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LICHTENFELS/ISLING: Marco und Tobias Zeulner aus Isling entwickeln Lern-App

LICHTENFELS/ISLING

Marco und Tobias Zeulner aus Isling entwickeln Lern-App

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    Lernen. Wissen vermitteln. Das kann eine zähe Sache sein. Zwei Brüder aus Isling, Marco und Tobias Zeulner, wollen das ändern. Sie haben zusammen mit ihrem ehemaligen Kommilitonen Ilyas Böhm eine App entwickelt, die Künstliche Intelligenz nutzt.

    Die Nutzung ist weniger kompliziert, als es sich so mancher vorstellt. Ganz vereinfacht gesagt, funktioniert die Sache so. Eine Schülerin oder ein Schüler lädt ein PDF in der App hoch. Die KI generiert aus diesem Material Karteikarten mit Fragen zum Thema. „Unsere KI analysiert den Inhalt und erstellt automatisch innerhalb von wenigen Sekunden relevante Karteikarten, die perfekt auf eine Prüfung vorbereiten“, erklären die beiden Brüder in einem Online-Interview.

    „Dabei können die Nutzerinnen und Nutzer wählen, wie tiefgehend die Abfrage über den Inhalt des PDFs sein soll“, erklärt Tobias Zeulner. Als Formate für das Dokument sind auch png oder jpg möglich. Schüler nutzen eher das Feature, mit dem sie ein Bild der handschriftlichen Notizen machen.

    KI entwickelt sich rasant

    Die Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant. Dennoch ist klar: Ohne einen Check geht es nicht. „Überprüfe und passe die KI-generierten Karteikarten an oder füge eigene hinzu. In der Side-by-Side-Ansicht siehst du deine Karteikarten direkt neben der hochgeladenen PDF, was dir einen einfachen Vergleich ermöglicht. Verfolge, von welcher Seite jede Karteikarte generiert wurde. Lass dir anzeigen, welcher Text verwendet wurde, um deine KI-Karteikarte zu generieren“, rät Marco Zeulner den Nutzern.

    Apps nach diesem Prinzip gibt es bereits. Doch das Trio entwickelte Vorhandenes weiter. Die App ermöglicht es, Ziele vorzugeben, die erreicht werden sollen. So soll der Schüler oder die Schülerin sein beziehungsweise ihr Prüfungsdatum angeben und welchen Wissensstand der oder die Jugendliche erreichen will. Sprich, welche Note er oder sie anstrebt.

    Der Teenager kann eine beliebige Note zwischen 1,0 und 4,0 wählen, für Letzteres muss er natürlich deutlich weniger als für eine 1,0 lernen. „Unsere KI wird daraufhin deinen Lernplan entsprechend individuell anpassen und das Lernen der Karteikarten so planen, dass du diese bis zum Prüfungstag kannst“, so Marco Zeulner. Das, so sein Bruder Marco, hebe die eigene App von anderen Lern-Apps ab.

    App wählt aus

    Jeden Tag wählt die App die Karten aus, mit denen es zu lernen gilt. Dies passiert stets unter der Berücksichtigung des angegebenen Ziels. Nach jeder Lerneinheit kann der Nutzer seinen aktuellen Lernfortschritt einsehen. Auf den Lern-Button geklickt, und schon gibt es den erreichten Lern-Fortschritt zu sehen. „Der Lernplan passt sich den individuellen Bedürfnissen an und berücksichtigt auch verpasste Lerntage“, informieren die App–Macher. Übrigens können natürlich auch Lehrerinnen und Lehrer die App nutzen. Dann kreiert die App spannende Fragen zum Beispiel über die Römer in der Antike aus dem Text, der in der App hochgeladen wurde.

    Nur, wie erfahren Studis, Lernende und Lehrende von der App? Große Werbebudgets hat das Start up-Trio keine. „Nicht nötig“, sagen die beiden Brüder. Ihre potenziellen Kunden erreichen die drei jungen Männer über die sozialen Medien. Wie eine erfolgreiche Social-Media-Kampagne ins Leben gerufen wird, das haben sie während ihres Studium gelernt. Auf Tiktok, Youtube und Instagram laufen Erklär-Clips des Trios, die sie mit dem Smartphone eingedreht haben. Einige Reels haben sogar Millionen Aufrufe erreicht.

    Werbeeinnahmen nutzen

    Das generiert wiederum Werbeeinnnahmen, die das Trio nutzt, um mit bezahlten Reels das Interesse an der App zu steigern. „Dabei arbeiten wir auch mit Google zusammen“, sagen die Start-Up-Gründer. „Dazu kommt natürlich noch die gute alte Mund-zu-Mund-Verbreitung. Jugendliche geben ihre guten Erfahrungen mit der App an Gleichaltrige weiter. Oder Eltern machen ihre Kinder darauf aufmerksam“, erklären die Zwillinge. Mit ihrem Start-Up wollen die drei in der Zukunft ihren Lebensunterhalt bestreiten. „Das sieht auch nicht schlecht aus. Das Gute ist, wir gehen kein finanzielles Risiko ein. Das ist die Chance in der digitalen Welt. Wir müssen nicht Unsummen für unsere Geschäftsidee investieren“, freut sich Marco Zeulner.

    Doch auch wenn die App so manches effektiver machen kann. Eines kann sie nicht ersetzen: Das Lernen und die Bereitschaft dazu.

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