Alle zuständigen kommunalen Gremien haben im Verlauf dieser Woche der Rückführung und eigenständigen Finanzierung der Krankenhäuser und angeschlossenen Einrichtungen der ambulanten Versorgung im Regiomed-Verbund an die einzelnen Gesellschafter zugestimmt; diese Grundsatzbeschlüsse treten zum Jahreswechsel 2023/24 in Kraft. Die Gremien folgen mit ihren Entscheidungen der Empfehlung der Gesellschafterversammlung der Regiomed-Kliniken GmbH, wie Regiomed mitteilte.
Damit übernehmen die Landkreise Lichtenfels, Hildburghausen, und Sonneberg sowie der Krankenhausverband Coburg als Träger die wirtschaftliche Verantwortung für die jeweiligen Krankenhäuser und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). „Diese Beschlüsse sichern die Struktur bis einschließlich 2025 ab, so dass sowohl die regionale medizinische Versorgung für die Zukunft bestmöglich gewährleistet als auch die Arbeitsplätze Bestand haben“, so Regiomed-Sprecher Henrik Rutenbeck. Ab 2026 sollen die neuen Regelungen der Krankenhausreform greifen.
Schlanke Entscheidungstruktur
Die Rückführung der Kliniken und der angeschlossenen Einrichtungen der ambulanten Versorgung (MVZ) an die Gebietskörperschaften soll zu schlankeren Entscheidungsstrukturen führen, so dass die jeweiligen Träger schneller auf örtliche Notwendigkeiten reagieren können. Gleichzeitig mit der kommunalen Eigenverantwortung wurde einvernehmlich beschlossen, am überregionalen Verbundcharakter von Regiomed festzuhalten.

Mit einer gemeinsamen Medizinstrategie wolle man bei der stationären Gesundheitsversorgung weiterhin Synergieeffekte erzielen und den herausfordernden Strukturwandel im Kliniksektor zusammen meistern. Die praktische Umsetzung erfolge über Dienstleistungsverträge, die die einzelnen Krankenhaus-Gesellschaften mit der Regiomed-Kliniken GmbH und ihren Töchtern fortführen werden. Damit sei der Bestand des Verbundes ebenfalls gesichert.
Die Eigenkapitalausstattung der Regiomed Service GmbH und der Medical School wurde bis 2028 und 2029 zugesagt. Dafür soll Regiomed einen Eigenkapitalanteil von 10,7 Millionen Euro und einen Anteil an den Gesellschafterdarlehen von nach Bedarf bis zu 1,5 Millionen Euro je Gesellschafter für 24 Monate erhalten. Das verbleibende Eigenkapital werde zu gleichen Teilen auf die vier Gesellschafter aufgeteilt.
„Damit ist die hochwertige medizinische Versorgung in unseren Regionen sichergestellt.“
Landrat Christian Meißner, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung

„Ich freue mich und bin für die positiven Beschlüsse der jeweiligen kommunalen Gremien sehr dankbar, dass nach den intensiven Diskussionen der letzten Wochen eine einvernehmliche Zustimmung erfolgt ist und wir uns jetzt mit ganzer Kraft auf die Zukunft der Kliniken und MVZs konzentrieren können“, sagte der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner, der Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist. „Damit ist die hochwertige medizinische Versorgung in unseren Regionen sichergestellt.“
Der Beschluss der Gesellschafterversammlung fiel am späten Freitagabend. Zuvor hatten der Lichtenfelser Kreistag am Mittwoch, am Donnerstag zunächst der Kreistag von Sonneberg und dann in kombinierter Sitzung Stadtrat und Kreistag von Coburg mehrheitlich zugestimmt, ehe am Freitag noch der Kreistag von Hildburghausen grünes Licht gab. (red)