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LICHTENFELS: Plädoyer DGB-Kreisvorstand Lichtenfels für Tarifregelungen

LICHTENFELS

Plädoyer DGB-Kreisvorstand Lichtenfels für Tarifregelungen

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    „Tarifvereinbarungen beinhalten Einigungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, regeln Bezahlung, Arbeitszeiten sowie Arbeitsbedingungen und gehen über gesetzlich fixierte Mindeststandards hinaus. Tarifregelungen sind ein bedeutender Faktor unserer sozialen Marktwirtschaft, sollten daher von den öffentlichen Institutionen, den Kommunen bis zum Bund, gefördert werden“, betonte Organisationssekretär Bastian Sauer bei der jüngsten Zusammenkunft des Lichtenfelser DGB-Kreisvorstands im Schloss Schney.

    Peinlich

    In diesem Zusammenhang fand es DGB-Kreisvorsitzender Heinz Gärtner peinlich, dass eine Schulküche ausgegliedert oder im Manager-Slang „outgesourct“ werde. Servicekräfte würden in der selben öffentlichen Einrichtung mit den selben Kindern und Jugendlichen in absehbarer Zeit außerhalb des öffentlichen Tarifs neben Kollegen beschäftigt, die dem öffentlichen Tarifrecht sowie dem Beamtenrecht zugeordnet seien.

    Eine öffentliche Debatte zur Privatisierung haben die Anwesenden nicht wahrgenommen. Die Gewinnmarge des Unternehmens gehe letztendlich zu Lasten der Beschäftigten, die tatsächlichen Kosten des öffentlichen Trägers würden sich nicht wesentlich ändern, hieß es.

    Mangelnde Wertschätzung.

    Ärgerlich fanden die Vorstandsmitglieder eine mangelnde Wertschätzung. Jeder Beschäftigte in einer Schuleinrichtung trage innerhalb seines Aufgabenbereichs zur Erziehung und dem Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen bei. Diese erlebten, welchen Stellenwert Dienstleistungen haben. Es brauche sich niemand zu wundern, wenn in der Gastronomie, Raumpflege, unterstützenden Pflegeberufen oder Handwerk erhebliche Nachwuchsprobleme in der Region auftreten. Würden Nichtdeutsche, wie es von einer sogenannten alternativen Gruppierung sowie deren Vordenkern in den Raum gestellt werde, ausgesiedelt werden, dann würde die Versorgung in vielen Bereichen kollabieren, bemerkte Peter Zillig. Soviel zu den Vorstellungen einer völkischen Alternative, deren bayerische Mandatsträger gerne in der Russischen Föderation mit Kriegstreibern posieren.

    In diesem Zusammenhang informierte Heinz Gärtner von Aktivitäten des Bündnisses „Lichtenfels ist bunt“. Der Lichtenfelser DGB-Kreisverband unterstütze selbstverständlich das Engagement für Toleranz und Pluralismus. Dies seien Grundwerte der Gewerkechaftsbewegung.

    Pendleraktion gewürdigt

    Bastian Sauer und Heinz Gärtner zeigten sich erfreut über eine Pendleraktion im Lichtenfelser Bahnhof. Thema war Tarifbindung und Mitbestimmung. An mehr als 400 Zugfahrende, darunter viele junge Leute, wurden Informationsmaterial sowie Präsente in den Morgenstunden verteilt. Hintergrund sei der sinkende Wille von Unternehmen in der Region, Tarifrecht anzuwenden sowie Betriebsräte einzubinden.

    Nicht einmal die Hälfte der Unternehmen, führte Bastian Sauer aus, beteiligen sich an Tarifverabredungen. Eine Unart greife um sich, die Teilnahme bei Arbeitgeberverbänden, allerdings ohne Tarifmitgliedschaft. Praxis sei es zudem, Verträge mit Organisationen zu schließen, die nicht tariffähig seien oder Mitarbeiter-Beauftragte zu benennen, die einen ordentlich gewählten Betriebsrat vermeiden sollen.

    Neujahrsempfang

    Der Lichtenfelser DGB-Kreisverband lädt am Montagabend, 27. Januar, seinem Neujahrsempfang ins Schloss Schney ein. Der DGB-Landesvorsitzender Bernhard Stiedl wird zu Herausforderungen und Chancen der Gewerkschaften im Jahr 2025 Stellung nehmen.

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