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LICHTENFELS: Rekord bei größtem Blutspendetermin Bayerns in Lichtenfels

LICHTENFELS

Rekord bei größtem Blutspendetermin Bayerns in Lichtenfels

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    Gute Laune auch beim Blutspenden
    Gute Laune auch beim Blutspenden Foto: Werner Diefemnthal

    Es war kurz nach 21 Uhr am Montagabend, als Stephen Bauersachs, stellvertretender Geschäftsführer des BRK Lichtenfels, sich auf die obere Tribüne der Stadthalle stellte und das Mikrofon nahm. „Ich darf sagen, wir haben es geschafft. Es war ein hartes Stück Arbeit für alle Beteiligten, aber wir haben die Wette gegen Landrat Christian Meißner gewonnen!“

    Damit war es amtlich: Wette verloren
    Damit war es amtlich: Wette verloren Foto: Werner Diefemnthal

    Beifall brandete auf, als sich der Landrat sowie die Vertreter des Roten Kreuzes auf den Weg zu einer der zahlreichen Liegen machten, einen großen Geschenkkorb tragend. Die junge Frau, die neben ihrer Freundin dort auf die Nadel wartete, war völlig überrascht, als der Tross vor ihr zum Stehen kam und Landrat Christian Meißner ihr gratulierte. „Es macht mich froh, dass ich die Wette verloren habe“, sagte er lachend. „Den Korb stellen wir einfach mal hierhin, der stört ja nur beim Spenden.“

    Ganze Theatergruppe spendet

    Auch BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak gratulierte: „Auch im Namen des BRK möchte ich mich bei Ihnen, stellvertretend für alle anderen Spenderinnen und Spender, herzlich bedanken.“

    Mit ihr hat Landrat Christian Meißner seine Wette offiziell verloren: Sabine Kargoll aus Grundfeld war die Nummer 1000.
    Mit ihr hat Landrat Christian Meißner seine Wette offiziell verloren: Sabine Kargoll aus Grundfeld war die Nummer 1000. Foto: Werner Diefemnthal

    Sabine Kargoll aus Grundfeld ist die Blutspenderin, die als die Nummer 1000 geführt wurde. Gemeinsam mit insgesamt 25 Mitgliedern der Theatergruppe aus Schwabthal war sie zur Blutspende gekommen. Ein Beispiel für das, was den ganzen Nachmittag bis in den Abend hinein in der Stadthalle passierte. Einzelpersonen, Familien, Arbeitskollegen und Vereine waren gekommen, um ihren Beitrag zu leisten.

    EDV vom Andrang überlastet

    Zeitweise bildeten sich lange Schlangen, nicht nur vor dem Eingang, auch im Inneren hieß es oft: Warten, bin man an die Reihe kommt. Die meisten hielten geduldig aus, nur vereinzelt verließen einige die Stadthalle.

    „Das Problem war, dass die EDV komplett überlastet war“; hieß es. „Sie ist mehrmals ausgestiegen, musste neu gestartet werden. Und wenn der Überhang einmal da ist, kann man den kaum noch einholen.“ Als Vergleich diente das Autorennen. Wenn man an der Boxeneinfahrt vorbei ist und sich dann einen platten Reifen einfängt, dann muss man eine komplette Runde langsam um den Kurs fahren. „Das kann man einfach nicht mehr aufholen.“

    Zeitweise gab es lange Schlangen.
    Zeitweise gab es lange Schlangen. Foto: Werner Diefemnthal

    Doch die Stimmung war gut. Rund 100 Helfer, davon 40 vom Blutspendedienst, sowie zehn Ärztinnen und Ärzte sorgten für einen reibungslosen Ablauf, auch wenn es gelegentlich vorkam, dass jemand nicht zur Blutspende zugelassen wurde. „Wir haben eine Sorgfaltspflicht“, hieß es dann. „Und wenn jemand krank ist oder die Kriterien nicht erfüllt, dürfen wir ihn nicht zulassen.“

    Musik, Pizza und Bratwurst

    Es war ein Getümmel in und vor der Stadthalle. Draußen spielten zwei Musiker zur Unterhaltung, es gab Pizza, Bratwürste, Gulaschsuppe und einen vegetarischen Eintopf, für die Kinder gab es die Hüpfburg und Spiele, im Vorraum der Stadthalle Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen und ein Tisch mit Geschenken für die Spender. Dazu Getränke ohne Ende. Hochstadts Bürgermeister Max Zeulner verteilte fleißig Tassen als Dankeschön, Ordner sorgten dafür, dass alles in geordneten Bahnen lief.

    „Es ist wohl der größte Blutspendetermin, den es in Bayern jemals gegeben hat.“

    „Es ist wohl der größte Blutspendetermin, den es in Bayern jemals gegeben hat“, sagte Stephen Bauersachs am Ende. „Möglicherweise sogar bundes- oder weltweit.“

    Am Schluss standen dann noch die nackten Zahlen im Raum: 1107 Blutspender, davon rund 150 Erstspender wurden registriert. Auch die Aktion Knochenmarkstiftung Bayern konnte erfreuliche Zahlen vorweisen: 130 Menschen haben sich während der Blutspendeaktion neu typisieren lassen. Auch das ist eine Rekordbeteiligung.

    Zur Stärkung gab es unter anderem eine herzhafte Gulaschsuppe und ein Lächeln.
    Zur Stärkung gab es unter anderem eine herzhafte Gulaschsuppe und ein Lächeln. Foto: Werner Diefemnthal

    Landrat Christian Meißner freut sich darauf, seinen Wetteinsatz einzulösen. „Das werde ich wohl aller Voraussicht nach beim nächsten Blutspendetermin in Hochstadt machen.“ Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. „Aber keine Angst, ich werde keine Nadeln setzen, ich darf Brötchen schmieren, das ist weniger gefährlich.“

    Es kommt wohl eher selten vor, dass sich jemand so freut, eine Wette verloren zu haben. Und am Ende gab es nur Gewinner. Thomas Petrak fasste es zusammen: „Es war für alle eine gewaltige Kraftanstrengung. Alle haben mitgeholfen, dass alles am Ende geklappt hat. Auch wenn jetzt alle müde und erschöpft sind, sie sind trotzdem glücklich.“ Er hofft, dass alle Erstspender jetzt zu regelmäßigen Spendern werden.

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