Zehn fröhliche Tage voller Musikdarbietungen, Vergnügungen und Gaumenschmaus von A bis Z – darauf dürfen sich die Besucher des Lichtenfelser Schützen- und Volksfestes ab dem 14. Juli wieder freuen. Bei der von der Königlich-Privilegierte Scharfschützengesellschaft veranstalteten Pressekonferenz trat aber auch einmal mehr zutage, welchen Kraftakt dahintersteckt, um wieder ein vielseitig-buntes Mammutprogramm auf die Beine zu stellen.
Ja, es gab die eine oder andere Hürde in der Vorbereitung zu nehmen, doch sie wurden überwunden. Erleichterung und Vorfreude lag daher in den Stimmen der Vertreter des traditionsreichen Vereins. „Ich freue mich, Sie begrüßen zu dürfen. Für mich ist das heute ja eine Premiere“, meinte ein gutgelaunter Harald Goch, der seit März diesen Jahres das Amt des Erstes Schützenmeisters bekleidet.
Einen der Höhepunkte bilden wird der große Schützenfestumzug am Sonntag, 16. Juli. Es ist den Organisatoren gelungen, wieder mehr als 1000 Beteiligte zu gewinnen, die feierlich zum Festplatz ziehen werden, darunter sieben Blaskapellen, Schützenvereine und Sportvereine.
Auch dem wichtigen Aspekt Inklusion wird wieder Rechnung getragen mit einer Aktion am Montag, 17. Juli. An diesem Tag sind die Kinder des in der Korbstadt ansässigen Behindertenwohnheims Sankt Michael eingeladen. „Das liegt uns sehr am Herzen“, betont Goch. Überhaupt kommen beim Schützenfest die jungen Besucher auf ihre Kosten beim schon traditionellen Familientag am Dienstag, 18. Juli mit vergünstigten Preisen an allen Geschäften sowie beim Kindertag am darauffolgenden Donnerstag mit fröhlichem Kinderfestzug. „Nachdem er bei den Kindern im Vorjahr so gut ankam, freuen wir uns, dass am Familientag der Zauberer Markus wieder mit von der Partie ist“, so zweiter Platzmeister Florian Dehler.
9-D-Kino als Neuerung
Für Kurzweil sorgen werden die 50 Schaustellergeschäfte, darunter 14 Fahrgeschäfte. „Ende April konnten wir die Vorbereitungen abschließen, der Platz wird wieder voll sein“, meinte erfreut Erster Platzmeister Dieter Brandmeier. Neu im Programm sei ein „9-D-Kino“ mit beweglichen Sitzen, Wind und Sprühnebel. Seit längerer Vakanz wieder dabei ist das Beach-Walking.
Großer Beliebtheit erfreuen dürfte sich auch wieder das vom Verein zum Fest ausgerichtete Hauptschießen mit laut Goch zu erwartenden rund 300 Teilnehmern. Geschossen wird an sieben Terminen. „Bewusst haben wir drei davon auf die Zeit während des Schützenfestes gelegt, weil manche Teilnehmer von weit her anreisen und ihr Schießen mit einem Aufenthalt beim Fest verbinden wollen“, ergänzte er. Am vorletzten Festtag, dem 22. Juli, lädt die Schützenjugend im übrigen zu einem Tag der offenen Tür mit Schnupperschießen ein.
Musikacts seit April komplett
Weil er nicht persönlich anwesend sein konnte, wurde Festwirt Daniel Ivascenko per Video aus Karlsruhe zugeschaltet. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass es nicht einfacher geworden sei, Musikkapellen zu bekommen: „Früher war man im September oder Oktober des Vorjahres damit durch. Diesmal hat es mit April gedauert, bis die musikalische Umrahmung abgeschlossen war.“
„Ich sehe Herausforderung sportlich und freue mich jedes Jahr mehr aufs Lichtenfelser Schützenfest“
Festwirt Daniel Ivascenko
Mit Spannung erwartet wurde freilich die Höhe des Bierpreises beim diesjährigen Schützenfest. Dieser liegt heuer bei 9,70 Euro. Beim vergangenen Schützenfest lag die Maß bei 9,30 Euro. Angesichts der Erhöhung der Energiepreise sowie Mehrkosten bei Sicherheits- und Servicediensten mussten immense Anstrengungen unternommen werden, um die Erhöhung in Grenzen zu halten. Auch Schützenmeister Goch zeigte sich erleichtert, dass die 10-Euro-Marke nicht überschritten wurde. Festwirt Ivascenko, der zum mittlerweile siebten Mal mitwirkt, verabschiedete sich aus seiner Videozuschaltung mit fröhlicher Miene. „Ich sehe solche Herausforderung sportlich und freue mich jedes Jahr mehr und mehr aufs Lichtenfelser Schützen- und Volksfest.“
„Es ist ja derzeit schwierig, Personal zu bekommen, aber es ist fürs Schützenfest gelungen“, spracht auch Hauptimbiss-Betreiber Gerd-Heinrich Grebner eine schwierige Thematik an. Auch er kann die Inflation nicht einfach ignorieren. Manche Speisen auf dem Schützenfest werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, andere haben den gleichen Preis. So kosten die Bratwürste bei ihm weiterhin 3,90 Euro. Auch er genießt die besondere Atmosphäre des Festes: „Ich freue mich darauf, zehn Tage am Grill stehen zu dürfen. Das hat schon was.“
Gaumengenuss von A bis Z
Beim Lichtenfelser Schützen- und Volksfest geraten auch die Geschmacksknospen in Festlaune angesichts der dargebotenen kunterbunten Essensauswahl vom gegrillten Fisch über Crepes bis hin zu Spiralkartoffeln und Churros. Und für gebrannte Nüsse, das bei hoffentlich passenden Celsiusgraden obligatorische Speiseeis oder die mittlerweile kulinarischen Kultcharakter genießenden Schokofrüchte ist ohnehin immer noch Platz im Magen.
Auch in diesem Jahr wird wieder der Schützenfest-Express fahren auf den fünf Linien Seubelsdorf, Oberwallenstadt, Schney, Jura und Bad Staffelstein und sorgt für ein Festvergnügen im Zeichen der Sicherheit. Dass dieser Service wieder angeboten wird, lobte beim Pressetermin auch der Lichtenfelser Polizeichef Volker Püttner, der darauf baut, dass es wieder so ein friedvolles Fest geben wird wie in den Vorjahren. „Die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsleuten und dem Schützen hat in der Vergangenheit immer hervorragend geklappt“, gibt er sich zuversichtlich.
Wie im Fluge vergingen eineinhalb informative Stunden im Saal der Schützenhaus-Gaststätte und machten Lust auf einen – gerne auch mehrmaligen – Besuch des Lichtenfelser Schützen- und Volksfestes. Und wenn man in zwei Wochen die Maß mit dem köstlichen Gerstensaft hebt, in die Adrenalin erzeugende Bayernwippe steigt oder den Teilnehmern des Festzuges zujubelt, verdienen all die helfenden und planenden Zahnräder einen kurzen Gedanken der Dankbarkeit.