Es ist ein toller Hingucker in luftiger Höhe, unweit des Bahnhofs und an der frisch renovierten Längsseite des Hauses in der Bahnhofstraße, das unter anderem den Vodafone-Shop beherbergt: In einigen Metern Höhe ist das kleine Mädchen aus dem Grimmschen Märchen „Die Sterntaler“ zu sehen, wie sie gerade mit ihrem Hemd blanke Taler zu fangen versucht, die vom Himmel fallen. Das Besondere: Die Figur ist geflochten.
„Im vergangenen Jahr habe ich dieses Gebäude gekauft und wollte die Fassade verschönern.“
Stefan Mager, Hauseigentümer
„Im vergangenen Jahr habe ich dieses Gebäude gekauft und wollte die Fassade verschönern, die ja wirklich großflächig ist“, sagt Eigentümer Stefan Mager, der mit einem Mitarbeiter das Flechtkunstwerk selbst anbringt. Groß und leer. „Ich wollte hier unbedingt Flechtfiguren anbringen. Da es sich aber um ein Haus im Altstadtensemble handelt, trat ich zunächst an die Bauverwaltung und die Stadt heran.“
Dort fand man Magers Idee sehr gut. „Wir hatten in diesem Jahr mehrere Flechtfiguren in Auftrag gegeben. Da passte der Vorschlag von Herrn Mager sehr gut“, sagt Citymanager Steffen Hofmann auf Nachfrage dieser Redaktion. „Die Stadt wollte sowieso den Fußweg vom Bahnhof in die Innenstadt aufwerten.“ Und freute sich über die Initiative des Hausbesitzres.

Die Kosten trägt die Stadt, die Montage übernimmt der Eigentümer
„Letztlich habe ich mich für Sterntaler entscheiden“, sagt Stefan Mager. Aus zwei Gründen: Es war dekorativ und zudem schnell lieferbar. Die Kosten für das Kunstwerk trägt die Stadt, die Kosten für die Montage der Eigentümer. „Wir werden die Figur auch noch beleuchten.“ Dazu wird an der nahen Straßenlaterne noch ein Spot angebracht. Aber auch ohne Beleuchtung erntete Mager bei der Montage schon bewundernde Blicke von Passanten, die stehen blieben, zuschauten oder auch Fotos machen. „Die Sterne haben die Mitarbeiter unseres Bauhofs selbst gemacht“, fügt Steffen Hofmann lobend hinzu.
Aus dem Atelier von Irmgard Wissing
Die Flechtfigur stammt aus dem Atelier von Irmgard Wissing aus Senden in Nordrhein-Westfalen. Seit Sommer 2018 gibt es schon sitzende, rennende und seiltanzende Kinderfiguren aus Weide im Bereich des Marktplatzes beziehungsweise am Floriansbrunnen und vor der Stadtpfarrkirche.

Die Figuren werden im Winter übrigens abgebaut, um sie neu einzulassen und vor der Verwitterung zu schützen. „Noch in diesem Jahr erwarten wir die Lieferung der weiteren Figuren: Hans im Glück mit Gänsen und außerdem die Gänseliesel“, so Hofmann. Noch ist nicht final geklärt, wo die beiden Flechtinstallationen stehen sollen. „Wir werden sie wohl im Frühjahr dann aufstellen und ebenfalls beleuchten.“