So, jetzt hat es uns also auch erwischt, meinen Mann und mich: Corona. Besser gesagt, Omikron. Und ich muss sagen, es war fast schon befriedigend, als wir endlich die Bestätigung dafür hatten. Denn es erwies sich als erstaunlich schwierig, an einen PCR-Test heranzukommen.
Mein Mann hat an einem Donnerstag Symptome entwickelt, am Freitag schlug dann auch der Schnelltest zuhause an. Also rief er in der Praxis seines Hausarztes an, nur um zu erfahren, dass dieser nicht teste. Er solle zur städtischen Teststation gehen. Also rief mein Mann deren Homepage auf, um einen Termin zu vereinbaren, las dort aber, dass Personen mit Symptomen nicht getestet würden. Sie sollten sich an ihren Hausarzt wenden.
Immerhin war alternativ die Telefonnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes angegeben. Dort riet man ihm, sich ans Gesundheitsamt zu wenden, bedauerte, nicht weiterhelfen zu können, und wünschte viel Erfolg. Der nette Herr hätte besser gute Nerven gewünscht. Beim Gesundheitsamt bekam mein Mann nämlich eine Ansage vom Band zu hören, des Inhalts, dass man sich bei ihm melden werde, sobald ein positiver Laborbefund vorliege.
Ich weiß nicht, wie viele spätestens jetzt entnervt aufgegeben und auf PCR-Test und Quarantäne dankend verzichtet hätten. Mein Mann blieb hartnäckig und hatte etliche Anrufe später tatsächlich eine Mitarbeiterin in der Leitung. Die schickte ihn dann trotz Symptomen zum Testzentrum.
Am Samstag hatte er sein Ergebnis – und ich Halsschmerzen. Meine Schnelltests fielen aber weiterhin negativ aus. Trotzdem rief ich am Montag bei meinem Hausarzt an. Symptome und ein an Corona erkrankter Ehemann – das sollte doch wohl für einen PCR-Test reichen, oder?
Nein. Den bekomme ich erst, wenn ich einen positiven Schnelltest habe, erfuhr ich. Aber eine Krankmeldung, die könne ich haben. Und da ich negativ getestet sei, könne ich sie auch selbst abholen. Ich mache meinem Arzt keine Vorwürfe – die Regeln sind mittlerweile wohl so. Aber ganz ehrlich: Ich war fassungslos.
Am Dienstag schlug mein Schnelltest endlich an, und ich bekam meinen Termin für den PCR-Test. Vor Ort fragte mich mein Hausarzt, ob ich denn Symptome hätte. Ja, erwiderte ich, seit Samstag, und mein Mann ist auch positiv. Dann werde der PCR-Test wohl positiv ausfallen, bedauerte mein Arzt. Ja, entgegnete ich trocken, davon gehe ich auch aus.
Anmerkung: Das Erlebte hat sich nicht im Landkreis Lichtenfels zugetragen.