Trotz der Corona-Pandemie zieht die Sparkasse Coburg-Lichtenfels eine „zufriedenstellende Bilanz“ für das Jahr 2020. Mit einem Rekordzuwachs von 11,5 Prozent stieg die Bilanzsumme mit 3166 Millionen Euro erstmals über die Marke von drei Milliarden Euro, wie die Sparkasse mitteilte. Der Bilanzgewinn liegt bei rund 1,34 Millionen Euro.
Die Vermögenslage sei geordnet: Mit einem Eigenkapital von 260 Millionen Euro – vor der Gewinnzuführung von 2020 – halte das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut die strengen Anforderungen des Kreditwesengesetzes ein und verfüge zudem über hohe Wachstumsreserven, betonten Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Faber und sein Stellvertreter Roland Vogel vom Vorstand. Die Gesamtkapitalquote liege bei 16,76 Prozent.
„Das Hauptaugenmerk lag auch darauf, unseren Kunden durch diese schwierige Zeit zu helfen.“
Dr. Martin Faber, Vorstandsvorsitzender
Durch die Niedrigzinsphase und die Corona-Krise sei die Sparkasse besonders gefordert gewesen, so die Vorstände. So galt es, nicht nur die Bargeldversorgung und die stabile Abwicklung des Zahlungsverkehrs sicherzustellen, sondern vor allem die regionalen Firmen und Gewerbetreibenden zu unterstützen, um deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und den Liquiditätsbedarf zu sichern. Für betroffene Vereine habe die Sparkasse 100 000 Euro zusätzliche Spendenmittel bereitgestellt. Durch die erforderliche Reduzierung von Kontakten sind seien auch bei der Sparkasse Online-Angebote stärker in den Fokus gerückt.
„Das Hauptaugenmerk lag auch darauf, unseren Kunden durch diese schwierige Zeit zu helfen“, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Faber. „In der Krise konnten wir mit Krediten, Förderkrediten und Tilgungsaussetzungen wirksam helfen.“
Trotz Einlagenzuwachs kein Verwahrentgelt für Kleinsparer
Ein Einlagenzuwachs von über sieben Prozent belegt zwar das Vertrauen der Kunden, bringe jedoch keine Zinsen, sondern koste Verwahrentgelt bei der EZB, stellt Roland Vogel fest. Damit möglichst auch in Zukunft für viele Kleinsparer Verwahrentgelte kein Thema werden, habe die Sparkasse diese nur für Großeinlagen eingeführt.
Als Hausbank habe die Sparkasse Coburg-Lichtenfels mit zusätzlichen Krediten und Tilgungsaussetzungen dort geholfen, wo plötzlich wirtschaftliche Einbrüche aufgetreten sind und staatliche Hilfen nicht oder noch nicht erreichbar waren. Auch durch Tilgungsaussetzungen oder Kreditanträge zu Förderprogrammen sei geholfen worden. Wegen der Krise habe die Sparkasse ihren Kunden eine vereinfachte Abwicklung von Tilgungsaussetzungen ermöglicht, die in 1000 Fällen genutzt worden sei.
2020 wurden bei der Sparkasse Coburg-Lichtenfels 102 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 19 Millionen Euro für Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und für die LfA Förderbank Bayern gestellt. Ergänzend dazu habe die Sparkasse für gemeinnützige Vereine eine Soforthilfe mit Spenden in Höhe von 30 500 Euro ausgezahlt. Die Kundeneinlagen liegen mit 2537 Millionen Euro erneut über dem Stand vom Vorjahr, der Kreditbestand erreichte 1788 Millionen Euro. Das Kundengeschäftsvolumen stieg auf 4755 Millionen Euro (2019: 4601 Millionen Euro).
Trend zu Wertpapieren und kurzfristigen Einlagen
Der Kreditbestand wuchs um 43,8 Millionen Euro auf 1788 Millionen (plus 2,5 Prozent). Deutlich gestiegen sei die Baufinanzierungsnachfrage, wie ein Rekord-Neugeschäft von fast 200 Millionen Euro dokumentiert.
Wegen der niedrigen Zinsen suchten Anleger nach Alternativen wie kurzfristige Einlagen ohne Kursrisiken. So stiegen die Bestände bei Geldmarktkonten um 18 Prozent auf 1854 Millionen Euro, während die Spareinlagen um 16 Prozent auf 604 Millionen sanken. Verstärkt habe sich der Trend zu Wertpapieren, insbesondere in Investmentfonds mit einem Zuwachs von 17,6 Prozent.
Den Trend zum Online-Banking belegten über 73 460 online geführte Privat- und Geschäftskonten. Mit 31 Standorten, davon 18 mit Beratung und 13 Geldautomatenstandorten, gut in der Fläche vertreten. Wegen der schwierigen Marktbedingungen sei der Personalstand Ende 2020 auf 546 Mitarbeiter gesunken (2019: 558), darunter 22 Auszubildende.
Traditionell fördert die Sparkasse gemeinnützige Institutionen in der Region. So wurden Projekte, Initiativen und Veranstaltungen mit 474 600 Euro und weiteren 20 750 Euro aus Stiftungsausschüttungen bedacht. Nachhaltigkeit spiele für die Sparkasse Coburg-Lichtenfels eine große Rolle – sowohl im Geschäftsbetrieb als auch durch nachhaltige Anlageformen im Kundengeschäft, betonen die Vorstände. Um den CO2-Fußabdruck zu verringern, werden alle Filialen auf Ökostrom umgestellt. (red)