Was wäre der Landkreis Lichtenfels ohne die uneigennützige Arbeit der Aktiven Bürger? Er wäre um einiges ärmer. In den Kindergärten gäbe es keine Lesepaten und Spielzeugdoktoren mehr, in den Schulen würde es an Leselernhelfern mangeln, die Tafeln in Burgkunstadt und Lichtenfels hätten weniger Helfer, in den Altenheimen würde nicht mehr so viel Geselligkeit herrschen und auch die Integration der Geflüchteten würde darunter leiden.
„Unsere 420 Freiwilligen, die jährlich rund 20.000 Ehrenamtsstunden ableisten, bringen sich zwar zum Nulltarif ein, aber die Organisation dieser ehrenamtlichen Arbeit gibt es nicht zum Nulltarif“, sagt Josef Breunlein, der bei den Aktiven Bürgern Lichtenfels im Organisationsteam für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Aus diesem Grund hat sich der gemeinnützige Verein dazu entschlossen, ein Benefizkonzert auf die Beine zu stellen. Am Donnerstag, 13. März, spielt die im Landkreis Lichtenfels beliebte Gruppe „Wart a-moll“ ab 19.30 Uhr im Lichtenfels Stadtschloss Hits der Rock- und Popmusik. Einlass ist um 19 Uhr.
Niedrige Zinsen ein Problem
Für das Vereinsbüro, für die Versicherung der Aktiven, für Informations-, Unterrichts- und Aktionsmaterialien würden, so Breunlein, monatlich rund 1500 Euro anfallen. Der Träger des Vereins, die „Bürgerstiftung für Jugend und Familie im Landkreis Lichtenfels“ dürfe nur mit Erträgen aus dem Stiftungsvermögen und nicht mit dem Kapitalstock selbst unterstützen. „Angesichts der niedrigen Zinsen deckt das nur einen Teil der finanziellen Aufwendungen“, stellt der 74-jährige Lichtenfelser fest.
Spenden hingegen dürfe die Bürgerstiftung weiterreichen und verwenden. Beim Konzert im Stadtschloss wird ein großes Spendensparschwein herumgereicht. Die Gruppe spielt umsonst. Auch die Altenkunstadter Brauerei Leikeim und die Lichtenfelser Bäckerei Söllner stellen sich in den Dienst der guten Sache. Sie spendieren Getränke und kleine Snacks. Die Erlöse aus dem Verzehr fließen ebenfalls an die Aktiven Bürger.
Rückblick: Am 3 April 2014 geht im Bahnhofsbistro eine Ära zu Ende. Es war nicht nur bei Fahrgästen der Bahn beliebt, sondern auch bei Freunden guter Live-Musik. Gertraud Dorsch, besser bekannt als „Gerti“, hatte die vielen Fans ihrer Live-Musik-Abende zum letzten Mal in „Deutschlands musikalischsten Bahnhofsbistro“, wie es eine heimische Tageszeitung damals wörtlich formulierte, eingeladen. „Wer rastet, der rostet“, schreibt die ehemalige Pächterin der Bahnhofsgaststätte auf der Homepage der Bürger, bei denen sie sich in ihrem Ruhestand engagiert. Gerti ist noch bestens vernetzt in der heimischen Musikszene. Sie stellte den Kontakt zu der Formation her.
Klaus Kutsche (Bass und Gesang), Horst Münch (Piano, Keyboard, Geige, Gitarre und Gesang), Stefanie Kaiser (Keyboard und Gesang), Bertram Hauf (Gitarre, Saxophon und Gesang), Bernd Maier (Schlagzeug) und Jürgen Bergmann (Tontechnik und Gesang) interpretieren Rock- und Popsongs. Obgleich diese zumeist aus längst vergangenen Zeiten stammen, pfeifen sie noch heute die Spatzen von den Dächern. Dazu zählen Lieder wie „Sultans of Swing“ (1978) von der britischen Rockband „Dire Straits“, „Africa“ (1982) vom amerikanischen Ensemble „Toto“ oder „Summer In The City“ (1994) von Rockröhre Joe Cocker. Auch ein paar Hits aus jüngerer Zeit, wie „A Night Like This“ (2009) von der niederländischen Sängerin Caro Emerald werden zu hören sein.
Ein Herzensanliegen
Für die Musiker ist es ein Herzensanliegen, für einen guten Zweck zu spielen. „Wir singen und musizieren aus Leidenschaft und nicht des Geldes wegen. Deshalb unterstützen wir die aktiven Bürger, die zum Wohle der Allgemeinheit Gutes tun“, spricht Stefanie Kaiser ihren Bandkollegen aus der Seele.