In bester Stimmung feierte am Mittwoch Ruth Müller ihr 102. Wiegenfest, Corona-bedingt aber in einem kleinen Rahmen.
Die Jubilarin kam in der schwierigen Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in Wiesbaden zur Welt. Dort arbeitete sie als Landwirtschaftslehrerin und lernte bei einer Kinovorstellung ihren späteren Mann Werner Müller kennen, mit dem sie nach Lichtenfels verzog. Dort übernahm er eine Korbwarenhandelsfirma und stieg später auf den Handel mit Kinderwagenfolien um, wobei Ruth Müller den kaufmännischen Bereich erledigte.
Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Tochter Gabriele lebt in der größten kanadischen Stadt, Toronto, der Sohn Jürgen wohnt mit seiner Mutter zusammen. Ihr Mann Werner verstarb bereits 1980 im Alter von 72 Jahren.
Vor einem Jahr wollte sie noch auf Weltreise gehen
Ruth Müller setzte sich viele Jahrzehnte als SPD-Mitglied für eine soziale Gesellschaft, insbesondere für die Rechte der Frauen, aber auch für die Belange der Familien und Senioren, ein. Eine große Leidenschaft von Ruth Müller waren Fernreisen, die sie teilweise alleine, meist aber mit ihrem Sohn unternahm. So hatte sie noch vor einem Jahr eine Weltreise zusammen mit ihrem Sohn geplant, die aber aufgrund der Corona-Pandemie nicht zustande kam.
Ganz besonders wichtig war Ruth Müller die Königlich Privilegierte Scharfschützengesellschaft Lichtenfels, der sie bereits 1951 beitrat. Während ihr Mann im Lauf der Zeit mehrere Ämter bei den Schützen innehatte, widmete sie sich vorbildlich dem gesellschaftlichen Leben der Schützengesellschaft. Ihr Engagement wurde 2010 mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Deshalb freute sie sich sehr über den Besuch einer Delegation der Scharfschützen.
Glückwünsche vom Landrat und vom Landesschützenmeister
Schützenmeister Erwin Kalb, Damenleiterin Michaela Brandmeier und Ehrenmitglied Elke Jäkel gratulierten herzlich zum 102. Geburtstag und bedankten sich gleichzeitig mit einer Urkunde für ihre 70-jährige Mitgliedschaft, um anschließend ein wenig zusammen in Erinnerungen zu schwelgen. Auch Landesschützenmeister Christian Kühn bedankte sich mit einem persönlich gehaltenen Brief und einer Ehrenurkunde bei Ruth Müller für ihre 70-jährige Treue zum bayerischen Sportschützenbund.
Monika Faber übermittelte in ihrer Funktion als Stellvertreterin des Landrats mit einem Geschenk die Glückwünsche des Landrats Christian Meißner. Das Obermain-Tagblatt schließt sich den guten Wünschen an und gratuliert ebenfalls recht herzlich.