Am Sonntag, 2. Oktober, bittet die Caritas in allen katholischen Gottesdiensten im Erzbistum Bamberg um Spenden für ihre soziale Arbeit. Bis zum 2. Oktober dauert auch noch die diesjährige Caritas-Herbstsammlung. Sie steht unter dem Motto „Nothelfer: dringend gesucht!“ Mit diesem Slogan weist die Caritas darauf hin, dass aufgrund der allgemeinen Teuerung immer mehr Menschen in schwierige Lebenslagen kommen. Gerade für diejenigen, die ohnehin schon über ein geringes Einkommen verfügen und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, wird die Lage jetzt kritisch.
Nicht genug Geld für Heizung und Strom
Drastisch gestiegen sind vor allem die Energiepreise. Im Juni 2022 lagen sie im Durchschnitt um 38 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Das hat ganz praktische Auswirkungen: Die Privathaushalte müssen sich einschränken. 52 Prozent der Haushalte, die weniger als 2.000 Euro monatlich zur Verfügung haben, verzichten bei Lebens- und Genussmitteln, 63 Prozent bei Schuhen und Kleidung.
Dazu kommt, dass Familien und Personen mit geringem Einkommen unverhältnismäßig hohe Energiekosten haben. Zahlen des Statistisches Bundesamtes zeigen: 2020 gaben Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1.300 Euro im Schnitt 95 Euro für Wohnenergie aus. Das entsprach 9,5 Prozent ihrer gesamten Konsumausgaben. Im Durchschnitt aller Haushalte wurden dagegen nur gut sechs Prozent für Strom, Heizung und Warmwasser verwendet.
Die Gründe für die höhere Belastung liegen zum Beispiel darin, dass einkommensschwache Haushalte über alte Elektrogeräte verfügen, deren Stromverbrauch sehr hoch ist, und in Wohnungen leben, die in einem schlechten energetischen Zustand sind, der zu hohen Heizkosten führt.
Die Caritas im Erzbistum Bamberg sucht daher nach Auswegen. Empfänger von Sozialleistungen sollen Beratung in Anspruch nehmen können, wie sie Strom, Heizöl und Wasser sparen können. Wenn für einen defekten Kühlschrank oder Herd oder eine Waschmaschine Ersatz beschafft werden muss, soll es einen Zuschuss für ein energieeffizientes Gerät geben.
Der Diözesan-Caritasverband will für Maßnahmen vor Ort, mit denen Haushalten mit geringem Einkommen bei denen Energiekosten geholfen wird, 83 Prozent seines Anteils am Erlös der Caritas-Sammlung einsetzen. (red)