Trotz der dreijährigen, der Coronapandemie geschuldeten Pause scheinen die Schneyer die früheren schönen Weihnachtskonzerte des Gesangvereins nicht vergessen zu haben. Denn auch dieses Mal konnte der Vorsitzende des Vereins, Henry Schimanski, eine stattliche Anzahl an Zuhörerinnen und Zuhörern begrüßen, die fast den gesamten Kirchenraum füllten.
Und sie sollten nicht enttäuscht werden. Der gemischte Chor des Gesangvereins Schney in der Verantwortung von Ulrike Bauer-Trolp und Claudia Koch bot ein abwechslungsreiches Programm, unterstützt von der Sopranistin Radka Loudova-Remmler und Fridolin Remmler am Klavier.
Henry Schimanski führte auf gekonnte Weise durch das Programm. Das Konzert wurde mit Claudia Koch als Dirigentin eröffnet mit einer bekannten Volksweise aus Thüringen „Süßer die Glocken nie klingen“.
Stimmen werden Instrumente
In dem Satz von Klaus Ochs imitierten die Männerstimmen wuchtig den Klang der Glocken. Auch in dem folgenden Lied vom „Kleinen Trommeljungen“, einem Satz von Manfred Bühler, übernahmen die Männerstimmen mit ihrem stakkato-artig vorgetragenen „Ram-bam-bam“ die Imitation der Trommeln.
„Weihnacht in den Bergen“ von Michael Schmoll könnte man als Sehnsuchtslied bezeichnen, das die Sehnsucht nach einer „Weißen Weihnacht“ in einer tief verschneiten Berglandschaft beschreibt. Der Liedvortrag des Chores strahlte große Ruhe aus und stimmte die Zuhörer auf die folgenden eher besinnlichen Texte und Melodien ein.
Die Bedeutung von Weihnachten
Sodann interpretierte der Chor ein von Patrick M. Liebergen arrangiertes Stück, „Advent Prayer“. Mit dem ursprünglich lateinischen „Panis angelicus“ ist bei diesem Arrangement das bekannte Weihnachtslied „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ verwoben. Dadurch ist ein ruhiges eindrückliches adventliches Musikstück entstanden, das der Chor sehr gekonnt vortrug.
Doch auch das folgende Lied von Jay Althouse „Blessed Holy Jesus“, ein vertontes Gebet, strahlte große Ruhe aus. Begleitet wurde der Chor bei diesen Stücken auf einfühlsame Weise durch Fridolin Remmler am Klavier. Die Besinnlichkeit zog sich weiter durch das Konzert.
Zwei Sätze von Bernd Stallmann mit Texten von Friedrich Vogel standen auf dem Programm. Der Chor, wieder unter der Leitung von Claudia Koch, vermittelte den Zuhörern mit den sehr stimmungsvollen Liedern „Heilige Nacht“ und „Vom Flügel eines Engels berührt“ den Inhalt und die Bedeutung von Weihnachten, jenseits aller sonstigen Attribute, die man heute mit Weihnachten verbindet.
Sopranistin überzeugt
Ein erster Höhepunkt des Konzerts war der Soloauftritt von Radka Loudova-Remmler mit „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger.
Ihr Sopran erfüllte den gesamten Kirchenraum, auch bei den leiseren Stellen des Vortrags. Begleitet wurde auch sie von Fridolin Remmler am Klavier. Die Zuhörer dankten den beiden mit langem Beifall für dieses Hörerlebnis.
Das folgende „Laudate Dominum“ von Wolfgang Amadeus Mozart war ein weiteres Highlight des Konzerts. Zusammen mit Radka Loudova-Remmler als Solistin und Fridolin Remmler am Piano bildete der Chor ein harmonisches Ganzes. Es gelang den Sängern das zu vermitteln, was die Musik von Mozart ausmacht und die die Menschen bis auf den heutigen Tag begeistert. Als das mächtige „Amen“ verklungen war, setzte begeisterter Beifall ein.

Bei dem folgenden „Cantique de Jean Racine“ war der Chor sehr gefordert. Mit der musikalischen Begleitung von Fridolin Remmler meisterte der Chor alle Schwierigkeiten der Komposition von Gabriel Fauré. Der eher besinnliche Teil des Konzerts war mit diesem Stück beendet und es folgten noch drei weitere Musikbeiträge, die die heitere Seite von Weihnachten beleuchteten.
Adventszauber
In dem Lied „Dann ist Weihnachtszeit“ von Bernd Stallmann wird aufgezählt, was alles zu Weihnachten gehört: Plätzchenduft, viel Musik und überall Lichter in den Häusern und auf den Straßen. In Amerika geht man mit Weihnachten etwas lockerer um, achtet aber trotzdem auf Traditionen.
Flott sang der Chor den von Jay Althouse komponierten Song „Can Santa make it through tonight“. Man fragt sich, ob Santa Claus es überhaupt schafft trotz des geschlossenen Flughafens und den zugeschneiten Straßen alle Geschenke überall zu den Menschen zu bringen.
Darauf folgte ein Medley amerikanischer Weihnachtslieder. Unwillkürlich fielen einem da so manche amerikanische Weihnachtsfilme ein, in denen all diese Lieder immer wieder vorkommen. Viel Applaus belohnte die Sänger für dieses schöne Weihnachtskonzert und diese wiederum verabschiedeten ihre Zuhörer mit einem Traditionssong aus England: „We wish you a merry Christmas.“