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LICHTENFELS: Parkplätze am Baggersee Thema im Lichtenfelser Bauausschuss

LICHTENFELS

Parkplätze am Baggersee Thema im Lichtenfelser Bauausschuss

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    174 Parkplätzen sollen um das Naherholungsgebiet „Ortswiesensee Oberwallenstadt“ angelegt werden.
    174 Parkplätzen sollen um das Naherholungsgebiet „Ortswiesensee Oberwallenstadt“ angelegt werden. Foto: Sascha Ott

    Zu Beginn der Bauausschusssitzung in der Stadthalle informierte Bürgermeister Andreas Hügerich über die Errichtung eines Storchennestes auf dem Siloturm der Kläranlage und sprach die Hoffnung aus, dass sich bald ein zukünftiger Eigentümer einfinden möge. Stadtbaumeister Gerhard Pülz gab die Anschaffung von zwei Flechtfiguren in Form der Märchengestalten Gänseliesel und Hans im Glück bekannt, die letzte Woche im Stadtgebiet zur Ortsverschönerung aufgestellt wurden.

    Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Beratung und Beschlussfassung über die weitere Vorgehensweise für die Realisierung eines Radweges zwischen Klosterlangheim und Roth. Da sich der Fahrradweg auf der Gemeindeverbindungsstraße wegen der geringen Fahrbahnbreite, der Führung durch ein dichtes Waldgebiet sowie aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht realisieren lasse, habe man Kontakt mit dem staatlichen Bauamt aufgenommen, um den Radweg entlang der Staatsstraße 2203 zu verwirklichen, erläuterte der Bürgermeister. Dabei hoffe er auch auf die Unterstützung durch die heimischen Abgeordneten.

    Durch den Wald oder entlang der Staatsstraße?

    Christian Barth (JB) konnte sich nicht für den Verlauf des geplanten Radweges an der Staatsstraße erwärmen, während Frank Rubner (CSU) seine Skepsis mit der noch nicht geklärten Führung der Radwegroute durch Klosterlangheim begründete. Johannes Oppel sah es ebenso wie seine WLJ-Kollegen als Herzensanliegen an, den Lückenschluss von Lichtenfels bis Altenkunstadt und darüber hinaus bis Kulmbach zu gewährleisten. Damit wurde der Beschlussvorschlag gegen die Stimme von Christian Barth angenommen. Der Rother Ortssprecher Reinhold Schmidt war aber der Meinung, dass der Weg durch den Wald der bessere, weil kürzere und sicherere Weg sei.

    Beim Tagesordnungspunkt „Einführung von Parkgebühren am Ortswiesensee“ ging es um die für die kommende Badesaison auszuweisenden Parkplätze P1 (Wiese gegenüber dem Wehr, 40 Stellplätze), P2 (Wiese neben dem Feuerwehrhaus Lichtenfels/Main, 44 Stellplätze), P3 (Eingang Baggersee/DJK, 130 Stellplätze). Die Gebühr soll als Tagestarif in Höhe von fünf Euro für die Parkdauer von 10 Uhr bis 23 Uhr festgesetzt werden, wobei die Gebührenpflicht für die jeweilige Badesaison im Zeitraum vom 15. Mai bis 15. September jeden Jahres gilt.

    Tagesordnungspunkt vertagt

    Frank Rubner bemängelte allerdings, dass zu den Spielen der DJK Lichtenfels kaum ein Zuschauer mehr kommen würde, wenn er fünf Euro Parkgebühr zahlen müsste. Siegbert Koch (Grüne), Christian Barth (JB) und Ina Dorsch (SPD) pflichteten ihm bei. Deshalb beschlossen die Räte einstimmig, den Tagesordnungspunkt nochmals in den Fraktionen zu diskutieren, um dann in der nächsten Sitzung darüber abzustimmen.

    Künftig werden die Flächen beweidet

    Dann informierte der Bürgermeister über die Umstellung der Grünpflege von Hochwasserschutzeinrichtungen und Kläranlagen auf Beweidung. Wurden bisher die Grünflächen mehrmals im Jahr von Mitarbeitern des Bauhofs oder durch beauftragte Firmen gemäht, so werden die Anlagen künftig beweidet. Durch die Beweidung der Hochwasserschutzeinrichtungen Klosterlangheim und Schney, sowie der Kläranlagen in Isling, Eichig, Lahm, Mönchkröttendorf und Köttel spart die Stadt im Vergleich zur konventionellen Grünpflege 15 000 Euro und liefert zudem einen Beitrag zum Klimaschutz, freute sich Andreas Hügerich.

