Auch hieran war die Corona-Pandemie schuld: Rund ein Jahr ist es inzwischen her, dass die achtjährige Maria (Name zum Schutz der Persönlichkeit geändert) gemeinsam mit etwa 30 weiteren Kindern aus Angola mit der Kinderhilfsorganisation Friedensdorf International zur medizinischen Behandlung nach Deutschland kam. Durch Covid-19 verzögerte sich diese gewaltig. Schließlich wurde dem Mädchen in Lichtenfels geholfen. Darüber informiert eine Pressemitteilung von Regiomed.
Maria kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Mit ihren Eltern und drei Geschwistern lebt sie in der Provinz Kwanza Norte. Da sich die Familie eine Behandlung im Land nicht leisten kann, bat sie die angolanische Partnerorganisation von Friedensdorf International um Hilfe. Doch es sollte eine ganze Weile dauern, bis die MitarbeiterInnen der Hilfsorganisation für Maria endlich ein Krankenhaus finden konnten, dass dem kleinen Mädchen eine Behandlung schenkt.
Großer Weichteiltumor am Oberschenkel
Als Maria im November 2019 nach Deutschland kam, wurde zunächst eine ausführliche Diagnose ihrer Erkrankung erstellt, da dies in ihrer Heimat nicht möglich gewesen war. Das Ergebnis: Ein großer Weichteiltumor an der Innenseite des Oberschenkels, der für den kleinen Wirbelwind eine erhebliche Einschränkung der Bewegung bedeutete und ihr zudem äußerst peinlich war, denn der „Klops am Bein“ ließ sich nur schwer unter der Kleidung verbergen.
„Das soziale Engagement von Herrn Prof. Domínguez und seinem Team ist insbesondere in diesen schwierigen Zeiten nicht selbstverständlich.“
Alexander Schmidtke, Regiomed-Hauptgeschäftsführer
Nachdem die Diagnose feststand, wurde eine Klinik mit der Fachdisziplin Viszeralchirurgie gesucht – und dann kam die Corona-Pandemie. Behandlungsanfragen wurden abgelehnt, da geplante Operationen nicht vorgenommen werden durften und der Behandlungsverlauf und die damit verbundenen Kosten schwer einzuschätzen waren. Umso dankbarer waren die Friedensdorf-Mitarbeiter, als schließlich Chefarzt Prof. Dr. Emilio Domínguez, inspiriert von seinem Chefarzt-Kollegen Dr. Jörg Harrer, seine Unterstützung anbot. Im Regiomed Klinikum Lichtenfels waren in den vergangenen Jahren bereits zwei Jungen aus dem Friedensdorf vom Chefarzt der Unfallchirurgie erfolgreich behandelt worden.
Ein kleiner Wirbelwind, der so manchen Streich ausheckte
Nach einer Vorstellung mit ausführlicher Diagnostik wurde das achtjährige Mädchen Ende August 2020 schließlich stationär in Lichtenfels aufgenommen. Nach ausführlicher Planung konnten Prof. Domínguez und sein Team den Eingriff bei der kleinen Patientin erfolgreich vornehmen. Der Tumor mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern wurde komplett entfernt.
Mit ihrer fröhlichen, offenen und selbstbestimmten Art eroberte Maria schnell die Herzen aller Mitarbeiterinnen auf der Station und munterte auch ihre Bettnachbarinnen gerne auf. Am liebsten spielte sie mit den ehrenamtlichen Betreuerinnen des Friedensdorfes Rollenspiele und heckte so manchen Streich aus.
Mitte September kehrte Maria in die Heimeinrichtung des Friedensdorfes nach Oberhausen zurück, wo ihre angolanischen Freundinnen bereits auf sie warteten. In enger Kooperation des Regiomed Klinikums Lichtenfels mit der Rehabilitationseinrichtung des Friedensdorfes wurde in den nächsten Wochen die Wundheilung beobachtet. Inzwischen ist diese abgeschlossen, und Maria konnte wieder zu ihrer Familie nach Angola zurückkehren, die sie schon sehnlichst erwartet hatte.
Hohe medizinische Behandlungsqualität
Der Hauptgeschäftsführer der Regiomed-Kliniken GmbH, Alexander Schmidtke, lobt das Team: „Das soziale Engagement von Herrn Prof. Domínguez und seinem Team ist insbesondere in diesen schwierigen Zeiten nicht selbstverständlich. Die erfolgreiche Operation ist zudem ein Beispiel für die hohe medizinische Behandlungsqualität im Klinikum Lichtenfels, mit der wir jeden Tag einer Vielzahl von Menschen helfen.“ (red)