Nach 38-jähriger Dienstzeit, davon 34 Jahre als Krankenhausseelsorger im Klinikum Lichtenfels, wurde der Pastoralreferent Peter Lachner mit einem Gottesdienst auf dem Vorplatz der Stadtpfarrkirche unter großer Beteiligung der Bevölkerung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als begeisterter Musiker gestaltete er natürlich den vom Dekan Lars Rebhan zelebrierten Gottesdienst musikalisch mit Gesang, Gitarre und Mundharmonika wesentlich mit, wobei ihn die Kirchenmusikerin Jitka Maisel am Klavier unterstützte. Zudem richtete er seine Abschiedspredigt an drei seiner Lieblingslieder aus.
Sein erstes Lieblingslied war „Danke, für diesen guten Morgen“ aus dem Gotteslob, das ihn fast 60 Jahre lang begleitet habe, schließlich wurde es schon im Religionsunterricht in der Schule und in den wöchentlichen Schulgottesdiensten gesungen, wie sich Peter Lachner erinnerte. Der Dank sei schließlich etwas ganz Wichtiges. So nannte er natürlich zu allererst seine Frau, der er sehr viel zu verdanken habe. Die Familie sei für ihn und seinen Beruf sehr wichtig gewesen. So könne er sich über drei wunderbare Söhne und fünf tolle Enkel freuen. Er sei auch dankbar für die sehr gute Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche, vor allem natürlich mit seiner Kollegin in der Krankenhausseelsorge, Pfarrerin Sabine Schmid-Hagen, das habe ihm viel Kraft gegeben. Auch deren Vorgängerin, Pfarrerin Auguste Zeiß-Horbach, und die Lichtenfelser Pfarrerin Anne Salzbrenner konnte er begrüßen.
Was wichtig im Leben ist
Er habe zu allen Personen im Klinikum, ob Mitarbeiter oder Patienten, ein gutes Verhältnis gehabt, weshalb ihm seine Tätigkeit im Krankenhaus auch so gefallen habe. Sein Dank galt den vielen Patienten, die sich ihm anvertraut haben, offen zu ihm waren, ihm ihre Lebensgeschichte erzählt hätten und von denen er viele begleiten, trösten und auch aufheitern durfte. Als Patient oder Klinikmitarbeiter lerne man kennen, was wichtig im Leben ist, meinte Lachner, und man könne es mit fünf Worten ausdrücken. Dies führte ihn zu seinem zweiten Lieblingslied, das er interpretierte, nämlich „All you need is love“ von den Beatles.

Mit zunehmendem Alter merke er, dass das Leben mehr Fragen als Antworten habe und dass es auf viele Fragen gar keine Antworten gebe, stellte Peter Lachner fest. Damit stand schon sein drittes Lieblingslied fest, zumal es sich um seinen Lieblingssänger und -autor Bob Dylan handelte, der in dem bekannten Song „Blowin‘ in the wind“ Fragen stellte, auf die es keine Antworten gibt. Peter Lachner interpretierte das Lied sehr eindrucksvoll in einer englischen und deutschsprachigen Version.
Pfarrerin Sabine Schmid-Hagen: Es war immer eine Freunde
Seine evangelische Seelsorge-Kollegin, Pfarrerin Sabine Schmid-Hagen, sah in Peter Lachner einen Seelsorger, der mit viel Mitgefühl für andere Menschen da war und sie auf ihren schweren Wegen treu und sensibel begleitete. Er habe in beispielhafter Weise die Kraft der Musik für die Seelsorge genutzt, wann immer sich eine Gelegenheit dafür bot, ob spontan im Krankenzimmer, ob mit Gitarre oder Mundharmonika, ob alleine oder im Duett mit einem Ministranten oder ökumenisch vereint im Dreierbund mit ihr beim Weihnachtssingen oder an Fasching als Klinikclowns von Zimmer zu Zimmer. „Mit Deiner Fröhlichkeit konntest Du viele Patienten anstecken und ihnen ein befreiendes Lachen entlocken“, machte die Pfarrerin deutlich. So müsse sie sich von einem Kollegen verabschieden, mit dem es eine Freude war, zusammenzuarbeiten.
Herzliche Worten der Wertschätzung
Der ärztliche Direktor des Klinikums Lichtenfels, Dr. Holger Göbel, bedankte sich bei Peter Lachner mit herzlichen Worten der Wertschätzung: „Sie waren 34 Jahre lang stets für unsere Patienten da, als Seelsorger, als jemand, der Menschen in Grenzsituationen einfach zugehört hat, der bei ihnen war. Deshalb wünsche er sich, dass Krankenhausseelsorge fest im Klinikum verankert bleibe und von engagierten Menschen wie Peter Lachner ausgeführt werde.

Der Vorsitzende der diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Krankenhausseelsorge, Pastoralreferent Alfons Staudt, betonte, dass er Peter Lachner schon vor mehreren Jahrzehnten als Kollege kennen und schätzen gelernt habe. Seit vielen Jahren würden beide auch gemeinsame Bergtouren im Rahmen von Bergexerzitien des Bistums verbinden.
Für die Kommunionhelfer und die Mesnerin Annemarie Böhm bedankte sich Barbara Greger bei Peter Lachner für die gute Zusammenarbeit. Dekan Lars Rebhan, der betonte, dass er Peter Lachner als engagierten Seelsorger mit Leib und Seele und Musik erlebt habe, verabschiedete den Pastoralreferenten mit dem Segen Gottes. Pfarrer Roland Neher wollte Peter Lachner nur teilweise im Hinblick auf die Beendigung seiner seelsorgerischen Tätigkeit verabschieden. Da sich sicherlich an seiner Verbundenheit mit unserer Pfarrgemeinde nichts ändere und er bestimmt weiterhin als begeisterter Musiker tätig sein werde, hoffe er, dass Peter Lachner verschiedene Pfarrveranstaltungen wie etwa den Seniorenkreis ab und zu musikalisch unterstützt. Als Geschenk überreichte der Pfarrer einen Kirschgeist, hergestellt aus Kirschen des Pfarrgartens.