Nach zwei spielfreien Sommern will die Naturbühne Trebgast 2022 wieder durchstarten. Das Programm steht; der Vorverkauf hat begonnen. Auch hinter den Kulissen hat sich in Trebgast einiges getan, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Demnach wird der Verein Naturbühne Trebgast seit Herbst dieses Jahres ergänzt durch „die naturbühne gGmbH“. Der neu gegründete, gemeinnützige Theaterträger soll die Ehrenamtlichen des Vereins entlasten.
Das neue Team rund um die Theatermacher und Geschäftsführer Anja Dechant-Sundby und Sigurd Sundby sowie Betriebsleiterin Hannah-Katharina Martin übernehme ab sofort die Organisation des Kulturbetriebs am Wehlitzer Berg in Trebgast sowie die künstlerische Leitung der Eigenproduktionen. Der knapp 270 mitgliederstarke Naturbühne Trebgast e.V. bleibe als eigenständiger Verein bestehen und werde Gesellschafter der „naturbühne gGmbH“.
Theater und Kulturveranstaltungen künftig das ganze Jahr über
Vorsitzender Siegfried Küspert freut sich, dass „die Mitglieder sich nun auf das Eigentliche, das Theaterspielen, konzentrieren können. Und das mit Leidenschaft!“. Denn der Naturbühne Trebgast e.V. sorge mit dem außerordentlichen Engagement der Vereinsmitglieder, die vor allem als Akteure auf der Bühne stehen, auch weiterhin für die Realisierung der Freilichtspiele: Die Schauspieler blieben vorerst ausschließlich Amateure aus der Region, ergänzt von professionellen Regisseuren.
Laut Sigurd Sundby möchte „die naturbühne gGmbH“ innerhalb der kommenden Jahre am Wehlitzer Berg eine ganzjährige, lebendige Begegnungsstätte für ein Theater- und Kulturpublikum aus aller Welt schaffen und so das kulturelle Angebot Oberfrankens gezielt bereichern. Dabei werde die gesamte Betriebsstruktur neu gegliedert, erweitert und auf eine professionelle Basis gestellt.
Einzigartig: Freilichttheater und Theaterhaus an einem Standort
Die Mitglieder des Naturbühne Trebgast e.V. würden weiterhin aktiv eingebunden und der Spielbetrieb auf die Wintersaison ausgeweitet. Dafür solle ein Theater mit zwei Bühnen, Workshopräumen und einem Restaurant in unmittelbarer Nähe zur Waldbühne mit spektakulärer Aussicht gebaut werden. Zukünftig könne die Naturbühne dann mit einem festen professionellen Ensemble und den ehrenamtlichen regionalen Akteuren ganzjährig einen attraktiven Spielplan mit einem Schwerpunkt auf fränkischem Theater anbieten.
Eine hauseigene inklusive Theaterpädagogik erfülle einen überregionalen Bildungsauftrag: Das neue Konzept rücke neben Kinder- und Jugendarbeit die Erwachsenenbildung in den Fokus.
Diese Kombination aus Freilichttheater und geführtem Theaterhaus an einem Standort bezeichnet Sundby als in dieser Form deutschlandweit einzigartig. Er lädt Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet ein, im Herzen von Oberfranken innovative Theaterkultur mit allen Sinnen zu erleben.
Rund 70 Aufführungen von Mai bis August
Die neue künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin Anja Dechant-Sundby verantwortet das Programm für 2022: Mit dabei sind ein Volks- und ein Familienstück, ein Bühnenklassiker sowie ein besonderes, in diesem Jahr äußerst keckes Schauspiel. Bei rund 70 Aufführungen von Mai bis August, die man unter dem Motto „Mach was draus!“ zusammenfassen könne, sei garantiert für jeden Theaterfan etwas dabei, versichert die künstlerische Leiterin.
In den vier Eigenproduktionen nehmen verschiedene Charaktere ihr eigenes Schicksal in die Hand, brechen Normen und stellen sich gegen Widrigkeiten: Den Auftakt macht im Mai Goldonis bekanntestes Bühnenstück, „Diener zweier Herren“, ein Höhepunkt der Commedia dell?arte rund um schräge Typen in urkomischen Situationen, bei dem die erfahrende Theatermacherin selbst die Regie übernimmt.
Volksstück, Familienstück und Komödie nach wahrer Begebenheit
Das Volksstück „Nicht Öffentlich“ verortet Regisseur Rainer Streng in Oberfranken. Die Posse rund um politischen Sumpf war ursprünglich für das Wahljahr 2019 gedacht, als auch das Chiemgauer Volkstheater dieses Stück das letzte Mal in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk spielte.
Das mit viel Witz und Geschwindigkeit erzählte Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“ ist ganz neu im Programm, da die Hauptdarsteller in den zwei Jahren spielfreier Zeit den ihnen eigentlich zugedachten Rollen des ursprünglich geplanten Stücks entwachsen sind. Fantastisch in der oberfränkischen Kulisse inszeniert von Michal Sykora, der in Trebgast kein Unbekannter ist.
Mit der auf wahren Begebenheiten beruhenden Komödie „Kalender Girls“ gibt Sonja Wassermann ihr Regiedebut in Trebgast. Eine Gruppe von Frauen um die fünfzig bricht gemeinsam in dieser rührenden und umwerfend komischen Geschichte aus ihrem beschaulichen Hausfrauendasein aus. Sie werden Nacktmodels eines Pin-Up-Kalenders ...
Tickets und Gutscheine direkt auf der Homepage selbst ausdrucken
Das Bühnenbild übernimmt bei allen Inszenierungen Andre Putzmann, Wolfram Broeder zeichnet für das Kostümbild verantwortlich.
Abgerundet wird die Freilichtsaison von 18 Gastspielen – von Musik mit Konstantin Wecker, Huebnotix and the Velvet Voices, Viva Voce oder Goller & Götz über Comedy mit Michl Müller oder Eure Mütter bis hin zu feinstem fränkischen Kabarett mit TBC.
Tickets, Abonnements sowie Gutscheine für die kommende Freilichtsaison von Mai bis August 2022 sind auf www.dienaturbuehne.de erhältlich. Sie können direkt selbst ausgedruckt werden oder werden per Post zugesandt. Vorverkaufsstellen sind außerdem die Theaterkasse in Bayreuth, die Buchhandlung Friedrich in Kulmbach und das ReiseCenter Schaffranek in Burgkunstadt. Karten für eigentlich schon im Sommer 2021 geplante Gastspiele ihre behalten ihre Gültigkeit für die Saison 2022. (red)