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LICHTENFELS: Maifeiertag: Auch in Krisenzeiten zusammenstehen

LICHTENFELS

Maifeiertag: Auch in Krisenzeiten zusammenstehen

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    „Nicht Atomwaffen – nicht Völkermord - In Frieden arbeiten – in Freiheit leben“, lautete der Mai-Slogan im Jahr 1962. Wer hätte gedacht, wie aktuell dieses Motto noch 60 Jahre später sein wird.
    „Nicht Atomwaffen – nicht Völkermord - In Frieden arbeiten – in Freiheit leben“, lautete der Mai-Slogan im Jahr 1962. Wer hätte gedacht, wie aktuell dieses Motto noch 60 Jahre später sein wird. Foto: Heinz Gärtner

    „Ungebrochen solidarisch“, lautet das diesjährige Motto der Maikundgebung auf dem Lichtenfelser Marktplatz. Der Lichtenfelser DGB-Kreisverband lädt am Montag, 1. Mai, ab 10 Uhr mit einem abwechslungsreichen Programm zum traditionellen Kampf- und Feiertag der Arbeitnehmer ein. Hauptredner ist der Theologe Dr. Manfred Böhm, Leiter der Arbeitnehmerpastoral Bamberg.

    Enge Zusammenarbeit mit der Betriebsseelsorge

    Schon längere Zeit, so DGB-Kreisvorsitzender Heinz Gärtner beim letzten Zusammentreffen des DGB-Kreisvorstands, wirken die hiesigen Gewerkschaften eng mit der Betriebsseelsorge zusammen. Deshalb sei es erfreulich, mit Dr. Manfred Böhm einen Redner gewonnen zu haben, der tiefe Einblicke in die Arbeitswelt habe, Sorgen und Probleme der Beschäftigten aus der unmittelbaren Arbeit kenne.

    Den 1. Mai, darauf wies Heinz Gärtner hin, begingen im Jahr 1890 arbeitende Menschen in Europa und in den USA zum ersten mal gleichzeitig als Aktionstag. Das Motto „Ungebrochen Solidarisch“ unterstreiche, dass die Arbeitnehmerbewegungen auch in Krisenzeiten zusammenstehen und sich nicht spalten lassen.

    „Der unselige, verbrecherische Krieg, der die Menschen in der Ukraine jeden Tag leiden lässt, die daraus folgende Energiekrise und hohe Inflationswelle, Klimawandel und die noch spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie, haben Unsicherheit gefördert und bringen viele Leute weltweit in existentielle Nöte“, so der DGB-Kreisverband in seiner Mitteilung weiter. Die unabhängigen Gewerkschaften stünden an der Seite der Arbeitnehmer und stärken ihnen den Rücken. „Nichts gemein haben die hiesigen Gewerkschaften mit Organisationen in einem totalitären Staat, die korrupt seien und die Brutalität eines Gewaltpräsidenten stützen.“

    Ein Fest, das schwere Opfer unter den Arbeitern gefordert habe

    Der 1. Mai, wurde in der Diskussion herausgestellt, sei ein Fest der Arbeitnehmer, das in der Historie schwere Opfer forderte, Aussperrungen brachte und an dem Blut floss. Der Internationale Arbeiterkongress von Paris beschloss im Jahr 1889 den „Weltfeiertag der Arbeit“. Eine herausragende damalige Forderung, sprach Heinz Gärtner an, war den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen. „Die heutige Selbstverständlichkeit wurde über viele Jahre hart erkämpft und ist vielerorts durchaus nicht die Regel“, so Gärtner.

    Der 1. Mai war für amerikanische Beschäftigte ein wichtiges Datum. Traditionell wurden an diesem „Moving Day“ neue Arbeitsbedingungen ausgehandelt. Erbitterte Auseinandersetzungen zum Acht-Stundentag am 1. Mai 1886 in Chicago beeinflussten die internationale Proklamation des 1. Mai.

    Die erste deutsche Maifeier 1890 stand, führte Heinz Gärtner aus, unter dem Hintergrund des seit 1878 erlassenen „Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“, dem berüchtigten Sozialistengesetz.

    Der Stempel im Arbeitsbuch „Entlassen am 2. Mai“ sei für viele Arbeitnehmer eine Folge ihres Engagements gewesen, quasi ein „Kainsmerkmal“.

    „Es wurde von den Gewerkschaften die Herausgabe einer speziellen Maimarke für diejenigen beschlossen, die am 1. Mai zur Arbeit gingen. Die Maimarke im Mitgliedsbuch organisierter Kollegen war der Ausdruck ihres Solidaritätsgefühls, in würdiger Weise zur Feier des 1. Mai beigetragen zu haben.“

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im April 1946, ließ der alliierte Kontrollrat den 1. Mai als Feiertag zu, so Heinz Gärtner weiter. Damals standen Verpflegung, Obdach und Kleidung im Mittelpunkt der Notwendigkeiten. Parolen zu „Frieden in Freiheit und sozialer Gerechtigkeit kamen in den Folgejahren. Legendär ist die Parole von 1956 „Samstags gehört Vati mir!“

    Für Umrahmung der Veranstaltung ist gesorgt

    Einverstanden war der DGB-Kreisverband mit dem Ablauf der Maikundgebung. Neben dem Hauptredner Dr. Manfred Böhm gebe es einen Sketch, Infostände befreundeter Organisationen seien vor Ort, Musik umrahme die Versammlung, und für Verpflegung vor Ort werde gesorgt. Gegen 12 Uhr endet die Maikundgebung. Die Teilnehmer können also im Anschluss den Feiertag gestalten. Willkommen sind alle Interessierten.

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