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MICHELAU/ZETTLITZ: Spatenstich für Ausbau der B173 von Michelau bis Zettlitz

MICHELAU/ZETTLITZ

Spatenstich für Ausbau der B173 von Michelau bis Zettlitz

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    Beim Spatenstich (v. li.): Katrin Roth, MdB Emmi Zeulner, Andreas Scheuer, MdB Hans Michelbach, stellvertretender Bezirkstagspräsident Klaus Engel, stellvertretender Lichtenfelser Landrat Helmut Fischer und der Kronacher Landrat Klaus Löffler.
    Beim Spatenstich (v. li.): Katrin Roth, MdB Emmi Zeulner, Andreas Scheuer, MdB Hans Michelbach, stellvertretender Bezirkstagspräsident Klaus Engel, stellvertretender Lichtenfelser Landrat Helmut Fischer und der Kronacher Landrat Klaus Löffler. Foto: Heinz Fischer

    Mit – Pandemie–bedingt – etwas zeitlicher Verzögerung erfolgte am Dienstag der Spatenstich zum dritten Bauabschnitt der B 173 zwischen Michelau und Zettlitz. Das Bauprojekt begann bereits im Mai 2020 und soll bis 2026 fertiggestellt sein.

    Katrin Roth, Bereichsleiterin Straßenbau im Staatlichen Bauamt Bamberg, begrüßte bei eher herbstlichen und stürmischen Wetter die Gäste an der Baustelle zwischen Hochstadt und Reuth mit einem herzlichen „Grüß Gott“. Roth dankte für die gute Zusammenarbeit der Gemeinden mit der Behörde. Jahrzehnte habe man auf den Baubeginn gewartet, der Start sei nun überfällig.

    Weniger Lärm, weniger Abgase, mehr Verkehrssicherheit

    Es folgte die Ansprache von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. „Stürmische Zeiten sind für mich kein Problem“, begann der Minister angesichts des Wetters augenzwinkernd. Vom Bund werde konsequent in den Ausbau und die Infrastruktur in Oberfranken investiert. Er ging auf die fertiggestellte Ortsumgehung von Untersteinach ein, die weniger Lärm, weniger Abgase und mehr Verkehrssicherheit bedeute. Gleiches gelte nach dem Ausbau der B 173 für Trieb und Hochstadt.

    Auch Verkehrsminister Andreas Scheuer war vor Ort.
    Auch Verkehrsminister Andreas Scheuer war vor Ort. Foto: Heinz Fischer

    B 173 und B 289 seien die wichtigen Verkehrsadern in den Landkreisen Lichtenfels und Kulmbach, verbänden sie doch die Industrieräume am oberen Main mit den Gebieten im Norden und Osten Oberfrankens. Naturschutz und Straßenbau seien kein Gegensatz, wenn man genügend Ausgleichsflächen schafft, so der Minister. Abschließend dankte er allen Beteiligten, nicht zuletzt den Anwohnerinnen und Anwohnern in Hochstadt, die in diesen Zeiten eine „Menge Staub schlucken müssen“.

    Peter Weywadel: Kein Widerspruch zu den Klimazielen

    Vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr meldete sich Peter Weywadel zu Wort. Er richtete Grüße der Staatsministerin Kerstin Schreyer aus, die terminlich verhindert war. 18 000 Kraftfahrzeuge täglich, so Weywadel, machten den Ausbau der Ost-West-Verbindung notwendig. Lange habe es gedauert, seit den 1980-er Jahren, bis endlich 2018 das Baurecht für diese Trasse erreicht war. Der Neubau sei kein Widerspruch zu den Klimazielen, schließlich bräuchten auch E-Autos gute Verkehrswege. Auch er dankte der Bevölkerung und allen beteiligten Institutionen.

    Der stellvertretende Landrat Helmut Fischer bei seinem Grußwort.
    Der stellvertretende Landrat Helmut Fischer bei seinem Grußwort. Foto: Heinz Fischer

    Nicht ganz so rosig sah der stellvertretende Landrat Helmut Fischer das Projekt. Längst nicht alle Bürgerinnen und Bürger seien darüber glücklich. Er ging auf die Historie der Straßenplanung ein. Bereits vor 40 Jahren sei mit dem Neubau der Lif 13 eine Umgehung von Michelau als Entlastung für Marktzeuln diskutiert worden. Geplant war zunächst eine kleine, dann eine große Lösung, die Verbindung von B 173 mit der B 303. 1996 planfestgestellt, führte eine Klage im Jahre 2000 zur Aufhebung des Beschlusses.

    Große Entlastung für Trieb und Hochstadt

    Auf den Neubau der Lif 13 wurde zugunsten des Projekts B 173 letztlich verzichtet, so der stellvertretende Landrat. Nach endlosen Diskussionen um die möglichen Trassen könne man nun endlich mit dem Bau beginnen. Dieser werde während der Bauphase Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger bringen, letztendlich habe man aber doch die große Entlastung für Hochstadt und Trieb, schloss Fischer seine Ausführungen.

    Nachdem der Worte genug gesprochen waren, folgten Taten. Die versammelte Politprominenz griff zu den mit schwarz-rot-goldenen Bändern geschmückten Spaten und vollzog so den obligatorischen ersten Spatenstich.

    „Für diesen Bauabschnitt können wir nichts mehr ändern, aber wir werden uns für die nächsten Abschnitte vehement für eine umweltverträgliche Bauweise einsetzen.“

    Anton Reinhardt, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz

    Die Demonstranten, rechts BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt.
    Die Demonstranten, rechts BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt. Foto: Heinz Fischer

    Am Rande der Veranstaltung hatten sich einige Mitglieder des Bund Naturschutz und der Grünen positioniert, unter anderem der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz, Anton Reinhardt, und der Dritte Bürgermeister von Lichtenfels, Mathias Söllner. Auf ihren Plakaten wandten sie sich gegen eine „vierspurige Rennstrecke“ und forderten eine 2+1-Lösung.

    Auf die Frage, ob diese Forderungen für den bereits begonnen Bau an dieser Stelle nicht zu spät kämen, meinte Reinhardt: „Für diesen Bauabschnitt können wir nichts mehr ändern, aber wir werden uns für die nächsten Abschnitte vehement für eine umweltverträgliche Bauweise einsetzen.“ Die Redner zeigten beim Spatenstich nur wenig Interesse für die Demonstranten.

    Der Herr Verkehrsminister und sein Automobil

    Am Ende der Veranstaltung gab es noch die Möglichkeit zu einem Interview mit Verkehrsminister Andreas Scheuer. Auf die Frage, wie er denn nach Hochstadt angereist sei, antwortet er: „Mit dem Pkw“. In der Tat steht auf dem Parkplatz ein BMW 760 L mit dem „E“-Kennzeichen des Ministers.

    Scheuer legt nach: „Wir haben einen Plug-In-Hybrid neuester Bauart. Wir sind heute Morgen in Passau gestartet. Beim Zwischenstopp in Unterrodach hat der Fahrer die Batterie geladen, so konnten wir die Strecke zu 35 Prozent rein elektrisch fahren.“ Immerhin, nicht schlecht für eine Limousine, die 2250 Kilogramm wiegt. Ohne Minister.

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