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LICHTENFELS: Regiomed: Alle Intensivpatienten mit Corona sind ungeimpft

LICHTENFELS

Regiomed: Alle Intensivpatienten mit Corona sind ungeimpft

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    Die vierte Corona-Welle schlägt auch in den Regiomed-Kliniken voll durch, das Personal arbeitet weiter an der Belastungsgrenze.
    Die vierte Corona-Welle schlägt auch in den Regiomed-Kliniken voll durch, das Personal arbeitet weiter an der Belastungsgrenze. Foto: Peter Kneffel/dpa

    „Die vierte Welle der Corona-Pandemie hat auch die Regiomed-Kliniken voll im Griff. Das Infektionsgeschehen ist derzeit extrem dynamisch.“ Dies sagte Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke bei einer Telefonkonferenz mit Pressevertretern am Freitagvormittag. Zu diesem Zeitpunkt wurden in den Kliniken des Verbunds 79 Patienten wegen einer Coronainfektion behandelt. Acht davon auf der Intensivstation, sie alle müssen beatmet werden. Das Durchschnittsalter der Corona-Patienten liege zwischen 70 und 75 Jahren, die jüngsten sind um die 40 Jahre. Im Lichtenfelser Klinikum wurden am Freitag zwölf Personen wegen einer Coronainfektion behandelt, eine davon intensivmedizinisch.

    Dr. Josef Woidich ergänzte, dass alle derzeit bei Regiomed intensivmedizinisch betreuten Patienten ungeimpft sind. Auf der Normalstation seien 50 Prozent der wegen Corona behandelten Personen ungeimpft. Woidich betonte jedoch, dass es sich bei den anderen 50 Prozent jedoch nicht ausschließlich um sogenannte Impfdurchbrüche handelt. Denn 25 Prozent der geimpften Patienten seien zwar positiv auf das Virus getestet, hätten aber keine Symptome. Sie würden also wegen anderer Krankheiten auf der Normalstation behandelt. Er bilanzierte deshalb: „Ohne eine möglichst hohe Impfquote kommen wir niemals aus der Pandemie.“

    Impfquote beim Personal zwischen 70 und 90 Prozent

    Die Impfquote beim Personal bei Regiomed liege zwischen 70 und 90 Prozent, wobei es ein Ost-West-Gefälle gebe. Da sich diese Quote nur schwerlich erhöhen werde, seien Boosterimpfungen sowohl beim Personal als auch bei den Bürgern umso wichtiger, betonte Schmitdke.

    Eine weitere beklemmende Zahl nannte der Geschäftsführer der thüringischen Regiomed-Kliniken, Michael Musick. So würde derzeit die Hälfte der wöchentlich 1600 Rettungsdiensteinsätze im Verbund auf mit dem Coronavirus Infizierte entfallen.

    Das Personal arbeitet an der Belastungsgrenze

    Hauptgeschäftsführer Alexander Schmitdke ging auch auf die Situation beim Personal ein. Dieses arbeite an der Grenze der Leistungsfähigkeit, besonders die Mitarbeiter in der Pflege seien erschöpft, krankheitsbedingte Ausfälle würden sich deshalb häufen.

    Da auch bei Regiomed angesichts des Fachkräftemangels die Personaldecke dünner werde, sei zunehmend nicht die freie Bettenkapazität eine Herausforderung, sondern, genügend Personal für die Betreuung der Patienten vorhalten zu können. Dass sich die Belastung für das Personal jedoch in absehbarer Zeit reduzieren werde, sei laut Schmitdke nicht in Sicht. Denn neben der Corona-Pandemie werde auch die Grippewelle im Winter zu einer Verschärfung der Situation beitragen.

    Lobend erwähnte er deshalb ein von der bayerischen Staatsregierung aufgelegtes Hilfsprogramm für die Kliniken in Höhe von 35 Millionen Euro. Davon erhielten die Kliniken aktuell pro Covid-Patient und Tag 50 Euro, wird dieser intensivmedizinisch behandelt, seien es 100 Euro. 50 Prozent dieser Gelder sollen an das an der Behandlung der Covid-Patienten beteiligte Personal gehen.

