Vor 300 Jahren begannen die Mühlenräder an der Itz zu klappern, jetzt geht es noch ein paar Jahrhunderte weiter bis ins Mittelalter zurück. Allerdings nur für einen Abend. Die Mittelalter-Schwermetaller „In Extremo“ rocken und zündeln am Donnerstag, 13. Juni, in der Kulturfabrik, die auf dem Gelände der einstigen Porzellanfabrik Griesbach im Stadtteil Cortendorf entstanden ist, im Rahmen des HUK-Coburg Open-Air-Sommers.
Erstmals dient die Kulturfabrik als zweite Location neben dem Schlossplatz. Eine Premiere, die es in sich hat.
Hohe Aufenthaltsqualität
Rund 4500 Besucher fasst das einstige Industrie-Areal, durch das schon immer Kreativität wehte. Einst waren es die Porzellan-Maler von Griesbach, dann von Goebel. Seit 2022 wird die Industrie-Brache mit zum Teil einzigartiger Architektur zu einem Kulturzentrum entwickelt, das schon die Coburger Designtage beherbergt. 25 Bands nutze es für Probenräume und zwölf bildende Künstler. „Ein perfekter und kreativer Ort für Kulturschaffende und -interessierte“, wie Geschäftsführer Hans-Peter Langsch findet. Coburgs Kulturszene bestehe nicht nur aus dem Landestheater.
Womit sich seine Einschätzung genau mit der von Wolfgang Heyder vom Veranstaltungsservice Bamberg (VSB) deckt, der seit Jahren die Großveranstaltungen mit Weltstars auf dem Schlossplatz organisiert. Die beiden lernten sich während eines Basketballspiels in Bamberg kennen. Am Rande des Peter-Maffay-Konzertes in Coburg sprach Langsch den Bamberger Macher auf das Projekt „Kulturfabrik Cortendorf“ an und steckte ihm seine Visitenkarte zu.
Nach dem ersten Ortstermin war für Gaby und Wolfgang Heyder klar, dass sie einen ergänzenden Veranstaltungsort gefunden haben, in dem von der Größenordnung her eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe wie im nahen Schloss Eyrichshof bei Ebern aufziehbar wäre. Die Parallelen? „Wir haben zwei Innenhöfe mit hoher Aufenthaltsqualität und neuerdings sogar Storchenpaar, einen Biergarten mit Überdachung, der, malerisch an der Itz gelegen, sich dazu eignet, sich wunderschöne Stunden zu machen“, schwärmt Hans-Peter Langsch.
Das 22.000 Quadratmeter große Areal, wo dereinst bis zu 600 Beschäftigte ihren Lebensunterhalt verdienten, könnte er sich auch in einer Großstadt vorstellen. „Industrieller Charme im Grünen und ein wunderschön gestalteter Innenhof.“
Und das Großstadtflair gilt auch für das Programm des HUK-Coburg Open-Air-Sommers 2024, bei dem aber auch Lokalmatadoren, die die Kulturfabrik für ihre Proben nutzen, ihre Bühne bekommen.
Tickets gibt es unter www.kartenkiosk-bamberg.de (auch zum Selbstausdruck), unter Tel. (0951) 23837 oder im Kartenkiosk an der Brose-Arena in Bamberg. (red)
Das Programm Samstag, 8. Juni, 19 Uhr: Montez (Zusatzkonzert aufgrund ausverkaufter Gastspiele in Nürnberg, Erfurt und München), Vorprogramm: Esther Graf. Sonntag, 9. Juni, ab 15 Uhr: Band-Festival mit Maerzfeld, One Step Closer, FRNZ, MiTo Mars, Pantsdown, Rock Stoff. Montag, 10. Juni, 20 Uhr: Rocky Horror Show (Landestheater Coburg). Mittwoch, 12. Juni, 20 Uhr: Wanda (Indie Pop Rock aus Wien), mit Support. Donnerstag, 13. Juni, 20 Uhr: In Extremo (Schwermetal mit mittelalterlichen Instrumenten), Vorgruppe: Dominum. Samstag, 15. Juni, 20 Uhr: Jan Delay & Disko No. 1, Vorprogramm: Haiyti. Sonntag, 16. Juni, 20 Uhr: Nena mit Support.