    Außerdem stellte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag auf Erstellung eines Grünflächenkonzepts für das Ortsgebiet Lichtenfels. Zu diesem Zweck soll die Stadt spätestens im zweiten Quartal 2021 ein Landschaftsplanungsbüro mit der Erstellung eines Grünraumkonzepts als städtebauliches Entwicklungskonzept nach dem Vorbild der oberschwäbischen Stadt Weingarten für die Siedlungsbereiche des Stadtgebietes beauftragen, wobei das Ergebnis in den Flächennutzungsplan einfließen soll. Die voraussichtlichen Kosten werden mit 25 000 Euro angegeben.

    Grünräume als wesentlicher Teil der Stadtentwicklung

    Nach der Stellungnahme der Verwaltung entspricht der Antrag der Vision 2030. Sinnvollerweise sollte das Grünraumkonzept im Einklang mit innerstädtischen Entwicklungen gesehen werden. Nachdem in diesem Jahr auch das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) fortgeschrieben werden soll, wäre es sinnvoll und notwendig, dass der Aspekt der Grünräume wesentlicher Bestandteil des künftigen ISEK wird. Das Grünraumkonzept soll insbesondere die Vernetzung bestehender Grünflächen, die Ausweisung von Erholungsflächen, die Frischluftversorgung und das Mikroklima, sowie den Artenschutz thematisieren. Frank Rubner machte auf ein Förderprogramm des Bundes aufmerksam, das in Verbindung mit der heimischen Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner geprüft werden sollte.

    Geld lieber für Erschließung von Bauplätzen verwenden

    Der Beschlussvorschlag, dass die innerstädtischen Grünflächen Teil des fortzuschreibenden ISEK werden sollen und für die Erarbeitung des Grünraumkonzepts ein Landschaftsplanungsbüro eingeschaltet werden soll, stimmten alle Räte bis auf Johannes Oppel zu. Oppel hätte die 25 000 Euro für das Grünflächenkonzept lieber für die Erschließung von Baugebieten verwendet, zumal viele Leute händeringend einen Bauplatz in Lichtenfels suchen. Der Bürgermeister machte aber Hoffnung, dass im nächsten Jahr weitere Bauflächen erschlossen würden.

    Die Stadtratsfraktion der Grünen brachte noch einen weiteren Antrag mit folgenden Wortlaut ein: „Die Stadt setzt sich zum grundsätzlichen Ziel, für die eigenen Liegenschaften Energiespar-Contracting unter Einbeziehung des Wasserverbrauchs umzusetzen.“ 2021 werden entsprechende Ausschreibungen für das Hallenbad und den Friedhof getätigt.

    Auch die letzen Straßenlampen werden auf LED umgerüstet

    Stadtbaumeister Gerhard Pülz stellte hierzu klar, dass im Haushalt 2021 bereits eingeplant sei, die im Bereich der Straßenbeleuchtung noch nicht auf LED umgestellten 782 Straßenlampen (gelbe Natriumdampflampen) mittels Energiespar-Contracting auf die neueste LED-Technik umzurüsten. Die Kosten hierfür würden sich auf 310 000 Euro belaufen, so dass sich die Umrüstung in sechs Jahren amortisiert. Beim Contracting zahlt die Stadt sechs Jahre weiter den bisherigen Strompreis, während die Einsparungen durch die vermiedenen Strom- und Wartungskosten haushaltsneutral zur Finanzierung verwendet werden.

    Bezüglich der Gebäude nimmt die Stadt Lichtenfels seit 2020 am zweiten „Kommunalen Energieeffizienznetzwerk Oberfranken (KEENO II) teil, das von der Energieagentur Nordbayern in Kulmbach betreut wird, unter deren Anleitung für fünf kommunale Liegenschaften ein detailliertes Energiemanagement zur Erfassung von Strom und Wärme installiert wird. Für Lichtenfels sind dies die Herzog-Otto-Schule mit Turnhalle und Hallenbad, der Bauhof mit Feuerwehrhaus, Stadthalle, Stadtschloss und Grundschule am Markt. Auch hier sollen geeignete Energieeinsparmaßnahmen mittels Contracting realisiert werden. Dem Beschlussvorschlag, der beide Contracting-Maßnahmen beinhaltete, stimmte das Gremium bei einer Gegenstimme von Christian Barth zu.

    47 Meter hohe Richtfunkantenne bei Buch

    Weiter erteilten die Bauausschussmitglieder dem Bauantrag zur Errichtung eines 47 Meter hohen Antennenträgers für Sektor- und Richtfunkantenne auf der Flurnummer 15 der Gemarkung Buch am Forst, die zur flächendeckenden Versorgung der A 73 im bewaldeten und kurvenreichen Teilstück erforderlich ist, das gemeindliche Einvernehmen.

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