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LICHTENFELS: Marktplatz 10: Neubau erhält PV-Anlage mit Vorbildcharakter

LICHTENFELS

Marktplatz 10: Neubau erhält PV-Anlage mit Vorbildcharakter

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    Die Durchfahrt kommt dort wieder hin, wo sie früher einmal war. Christian Vogel, Leiter des städtischen Hochbauamts, deutet es an.
    Die Durchfahrt kommt dort wieder hin, wo sie früher einmal war. Christian Vogel, Leiter des städtischen Hochbauamts, deutet es an. Foto: Markus Drossel

    Derzeit sind die Zimmerleute eifrig dabei, den Dachstuhl zu sanieren. Im Innenhof laden Arbeiter Stahlgeflecht um Stahlgeflecht ab.

    Das Stahlgeflecht für Bodenplatte und Rohbau wird angeliefert. Bald wird mit dem Betonieren des Neubaus begonnen.
    Das Stahlgeflecht für Bodenplatte und Rohbau wird angeliefert. Bald wird mit dem Betonieren des Neubaus begonnen. Foto: Markus Drossel

    Bald wird die Bodenplatte für den Neubau im Innenhof des Anwesens Marktplatz 10 betoniert. Es geht Schritt um Schritt voran mit dem mittlerweile 11,9-Millionen-Euro-Projekt.

    Die Aufschüttungen, um auf sechs Meter Höhe Anker in die Mauer zum Stadtschloss zu setzen, sind längst wieder verschwunden.

    Freuen sich, dass es vorangeht: Citymanager Steffen Hofmann, Stadtbaumeister Gerhard Pülz und der Leiter des Hochbauamts, Christian Vogel.
    Freuen sich, dass es vorangeht: Citymanager Steffen Hofmann, Stadtbaumeister Gerhard Pülz und der Leiter des Hochbauamts, Christian Vogel. Foto: Foto:Drossel

    Das Material wurde zwischengelagert, denn für die Böschung neben dem Neubau wird es zu guten Teilen wieder gebraucht. „Wir machen das, was früher schon einmal war“, erläutern Christian Vogel, der Leiter des Hochbauamts, und Stadtbaumeister Gerhard Pülz, bei einem Baustellenrundgang.

    Einst wurden zwei Gebäude verbunden: Links der Bau aus dem 18. Jahrhundert, rechts der aus dem 17. Jahrhundert.
    Einst wurden zwei Gebäude verbunden: Links der Bau aus dem 18. Jahrhundert, rechts der aus dem 17. Jahrhundert. Foto: Markus Drossel

    Schon früher gab es einen Weg vom Marktplatz zum Stadtschloss, den wird es nach Abschluss der Bauarbeiten auch wieder geben. Gleiches gilt für den Röhrenbrunnen: Er wird im Innenhof reaktiviert.

    Die alte Treppe wird noch zurückgebaut, an anderer Stelle entsteht eine neue.
    Die alte Treppe wird noch zurückgebaut, an anderer Stelle entsteht eine neue. Foto: Markus Drossel

    Anfang Juli sollen die Stahlbauarbeiten für den Neubau abgeschossen sein, der Rohbau stehen. Die Dachsanierung des Altbaus ist bis Ende Mai angesetzt. „Die Dachform bleibt“, so Vogel. Allerdings werden etliche Sparren des Mansarddachs ausgetauscht, die Erker sogar komplett neu aufgesetzt. Wind und Wetter hatten das Holz marode werden lassen.

    Die dunklen Sparren des Dachstuhls sind Altbestand.
    Die dunklen Sparren des Dachstuhls sind Altbestand. Foto: Markus Drossel

    Das heutige Anwesen Marktplatz 10 entstand im 20. Jahrhundert, als zwei Gebäude verbunden wurden: eines aus dem 17. und eines aus dem 18. Jahrhundert. In den 1970-er-Jahren wurde der Komplex derart stark verändert, dass kein Denkmalschutz besteht, wohl aber Ensembleschutz.

    Eine dentrochronologische Untersuchung hat ergeben, dass die hellen Balken der Holzdecke aus dem Jahr 1570 stammen.
    Eine dentrochronologische Untersuchung hat ergeben, dass die hellen Balken der Holzdecke aus dem Jahr 1570 stammen. Foto: Markus Drossel

    „So oder so erhalten wir alles, was erhaltenswert ist“, erklären Pülz und Vogel. Die Baustelle sei grob im Zeitplan, wenngleich durch den Ukraine-Krieg eine leichte Verzögerung von einem Vierteljahr eingetreten ist: „Wir haben den Rohbau im Februar vergangenen Jahres ausgeschrieben. Die Preise für Holz und Diesel stiegen in exorbitante Höhe, keine Firma traute sich, ein Angebot abzugeben.“ Heute hat sich die Lage auf dem Bausektor wieder stabilisiert.

    Der Großteil der Erdmassen aus dem Innenhof sind längst abgefahren, zu baggern aber gibt es immer etwas.
    Der Großteil der Erdmassen aus dem Innenhof sind längst abgefahren, zu baggern aber gibt es immer etwas. Foto: Markus Drossel

    Die acht Geothermiebohrungen in 80 Meter Tiefe waren derart vielversprechend, dass auf den Erdgaskessel für Spitzenlasten verzichtet werden kann: Es kommt genügend Wärme aus der Erde, um das Gebäude zu heizen – und um es im Sommer zu kühlen. „Wir haben 11,7 Grad in 80 Metern Tiefe für unsere Wärmepumpen“, freut sich Vogel. Kontinierlich.

    In die Wand unterhalb des Stadtschlosses wurden in sechs Metern Höhe Anker getrieben.
    In die Wand unterhalb des Stadtschlosses wurden in sechs Metern Höhe Anker getrieben. Foto: Markus Drossel

    Auf den Neubau mit Südwestdach soll laut Pülz auch eine dachflächenintegrierte Photovoltaikanlage kommen: „Wir wollen zeigen, was selbst in Altstädten möglich ist.“ Und das soll dann gerne als Vorbild gesehen werden.

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