Schon Tage zuvor war der Besuch der Medienscouts des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels großes Thema in der Klasse L5 der St.- Katharina-Schule.
„Steckbriefe“
Zur Vorbereitung auf das Kooperations-Projekt sollten die Schülerinnen und Schüler einen Steckbrief ausfüllen, der auch höchst private Daten wie Passwörter im Internet oder den persönlichen „Hasslehrer“ abfragte. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten schon beim Ausfüllen, welche Daten sie angeben möchten und welche sie auf keinen Fall weitergeben wollen. Die Steckbriefe sollten, nachdem sie eingesammelt und in einem Umschlag verschlossen worden waren, so dass kein Dritter Einblick in die Daten bekommen konnte, den Medienscouts beim anstehenden Besuch zur Verfügung gestellt werden.
Am Tag des Besuchs waren die Schülerinnen und Schüler schon aufgeregt, was die Medienscouts sich haben einfallen lassen und was mit dem Steckbrief passieren wird. Und die engagierten Medienscouts des Meranier-Gymnasiums hatten sich einiges überlegt, um die jüngeren Schülerinnen und Schüler über die Risiken und Fallstricke von WhatsApp aufzuklären.
Auf Augenhöhe
Mit Quiz, Videos, Bildern und ganz viel Interaktion gelang es den Gymnasiasten auf vielfältige Weise verschiedene Aspekte der WhatsApp-Nutzung aufzuzeigen. Die Stärken des Peer-to-Peer-Ansatzes, nämlich eine ähnliche Medienerfahrung aufgrund des geringen Altersabstandes und eine Vermittlung der Projektinhalte auf Augenhöhe, konnten die Medienscouts bemerkenswert nutzen. Dabei gingen sie sensibel auf die besonderen Bedürfnisse der jüngeren Schülerinnen und Schüler ein.
Datenschutz
Neben rechtlicher Bestimmungen, wie dem Urheberrecht, war Datenschutz ein großes Thema. Hier wurde auch wieder auf den vorab ausgefüllten Steckbrief zurückgegriffen. Das unangenehme Bauchgefühl beim analogen Ausfüllen des Steckbriefes sollte bei Angabe von persönlichen Daten im digitalem Raum nicht vergessen und vorsichtig damit umgegangen werden. Wie Daten missbraucht werden können und welche Daten überhaupt veröffentlicht werden sollten, wurde gemeinsam erarbeitet. Ganz praktisch zeigten die Medienscouts technische Einstellungsmöglichkeiten, um die Privatsphäre zu schützen.
Zeit für reales Leben nehmen!
Außerdem reflektierten die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Mediennutzungsverhalten mit Hilfe eines Zeitstrahls und kamen gemeinsam zum Fazit „Wir nehmen uns Zeit für das reale Leben!“.
Mit einem Gefühl der Sicherheit und des besseren Verständnisses für den Messenger-Dienst WhatsApp verabschiedeten die Schüler und Schülerinnen der L5 die Medienscouts. Sie freuen sich schon jetzt darauf, die Medienscouts des Meranier- Gymnasium Lichtenfels in der 6. Klasse zu einem neuen Medienthema einzuladen. (red)