Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS: Markus Häggberg über einen Bekannten aus Kindertagen

LICHTENFELS

Markus Häggberg über einen Bekannten aus Kindertagen

    • |
    • |
    Markus Häggberg
    Markus Häggberg Foto: T. Mayer

    Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um einen Bekannten aus Kindertagen und darüber, was an ihm besonders sein soll. Und ja, doch, da gibt es was.

    „Liebes Corona-Tagebuch, Peter war letztens bei mir. Peter stammt noch aus meiner Kindheit, und er zeltete immer im Nachbargarten. Dann und wann spazierte er schon mal durch dich, liebes Corona-Tagebuch, wobei er das unter dem Namen P. Eter tat. Dagegen regte er sich jetzt höllisch auf, weil sein Name ja vielmehr hergibt. Sein Nachname beginnt nämlich mit einem G, und er möchte künftig „Peter G.“ genannt werden, also Peter G-Punkt.

    Das ist zwar anzüglich, aber so war er schon damals, als er noch im Nachbargarten gezeltet hat. Aber man kennt die Typen ja, die Witze über ihre mit einem G beginnenden Nachnamen machen. Sie bringen diesen Witz immer wieder, halten sich für überragende Liebhaber und protzen auch noch damit. Sie sind Eingeweihte im Kamasutra, im chinesischen Dao, in 1001 Nacht und eben auch in Nachbars Garten.

    Angeber halt und Maulhelden. Warum sollte das bei P. Eter alias Peter G. anders sein? Lange überlegte ich und kam nicht drauf. Wieso sollte der Knabe so besonders sein? Was weiß er, was wir nicht wissen? In Gedanken sah ich ihn von Schränken springen, aber nie kam es dabei zu eleganten Landungen.

    Ich wollte ihn schon für einen Aufschneider halten, aber dann sollte es zu einer weiteren Begegnung kommen. Eingedenk alter Zeiten und Nachbarschaft schenkte der Kerl mir auf offener Straße einen Film. Ich sah ihn an, sah den Film an, sah wieder ihn an, sah wieder den Film an. Ich muss sagen, es war mir echt peinlich. Solch einen Film hält man wirklich nicht gerne in Händen. Erst recht nicht in aller Öffentlichkeit. Was da auf der Verpackung stand, trieb mir die Schamesröte ins Gesicht. Ihm nicht. Peter steht zu dem Film. Aber ich hatte zu kämpfen. Es war eine amerikanische Schmonzette mit Sandra Bullock, und auf der Packung stand groß und breit und werbelastig: Was Frauen schauen.

    Lieber Peter, ich glaube, du weißt wirklich mehr. Ich verbeuge mich.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden