Auf Träume zu verzichten ist nicht leicht. Max (alle Namen von der Redaktion geändert) träumte von einem kleinen Haus. „Kein Neubau natürlich, wer kann sich das leisten. Aber eines, das man mit Eigenleistung in ein schönes Heim für die große Familie verwandeln kann“, sagt der 43-Jährige.
Das mit der großen Familie hat geklappt. Max und seine Frau Steffi haben sechs Kinder. Das sieht das Paar als einen wunderschönen Reichtum an. Doch das Materielle ist die Geschichte von Armut. Max verdiente als Facharbeiter gutes Geld. Das mit dem Haus hätte klappen können. Die beiden sind sparsam.
2015 werden alle Pläne über den Haufen geworfen. Max erkrankt an einer schweren und unheilbaren Krankheit. Immer wieder nehmen ihm epileptische Anfälle das Leben quasi aus der Hand. All die vielen Klinikaufenthalte können daran nichts ändern. Max kann nicht mehr arbeiten. Jetzt erhält er eine kleine Berufsunfähigkeitsrente.
Irgendwie geht es schon
„Zusammen mit dem Kindergeld und staatlichen Zuschüssen geht es schon. Nur außerhalb der Reihe darf nichts passieren. Größere Beträge können wir nicht stemmen“, sagt der Familienvater. Daher ist der 43-Jährige froh, dass er einen guten Freund hat, der ihm hilft, wenn der über 20-jährige Van mal wieder streikt. Die Familie lebt in einer ländlichen Gemeinde im Landkreis Lichtenfels. „Ohne Auto geht es leider nicht. Einkaufen, Arztbesuche etc.“, sagt Max. Auch ein Schrank oder ein Bett zu kaufen ist für die Familie ein unfassbar schwieriger finanzieller Akt. „Da hat uns ,Helfen macht Spaß‘ geholfen“, sagt Max und führt durch die Wohnung, während seine Frau das Neugeborene füttert. Vor vier Monaten kam neuer Familienzuwachs.
Gute Ausbildung ist wertvoll
Auf 105 Quadratmetern müssen acht Menschen Platz finden. „Meine älteste Tochter ist in der Ausbildung und dabei in ganz Bayern unterwegs. Sie ist jetzt nicht mehr so oft da. Aber es ist trotzdem schon sehr eng. Auf jeden Fall bin ich sehr stolz auf meine Tochter. Eine gute Bildung, das ist sehr wichtig im Leben“, meint der 43-Jährige.
Dann zeigt er auf die Möbel, die die Familie von „Helfen macht Spaß“ erhalten hat. Betten, Schränke und einen Schreibtisch. „Das hat uns sehr geholfen. Und ich wurde in einer Schnäppchenabteilung eines Möbelhauses fündig“, sagt er.
„Jetzt kommt Weihnachten, das ist keine leichte Zeit. Zum Glück springt uns da auch ,Helfen macht Spaß‘ bei. Meinem ältesten Sohn kann ich beispielsweise ein FC-Bayern-Trikot kaufen. Das fand ich auf eBay. Nur zwei Mal getragen, und schon hat es deutlich weniger als die Hälfte gekostet“, freut sich der Familienvater.
Geheizt wird in der Wohnung mit alten Ölofen. Dafür muss er im Keller aus einem Fass das Öl in Kannen pumpen. „Nur leider haben wir keinen Ofen im Bad und der Toilette“, erklärt er und führt zu den beiden Räumen. Dort ist die Temperatur äußerst frisch. „Vor dem Duschen machen wir kurz den Elektro-Strahler an“, erklärt der 43-Jährige. Dann zeigt er mit dem Finger auf die Zimmerdecke des Bads. „Sehen Sie, Schimmel. Ich versuche natürlich, es wegzubekommmen. Aber der Befall kehrt immer wieder zurück. Gerade wegen der Gesundheit unserer Neugeborenen mache ich mir schon Sorgen.“
Ein großer Wunsch
Deshalb hat er einen Wunsch: „Wenn wir für unsere Familie eine modernere Wohnung oder ein Häuschen finden könnten“, das wäre ein Traum. Gisela Berner von der Beratungstelle der Diakonie, die für die Familie die Anträge an „Helfen macht Spaß“ stellt, nickt. „Das würde Sinn machen, und ich kann versichern, Steffi und Max sind gute und ordentliche Menschen.“ Über das Gesicht von Max huscht ein Lächeln, als er das hört.