Wie hatten wir uns auf diesen Urlaub gefreut! Der ersten Reise nach dem Winter wohnt ja immer ein besonderer Zauber inne. Und dann wollten wir uns noch den lange gehegten Wunsch erfüllen, Triest zu erkunden, die Stadt der Cafés und der Literaten und gleich ein bisschen die Adria-Küste zu genießen.
Wie Sie sich denken können, hat uns das Virus die Pläne durchkreuzt, und im April habe ich das Hotelzimmer schweren Herzens storniert. Selbst wenn die Grenzen wieder geöffnet würden, wir hätten den Urlaub mit den Bildern aus dem Corona-Hotspot Bergamo im Kopf nicht genießen können.
Umso mehr haben wir uns gefreut, dank der Lockerung der Kontaktbeschränkungen wenigstens unseren Sohn, der in Schleswig-Holstein lebt, besuchen zu können. Kurzurlaub an der Ostsee – „Moin, Moin“ statt „Bella cia“, aber immerhin.
Kurzentschlossen buche ich das Hotel und denke mir nichts dabei, als bei der Bestätigung mitgeteilt wird, das Restaurant sei noch geschlossen und statt eines Frühstücks gebe es Lunchpakete. Nicht so meine Frau. Wenn schon kein richtiger Urlaub, dann wenigstens Zimmer mit Frühstück, grollt sie. Sonst könnten wir auch gleich bei unserem Sohn auf der Couch übernachten. Ein Anruf klärt das Missverständnis auf: Die Lunchpakete sind eine Alternative zum Frühstück am Tisch, wenn Gäste bei der Kontaktvermeidung auf Nummer sicher gehen wollen.
Geht doch. Ostsee, wir kommen. Wenigstens mal raus nach der Kontaktsperre und den Horrormeldungen. Probieren Sie's doch auch mal, die Gastronomen und Reisebüros freuen sich nach der Zwangspause über jeden Gast.