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LICHTENFELS: Mainblick: Hochzeiten für Hypochonder

LICHTENFELS

Mainblick: Hochzeiten für Hypochonder

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    Was hab ich früher über meine Großeltern gelästert, wenn sie sich mit ihren Freunden beim Kaffeeklatsch regelmäßig über ihre Krankheiten austauschten. Da hat einer den anderen überboten. Und wer das schlimmste Leiden hatte, war der Sieger.

    Was für Zeiten, als es um die Zipperlein ging, die das Alter so mit sich bringt, und ein Gallenstein ein Grund war für lange Debatten.

    Daran muss ich jetzt öfter denken, wenn es mir im Hals kratzt und mir ganz blümerant wird bei der Vorstellung, es könnte die Seuche sein. Halsentzündungen sollen ja meist der Anfang einer Infektion mit dem Coronavirus sein, sagen die Ärzte. Die müssen es ja wissen. Schnell an die Stirn fassen. Gottseidank. Eiskalt. Höchstens ein paar Tropfen Angstschweiß. Und wenn's kein Fieber ist, dann gilt man ja nicht als infiziert, oder wie war das?

    Ja, aber was ist mit den symptomlosen Spreadern, den Erzfeinden jedes Virologen? Dann würde das Virus mir vielleicht selbst nichts anhaben können, aber meinen Liebsten oder den Kollegen oder ....

    Um das Kopfkino zu stoppen, überlege ich krampfhaft, wen ich in den vergangenen Tagen getroffen habe – mit Abstand natürlich – und wo ich was angefasst haben könnte. Ich mach ja schon jede Tür mit dem Ellbogen auf. Aber neulich im Supermarkt, der Einkaufswagen, wer den wohl vorher berührt hatte?

    Über der Grübelei scheint sich mein Hals beruhigt zu haben. Vermutlich waren's die Pollen, die mir auf die Nebenhöhlen schlagen. Haben Sie das auch? Ganz schrecklich momentan. Die Birken und Co. Wenn das meine Großeltern noch erlebt hätten.

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