Es ist ein großer Klinikverbund: „Regiomed“ besteht aus fünf Krankenhäusen (in Coburg, Hildburghausen, Sonneberg, Lichtenfels und Neustadt) und 14 Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Im Januar 2008 wurde Regiomed gegründet. 2016 wurde ein in Deutschland einzigartiges Projekt ins Leben gerufen: die „Regiomed Medical School “.
„Statt woanders Ärzte wegzulotsen, setzen wir auf unseren eigenen Nachwuchs“, brachte es Hans-Peter Schmitz, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und gleichzeitig stellvertretender Landrat von Sonneberg, auf den Punkt. Im Kaisersaal hatten sich 30 Studentinnen und Studenten aus ganz Deutschland eingefunden, um verabschiedet - um entsendet - zu werden. Sie werden Humanmedizin studieren.
Drei Jahre Studium in Kroatien
Die ersten drei Jahre werden sie in der kroatischen Stadt Split verbringen und an der dortigen Universität lernen. In englischer Sprache. Dann werden die angehenden Ärzte drei weitere Studienjahre in den Regiomedkliniken absolvieren, um danach hoffentlich den Abschluss zu erhalten. Dieser ist europaweit anerkannt. In Deutschland muss dann lediglich die Approbation, also die Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufes, beantragt werden.
Der präklinische Teil des Studiums (Studienjahre eins bis drei) wird an der School of Medicine der Universität Splitabsolviert. Im vierten Studienjahr kehren sie nach Deutschland zurück und durchlaufen den klinischen Teil des Studiums an der Medical School Regiomed. Während des gesamten Studiums sind sie an der Universität Split immatrikuliert und schließen das Studium mit dem kroatischen Abschluss ab.
Zur Arbeit gerne wieder in die Region kommen
Helmut Fischer, stellvertretender Landrat, wünschte den jungen Leuten viel Erfolg und äußerte seinen Wunsch: „Wenn Sie dann einen Arbeitsplatz suchen - denken Sie an unsere Region“. Fast alle Gesellschafter waren anwesend, dazu Landräte und Oberbürgermeister der Standorte, beziehungsweise deren Stellvertreter. Als prominente Gäste durfte Professor Johannes Brachmann die beiden kroatischen Professoren direkt aus der Uni Split per Live-Video zuschalten. In englischer Sprache lobten Prof. Primorac und Prof. Dogan den Mut und die Bereitschaft der Studierenden zu diesem außergewöhnlichen Studiengang.
Carina Otto ist eine der Frauen, die am Projekt teilnehmen. Sie kommt aus der Nähe von Düsseldorf und hat bereits ein halbes Jahr im Ausland gearbeitet. Die Röntgenassistentin hat den Tipp zu einem Studium bei Regiomed bei der Studienberatung in Berlin bekommen. „Die sagten, es klappt sehr gut, sie hätten nur gute Erfahrungen gemacht“, erzählt die 25-Jährige voller Vorfreude.