    Ohne weitere Finanzhilfen geht es nicht

    Schmitdke machte aber auch deutlich, dass die neuerlichen finanziellen Belastungen durch die Pandemie von den Krankenhäusern nicht gestemmt werden können. Er forderte daher einen neuen Rettungsschirm für die Kliniken seitens der Bundespolitik. Dieser sei auch angesichts der weiter steigenden Inzidenzzahlen und der damit erwartbar weiter steigenden Hospitalisierungszahlen ein Gebot der Stunde.

    Der Geschäftsführer der bayerischen Regiomed-Kliniken, Robert Wieland, geht davon aus, dass die Corona-Ampel noch an diesem Wochenende hochgestuft wird. Die hätte auch eine deutliche Verschärfung der Besucherregelungen in den Kliniken zur Folge. Im Klinikum Lichtenfels sei dies bereits der Fall. So dürften Besucher nur noch mit einer Genehmigung des behandelnden Arztes ins Klinikum. Zudem gilt die 3G-Regel, vermutlich werde diese aber auf 3G+ erweitert (genauere Infos zu den Besucherregelungen siehe unten.)

    Aktuelle Besucherregelung am Klinikum LichtenfelsDie Verantwortlichen des Klinikums richten die dringliche Bitte an die Bevölkerung auf Besuche von Angehörigen möglichst zu verzichten. Trotz ansteigender Zahlen sollen die Besuchsmöglichkeiten soweit es verantwortbar ist aufrechterhalten werden, gerade auch in besonders sensiblen Bereichen. Daher sind Besuche nur noch nach einer ausdrücklichen Erlaubnis möglich. Ab 6. November soll aufgrund des zunehmenden Ausbruchsgeschehens eine stark eingeschränkte Besuchsmöglichkeit für das Regiomed Klinikum Coburg Lichtenfels gelten. Besuche werden nur dann noch möglich sein, wenn eine Autorisierung des Besuchenden (nur eine Person pro Patient/in) über den jeweils behandelnden Stationsarzt/Stationsärztin erfolgt ist. Somit können Besuche gerade für traumatisierte und schwerstkranke Patienten sowie in hochsensiblen Bereichen weiterhin ermöglicht werden und gleichzeitig kann weiterhin eine größtmögliche Sicherheit für alle Patientinnen und Patienten gewährleistet bleiben. Für die Besuche gilt FFP2-Maskenpflicht und je nach Krankenhausampel-Stand mindestens die 3G-Regelung. Bitte beachten Sie weiterhin, dass die Kliniken ausschließlich über den jeweiligen Haupteingang und damit über die Pforte zu erreichen sind. Das tagtägliche Infektionsgeschehen wird von den Verantwortlichen des Klinikums regelmäßig beobachtetet und eine Öffnung der Besuchsmöglichkeit täglich neu bewertet. Allen Angehörigen und potentiellen Besuchern des Klinikums wird empfohlen, sich vorab telefonisch über die tagesaktuellen Regelungen zu informieren. Ausgenommen von der Beschränkung sind ausdrücklich: Besuche sterbender oder verstorbener Patienten sind selbstverständlich möglich. Werdende Väter dürfen mit einer entsprechenden Schutzausrüstung und einem aktuell negativen Test mit in den Kreißsaal. Eltern, die als Begleitperson in der Kinderklinik mit aufgenommen werden fallen ebenfalls nicht unter die verschärfte Besuchsregelung. Ebenso wenig sind davon diejenigen betroffen, die zu Visiten oder medizinischen Besprechungen für zu betreuende Angehörige (z.B. Kinderklinik, Geriatrie) in die Klinik kommen müssen. Wir bitten diese Personengruppen dennoch sich zur Abklärung der Besuche mit der jeweiligen Station in Verbindung zu setzen.

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