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EBNETH/LICHTENFELS: Neue Strommasten für den Ostbayernring

EBNETH/LICHTENFELS

Neue Strommasten für den Ostbayernring

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    Kurz vor dem Andocken: Ein Autokran hievt die Spitze für den neuen Strommasten nach oben. Die Arbeiter müssen das Teil in rund 70 Meter Höhe montieren.
    Kurz vor dem Andocken: Ein Autokran hievt die Spitze für den neuen Strommasten nach oben. Die Arbeiter müssen das Teil in rund 70 Meter Höhe montieren. Foto: Roger Martin

    Der feucht-kalte Wind pfeift über das freie Feld bei Ebneth. In höchst ungemütlichen 60 Metern Höhe trotzen einige Männer der Witterung und arbeiten daran, dass private Haushalte, Unternehmen, Handwerksbetriebe und Behörden am Obermain auch in Zukunft Strom aus der Steckdose bekommen.

    Arbeiter bereiten das Endteil eines Strommasten am Boden für die endgültige Aufstockung vor.
    Arbeiter bereiten das Endteil eines Strommasten am Boden für die endgültige Aufstockung vor. Foto: Roger Martin

    Die Mitarbeiter eines Unternehmens aus Biberach setzen einen der neuen Strommasten zusammen, der Teil des künftigen Ostbayernrings sein wird. Es sind Arbeiter der österreichischen Tochter der Spezialfirma. „Die Österreicher sind bei diesen Arbeiten gefragt. Dort gibt es viele Fachkräfte die bei Mastarbeiten an Seilbahnen eingesetzt werden,“ sagt Markus Lieberknecht, Pressesprecher des Stromnetzbetreibers Tennet, der für das ganze Projekt verantwortlich ist.

    Arm des Autokrans ragt 90 Meter in die Höhe

    Die Männer in luftiger Höhe sind natürlich gesichert. Sie stocken den Stahlkoloss nach und nach auf, wie es in der Fachsprache heißt. Unten steht ein Autokran, dessen starker Arm rund 90 Meter in die Höhe ragt. Sein Fahrer steuert die einzelnen Mastbauteile, die vor Ort vorbereitet werden, nach oben zur endgültigen Montage.

    Der Verlauf des neuen Ostbayernrings (rot) durch den Landkreis Lichtenfels. Unmittelbar daneben verläuft die jetzige Trasse (schwarz).
    Der Verlauf des neuen Ostbayernrings (rot) durch den Landkreis Lichtenfels. Unmittelbar daneben verläuft die jetzige Trasse (schwarz). Foto: SChaubild: Tennet

    Es liegt noch viel Arbeit vor den Monteuren. Der gesamte Ostbayernring ist 185 Kilometer lang und reicht vom Umspannwerk Redwitz über Mechlenreuth bis ins oberpfälzische Schwandorf. Im Bereich zwischen Redwitz und Mechlenreuth müssen 130 Maste neu errichtet werden, die zwischen 47 Meter und 98 Meter hoch sind. 124 Maste davon werden der Hauptleitung zugeordnet. Sechs Maste werden darüber hinaus errichtet, um die 110-kV-Systeme in die Bestandleitungen oder Umspannwerke einzubinden. Auf den bestehenden Masten verlaufen nämlich teilweise 110-kV-Stromkreise der Bayernwerk Netz GmbH. Im Zuge des Ersatzneubaus werden sowohl diese mitgeführten Stromkreise als auch deren Anschlüsse an andere 110-kV-Leitungen sowie 110-kV-Umspannwerke der Bayernwerk Netz GmbH angepasst

    Stephan Opel ist Tennets Mann vor Ort. Er ist Projektleiter Bau für den neuen Ostbayernring. Er beobachtet und kontrolliert die Ausführung des Millionenprojekts. Seit kurzem finden die Arbeiten auch im Landkreis Lichtenfels statt. Hier beginnt der Ostbayernring beim Umspannwerk Redwitz, verläuft ostwärts und verlässt das Lichtenfelser Gebiet bei Mainleus. Er durchschneidet die Orte Marktzeuln, Redwitz und Burgkunstadt, in landkreisnahen Gebieten die Orte Küps und Mainleus.

