Rund hundert Buben und Mädchen der beiden Kindergärten Seubelsdorf und Körbla kamen zum Weltkindertag zu einem gemeinsamen Theaterbesuch im Myconiushaus zusammen. Die Kinder fieberten natürlich dem angekündigten Marionettentheater entgegen.
Peter Grünholz aus Fürth arbeitet schon in der 6. Generation in diesem traditionsreichen Metier. Er führte die an dünnen Fäden hängenden Puppen. Zunächst machte er zur Auflockerung unter den Klängen einer Marschmusik mit den Kindern eine Begrüßungsgymnastik mit verschiedenen lustigen Anweisungen, die sein kleines Publikum gleich in Stimmung brachte.
In dem Stück „Die schlampige Prinzessin“ ging es um die kleine Prinzessin Rosalind, die stets ihre Spielsachen, aber auch ihre Kleidung wahllos herumwarf. Wieder einmal suchte sie ihr Lieblingsspielzeug, vor allem den Bär Brummel, wobei ihr der Kaspar half.
Der Spielzeugkönig bestraft die Prinzessin
Da tauchte der Spielzeugkönig aus dem Märchenland auf, der regelmäßig durch Stadt und Land zieht und unaufgeräumtes Spielzeug mitnimmt, um es sauber zu machen und armen Kindern zu schenken. So nahm er auch das Spielzeug der Prinzessin mit, und er taufte die Prinzessin Rosalind in Prinzessin Schlamperliese um. Der Kaspar half aber dann der schlampigen Prinzessin beim Suchen ihrer Spielsachen. Dabei spielte auch der Rabe Abraxius als Zauberer eine Rolle. Nachdem der Spielzeugkönig sich bei der Prinzessin überzeugt hatte, dass sie zur Einsicht gekommen und bei ihr Ordnung eingekehrt war, gab er ihr auch wieder ihren richtigen Namen zurück.

Wie in fast allen Märchen nahm somit die Geschichte ein Happy End. Die Kinder verfolgten das Puppenspiel mit glänzenden Augen und hatten viel Spaß dabei. Zudem verstand es der Marionettenspieler, die Kinder durch Fragen in das Spiel einzubinden, sodass sie mit großer Begeisterung mitgingen.
Ob es im Myconiushaus wohl unordentliche Kinder gibt?
Neben der Belustigung hatte das Theaterstück auch einen tieferen Sinn. Es sollte die Kinder darauf hinweisen, wie wichtig es ist, seine Sachen sowohl im Kindergarten als auch zu Hause ordentlich aufzuräumen, ob es sich um Spielsachen oder Kleidungsstücke handelt. Der Spielzeugkönig hatte zumindest keinen Grund, etwas mitzunehmen, schließlich erhielt er auf die Frage, ob es denn unter den Buben und Mädchen unordentliche Kinder gebe, als Antwort ein lautes gemeinsames „Nein“.