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LICHTENFELS/FROHNLACH: Oliver Birner aus Lichtenfels ist Faschingsprinz

LICHTENFELS/FROHNLACH

Oliver Birner aus Lichtenfels ist Faschingsprinz

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    Da strahlen sie um die Wette: das Faschingsprinzenpaar der Säraspo Frohnlach, Jule I. und Oliver II.
    Da strahlen sie um die Wette: das Faschingsprinzenpaar der Säraspo Frohnlach, Jule I. und Oliver II. Foto: privat

    Es gibt nicht mehr viele Fernsehsendungen, auf die sich fast alle verständigen können, aber „Fastnacht in Franken“ ist so eine. An diesem Freitagabend wird sie dem Bayerischen Rundfunk wieder Traumquoten bescheren. Die Vorfreude ist groß bei den Närrinnen und Narren in Bayern und weit darüber hinaus. Bei einem jungen Lichtenfelser aber ganz besonders: Wenn pünktlich um 19 Uhr „Es lebe unsre Fasenacht“ angestimmt wird, sitzt er nicht vor dem Fernseher, sondern in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim – zusammen mit seiner Freundin.

    Oliver Birner, 22 Jahre, und Jule Ilgner, 19 Jahre, sind das aktuelle Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Säraspo in Frohnlach und als solche heuer auserwählt, die Faschingsvereine aus Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz bei der deutschlandweit bekannten Prunksitzung zu vertreten. „Ich hätte nie gedacht, dass ich da mal live dabei bin“, sagt Prinz Oliver II. Auch seine Freundin freue sich riesig auf die Show, bei der sie mit den Prinzenpaaren aus Mittel- und Unterfranken an einem Tisch sitzen werden.

    Prinzentreff am Dreikönigstag

    Gekürt wurden die beiden am Dreikönigstag. Während in Lichtenfels die Sternsinger von Haus zu Haus zogen und in den Wirtschaften die Stärke fürs kommende Jahr ausgeschenkt wurde, fuhren Oliver und Jule zum Prinzentreff nach Hof.

    Mit Narrenkappe, Faschingsorden, Schärpe und Zepter: Prinz Oliver I. und Prinzessin Jule II.
    Mit Narrenkappe, Faschingsorden, Schärpe und Zepter: Prinz Oliver I. und Prinzessin Jule II. Foto: privat

    Hier kamen die Prinzenpaare aus Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz sowie ein Gremium des Fastnachtverbands Franken zusammen. Es gab ein kleines Büttenprogramm, erzählt Oliver, die närrischen Majestäten tauschten Orden aus, und jedes Paar stellte sich auf der Bühne vor. Ein Casting sozusagen: Hier wurde entschieden, wer nach Veitshöchheim darf und wer zum Empfang des Ministerpräsidenten nach München.

    Und die Vertreter der Frohnlacher Säraspo haben gewonnen. Oder nein. Bei dem jungen Prinzen klingt das bescheidener: „Wir hatten das Glück, ausgewählt zu werden.“ Seiner Meinung nach ist das eine Ehre, die jedem Verein mal zuteil wird. Sie waren halt jetzt an der Reihe.

    Aber ihr Verein, der hat in dieser Session schon einen Lauf. Denn die FG Säraspo war auch Gastgeber der BR-Sendung „Franken Helau!“ aus dem Coburger Land. Also eigentlich. Denn die Kultur- und Sporthalle in Frohnlach ist einsturzgefährdet und deshalb gesperrt. Deshalb wurde die Sendung, die am 19. Januar ausgestrahlt wurde, in Bad Rodach produziert.

    Spannende Drehtage

    Den zwei Drehtagen im Dezember ging ein Casting für Tanzgruppen und Büttenredner voraus, erzählt Oliver. Er habe sich riesig gefreut, dass die Prinzengarde der Säraspo auftreten durfte. Die Damen seien „sensationell“ gewesen.

    Bei der Produktion dabei zu sein, fand er spannend: „Weil man mitkriegt, was man so als Zuschauer nicht sieht.“ Und so viele Lichter und Kameras und Leute um einen herum ... Ja, gibt der Faschingsprinz zu, er habe schon darauf geachtet, immer zu lächeln. Man weiß ja nie, wann man im Bild ist.

    Jetzt lächelt er auch. „Da ist man einmal im Leben Prinzenpaar und dann gleich zwei Mal im Fernsehen.“ Das hätte er sich wohl nicht träumen lassen, wo das hinführt, als er sich zu Oliver II. hat krönen lassen.

    „Ich bin durch meine Freundin reingerutscht“, erklärt er: Jule tanzt bei der Frohnlacher Faschingsgesellschaft in der Showtanzgruppe „Lunatics“. Vor Jahren amtierte sie schon als Kinderprinzessin bei der Coburger Narhalla. Seit damals sei es ihr Traum gewesen, auch mal als Erwachsene die Krone zu tragen. Als der Vereinsvorstand sie gefragt hat, war sie natürlich gleich dabei. Und Oliver war einverstanden: „Wenn du das willst, dann machen wir's.“

    „Echt coole“ Erfahrung

    Bereut hat er es nicht. Die Aufgabe sei eine ganz neue Erfahrung: „echt cool“. Seit dem Prinzentreff seien sie jedes Wochenende unterwegs gewesen, hätten viele neue Leute kennengelernt, viele neue Ideen bei den Auftritten und Tänzen gesehen. „Wir genießen das jetzt richtig“, versichert er.

    Es ist nicht so, dass der Erzieher mit Fasching bisher nichts am Hut hatte. Er sei schon immer gerne zu den Umzügen nach Kleukheim und Ebensfeld gegangen und auch zu verschiedenen Faschingspartys, habe sich mit Freunden zusammen Gruppenkostümierungen überlegt. Aber auf Prunksitzungen sei er nie gewesen. In dieser Session dagegen schon auf dreien: Karlstadt, Bad Rodach und Seßlach.

    Am 3. Februar folgt dann als Höhepunkt die des eigenen Vereins, bei der das Prinzenpaar auch einen Auftritt haben wird. Mit einer Rede in Reimform, die Wortwitz, Gags und etwas Schärfe haben soll. Schon eine Herausforderung, gesteht der 22-Jährige ein, und verrät, dass sie sich dafür Hilfe aus dem Verein geholt haben.

    „Der Verein ist wie eine Familie, jeder packt mit an, jeder hilft mit.“

    Prinz Oliver II.

    Überhaupt, der Verein. Oliver gerät ins Schwärmen: „Das ist wie eine Familie, jeder packt mit an, jeder hilft mit.“ Der Faschingsprinz hat eine Menge Respekt für alle, die sich da engagieren. Und so ist für ihn jetzt schon klar, dass er sich in Zukunft weiterhin bei der FG Säraspo einbringen will, beim Auf- und Abbau etwa. Und vielleicht wird er auch künftig auf der Bühne stehen: Die Jungs von der Männertanzgruppe „Traumtänzer“ haben bei ihm angefragt, alles Fußballer wie er selbst, der beim SV Borussia Siedlung in Lichtenfels spielt.

    Eigentlich fast schon zwangsläufig, die närrische Karriere: Oliver II. ist am 11.11.2001 geboren. Und damit an seinem 22. Geburtstag beim Rathaussturm zum Prinzen gekrönt worden.

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