Lichtenfels Endlich ist es soweit, die Krippenfiguren haben die Werkstatt verlassen und ihren Platz vor der Kapelle in Unterwallenstadt eingenommen. Schlicht ist die Krippe, ohne Schnörkel, aus hellem Holz gefertigt und auf das Wesentliche reduziert.
So ist der Kopf des Christuskindes aus Thujaholz aus Klosterlangheim gefertigt. Das Jesuskind selbst ist aus Eiche von einer Faßtaube aus der Pfalz. Der Josef entstand aus dem Holz eines Apfelbaumes aus Michelau, der Stab aus einem Haselnussast aus Krappenroth. Maria, die Mutter Gotttes entstand aus gestockter Birke aus Spießberg, ihr Schleier ist aus Lärchenholz.
Der Künstler Gerd Göhring hat den Auftrag dafür übernommen und die Krippe für den Außenbereich der Filialkirche angefertigt. Göhrings Schöpfungen sind alles Unikate, jede von ihnen hat ihren eigenen Charakter. Der Unterwallenstadter, ebenfalls Mitglied des Vereins, investierte gut 40 Arbeitsstunden in seine Schöpfung.
In unserer schnelllebigen Zeit ist es schon etwas Besonderes, wenn sich zahlreiche Mitglieder regelmäßig und ehrenamtlich für ein gemeinsames Thema engagieren. Die Frauen und Männer des Vereins haben sich mit der Krippe einen lang ersehnten Wunsch erfüllt.
Die Idee zur Außen-Krippe kommt von der 2. Vorsitzenden und Mesnerin Irmgard Springer. „Seit zwei Jahren feiern die Gläubigen am Heiligen Abend eine Andacht vor der Kapelle Sankt Bartholomäus auf dem Lindenplatz und dazu gehört einfach eine Krippe“, sagt Irmgard Springer.
„Die Kapelle ist bei uns der Mittelpunkt im Dorf.“
Irmgard Springer, 2. Vorsitzende
Das Datum für die Einweihung wurde bewusst von den Verantwortlichen gewählt, denn der dritte Adventssonntag ist der Gaudete-Sonntag, damit beginnt die zweite Hälfte der Adventszeit und drückt die Freude darüber aus, dass die Ankunft des Herrn nahe ist.
Ein Grund zum Freuen
Gaudete ist das lateinische Wort für „Freut euch“. Pfarrer Roland Neher von der Katholischen Pfarrei Unsere Liebe Frau, hat die Krippe am dritten Advents-Sonntag gesegnet.

Der Geistliche freut sich über das großartige Engagement des Vereins.“ Jesus hat in der Krippe eine Bleibe gefunden und verbunden mit der Hoffnung, dass dies auch in den Herzen aller Menschen so ist“. Mit diesen Worten segnete Pfarrer Neher die Krippe.
Am Heiligen Abend, wenn um 14 Uhr eine Andacht vor der Kapelle gehalten wird, steht die Krippe wieder im Mittelpunkt. Der Verein lädt alle, die möchten, sehr herzlich zum Mitfeiern ein.
Die Menschen in Unterwallenstadt lieben ihre Kapelle Sankt Bartholomäus, die zur Katholischen Pfarrei Unsere Liebe Frau in Lichtenfels gehört. Anders ist es gewiss nicht zu erklären, dass sie zur Erhaltung des kleinen Gotteshauses bereits vor über 100 Jahren einen Verein gegründet haben, der bis heute aktiv ist.
Wer sich die Krippe persönlich anschauen möchte, der hat bis Sonntag, 12. Januar Gelegenheit dazu, das ist der Sonntag nach Heilig Drei Könige.
„Unser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die Kapelle da zu sein und das Gotteshaus zu hegen und zu pflegen.“
Heribert Träger, Vorsitzender
Die Katholische Kirche feiert dann die Taufe des Herren, mit der die Weihnachtszeit offiziell beendet ist. Alle 14 Tage dienstags ist in der kleinen Kapelle um 18 Uhr Gottesdienst.

Und wer möchte, der kann sich als Termin für 2025 schon einmal Sonntag, 31. August, eintragen, dann wird im Schatten der drei Linden rund um die Kapelle Kirchweih gefeiert und des Patrons und Namensgebers des Gotteshauses, des Heiligen Bartholomäus, gedacht.
Zum Ursprung der Krippe Als Schöpfer und Erfinder der Weihnachtskrippe wird oft der Heilige Franz von Assisi genannt. Er soll der Legende nach im Jahre 1223 am Weihnachtsabend mitten im Wald eine Krippe mit Menschen und Tieren als Darsteller aufgebaut haben und den dort anwesenden Gläubigen das Weihnachtsevangelium vorgetragen haben.