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REUNDORF: Nachruf: Maintalbetten-Gründer Josef Schmidt stirbt mit 89 Jahren

REUNDORF

Nachruf: Maintalbetten-Gründer Josef Schmidt stirbt mit 89 Jahren

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    Josef Schmidt
    Josef Schmidt Foto: red

    Nachruf

    Josef Schmidt ist tot. Der Geschäftsmann und Firmengründer verstarb überraschend am Mittwoch vergangener Woche im Alter von 89 Jahren. Josef Schmidt war ein nach vorne strebender, risikobereiter Unternehmer, der durch mutige und verantwortungsbewusste Entscheidungen ein Unternehmen aufgebaut hat, das seit über 50 Jahren zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Region einen stabilen Arbeitsplatz gibt. Er prägte das Gesicht der Gemeinde wie kein anderer.

    Josef Schmidt wurde 1932 in Ungarn geboren und musste mit seiner Familie nach dem Krieg nach Deutschland fliehen. Hier trat er als Zwölfjähriger eine Lehre als Sattler, Tapezierer und Polsterer an. Wie fast alle Deutschen in der Nachkriegszeit erlebte er in seiner Jugend Armut und Entbehrungen.

    1953 folgte die Heirat mit seiner Frau Maria. Beide zogen aus Oberbayern nach Oberfranken. Hier wurden Polsterer gesucht. Josef Schmidt bekam eine Anstellung in Weidhausen. Schon frühzeitig strebte er berufliches Weiterkommen an und bestand erfolgreich seine Prüfung zum Polstermeister. Damals war er mit 26 Jahren der jüngste Polsterermeister in der Region. Der berufliche Werdegang führte ihn nach Staffelstein. In den darauffolgenden Jahren reifte in ihm der Entschluss zur Selbstständigkeit.

    Im Jahr 1969 gründete Josef Schmidt zusammen mit seiner Frau die noch heute in dritter Generation geführte Firma „Maintalbetten“. Damals hieß sie noch „Josef Schmidt Polstermöbel“. Mit zehn Mitarbeitern startete er in gemieteten Räumen in Staffelstein. Schlaflose Nächte und Existenzängste waren seine ständigen Begleiter in den Anfangsjahren. Alle Ersparnisse, die das junge Ehepaar bis dahin zur Seite gelegt hatte, wurden in die Gründung der neuen Firma gesteckt. Aus den provisorischen Räumlichkeiten in Staffelstein konnte das Unternehmen 1972 in eigene Betriebsräume in Reundorf umziehen.

    Durch seine Risikobereitschaft und Zielstrebigkeit, aber auch durch die tatkräftige Mithilfe seiner Frau vergrößerte Josef Schmidt nach und nach sein Unternehmen. 1996 übergab er die Führung seines Lebenswerks an seine Tochter Roswitha Wittmann. Sein Enkel Tobias Wittmann übernahm das Unternehmen 2014. Im Jahr 2019 konnte seine Firma Maintal zusammen mit der gesamten Belegschaft ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Der Firmengründer war dabei ein beliebter und geschätzter Ehrengast.

    1976 zog er mit seiner Frau und Tochter Roswitha in sein eigenes Haus nach Reundorf, wo er bis zu seinem Tod lebte. 2003 feierte er mit seiner Frau Maria in der Christkönig-Kirche in Reundorf goldene Hochzeit. 2008 verstarb seine Frau. Nach ihrem Tod fand er noch einmal eine Partnerin, mit der er viele glückliche Jahre verbringen durfte und viel gereist ist. Sie verstarb vier Wochen vor ihm.

    Josef Schmidt war ein sehr geachteter Mensch und eine besondere Persönlichkeit. Zu seinen Ehren benannte die Stadt Lichtenfels im Dezember 2019 eine Straße im Neubauviertel von Reundorf nach ihm. Neben seiner Arbeit pflegte er zahlreiche Hobbys. Er liebte das Angeln, ware in begeisterter Reiter und Großwildjäger, der durch seine Passion fast die ganze Welt bereiste. Er bestand viele Abenteuer und konnte stundenlang über seine Erlebnisse erzählen.

    In den letzten zwei Jahren seines Lebens war er gesundheitlich etwas angeschlagen, jedoch konnte er bis zum Schluss ein selbstbestimmtes Leben führen. Jeden Tag spazierte er durch Reundorf und unterhielt sich gerne mit Bekannten und Nachbarn. Jeden Tag drehte er in seinem Schwimmbad seine Runden, machte Gymnastik, um sich fit zu halten und schaute ab und zu in seiner Firma vorbei.

    Seiner Familie ist er ein großes Vorbild. Ein sehr inniges Verhältnis verband ihn besonders mit seiner Tochter Roswitha, seinen beiden Enkelsöhnen Lennart und Tobias und seinem Urenkel Vincent. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große Leere und Traurigkeit bei seinen Lieben, aber auch den Trost, dass er ohne Leiden dem Leben scheiden konnte.

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