    Schwindelfrei müssen sie sein und sie sind entsprechend gesichert: Die Arbeiter, die die neuen Masten des Ostbayernrings aufbauen.
    Schwindelfrei müssen sie sein und sie sind entsprechend gesichert: Die Arbeiter, die die neuen Masten des Ostbayernrings aufbauen. Foto: Roger Martin

    Der Bereich Ebneth gehört zum Bauabschnitt eins zwischen Redwitz und Mechlenreuth, der insgesamt 51 Kilometer lang ist. Insgesamt sind es 17 Strommasten, die im Bereich des heimischen Landkreises neu errichtet werden, sagt der Bauleiter. Der Bau neuer Masten sei notwendig geworden, weil der jetzige Ostbayernring an seine Kapazitätsgrenzen gelangt sei. Er ist seit der ersten Hälfte der 1970er Jahre in Betrieb.

    „Mit der Energiewende wird immer mehr Strom aus regenerativen Energien in seine Leitungen eingespeist. Dies belastet regelmäßig die technischen Möglichkeiten der Stromversorgungseinrichtung bis aufs Äußerste.“ Der Ostbayernring versorge Oberfranken und die Oberpfalz mit Strom. Damit dies auch in Zukunft gesichert sei, müssten die Transportkapazitäten der Stromleitung „deutlich erhöht“ werden.

    Neue Leitung soll im September fertig sein, alte Masten werden abgebaut

    Ein ausgiebiges Genehmigungsverfahren hat ergeben, dass diese Aufstockung nur mit dem Bau neuer Masten möglich ist. Beim Neubau der Stromleitung müssen nämlich die jetzigen 380/220-kV-Systeme auf zwei 380-kV-Systeme ausgebaut werden. Eine Änderung auf die neuen Systeme sei mit den vorhandenen Mastkonstruktionen und Fundamenten aus statischen Gründen nicht möglich, so Opel weiter.

    Ein Mast des neuen (li.) steht unmittelbar neben einem des jetzigen Ostbayernrings auf einem Feld bei Ebneth.
    Ein Mast des neuen (li.) steht unmittelbar neben einem des jetzigen Ostbayernrings auf einem Feld bei Ebneth. Foto: ROger Martin

    Die neue Trasse wird unmittelbar neben die bestehende Trasse gebaut. Deren Maste werden nach der Einschaltung des neuen Ostbayernrings nach und nach demontiert und verschwinden dann aus der Landschaft. Auch wenn die jetzigen und die neuen Masten – wie auf dem Feld bei Ebneth – ziemlich nah beieinander stehen, sorgt der Neubau am Boden mitunter für ganz neue Verhältnisse: Mancher neuer Mast ragt dann auf dem Feld oder dem Grundstück eines anderen Eigentümers in die Höhe. Beim Genehmigungsverfahren spielten auch diese Veränderungen eine Rolle.

    Vor kurzem waren von den vorgesehenen 130 neuen Masten zwischen Redwitz und Mechlenreuth 20 errichtet. Die Arbeiten werden sich bis ins nächste Jahr hinziehen. „Bis August dieses Jahres sollen alle neuen Maste stehen“, sagt Stephan Opel. In dieser Zeit werden die Masten auch mit den neuen Leitungen verbunden.

    90 Meter lang ist der Arm des Autokrans, an dem die Spitze des neuen Strommastes hängt.
    90 Meter lang ist der Arm des Autokrans, an dem die Spitze des neuen Strommastes hängt. Foto: Roger Martin

    Im September soll die neue Stromleitung in Betrieb gehen. Danach beginne sofort der Abbau der jetzigen Masten. Dies wiederum werde im Abschnitt von Redwitz bis Mechlenreuth bis zum Herbst nächsten Jahres dauern. Wo und zu welchem Zeitpunkt die alten Masten verschwinden werden, hänge von der Witterung ab und davon, wann der Zugang zu den jeweiligen Bauwerken möglich sei. Wenn zum Beispiel die Ackerflächen gebraucht werden, könne nicht abgebaut werden.

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