Lichtenfels Die Kosten für Musik auf Weihnachtsmärkten sind horrend gestiegen, was in einigen Städten beim Blick auf die GEMA-Rechnung für Irritationen sorgte. „Auch die Stadt Lichtenfels hat hinsichtlich der GEMA-Gebühren für den Weihnachtsmarkt 2022 mit einem massiven Anstieg zu kämpfen“, sagte Citymanager Steffen Hofmann bei der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Tourismus und Wirtschaft am Donnerstag. „Die Kosten sind von rund 1700 Euro auf knapp 7900 Euro um über 360 Prozent gestiegen.“
Zwei Mal habe die Stadt Widerspruch bei der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) eingelegt und die Kosten für unverhältnismäßig erklärt – jedoch ohne Erfolg. Schließlich wurde die Rechnung bezahlt.
Musik: aus!
Jedes Mal, wenn öffentlich Musik abgespielt oder live dargeboten wird, tritt die GEMA auf den Plan und fordert von den Betreibern Geld. Damit werden die Urheberinnen und Urheber der Lieder für ihre Werke entlohnt.
Auch andere Städte sind von hohen Kosten betroffen. Hatte beispielsweise der Nürnberger Christkindlesmarkt in den vergangenen Jahren etwa 1500 Euro für die gesamte Zeit des Weihnachtsmarktes gezahlt, so betrug die Rechnung für 2022 nach Angaben der Stadt rund 29.000 Euro.
In Städten, wie Dresden oder Hannover, wurde am vergangenen Montag aus Protest gegen die hohen Musiklizenz-Kosten auf vielen Weihnachtsmärkten keine Musik gespielt.
Doch warum?
Der für Weihnachtsmärkte gültige Tarif hat sich laut einer Pressemitteilung der GEMA nicht geändert. Die Gebühren für die öffentliche Nutzung von Musik seien nicht gestiegen, sondern es handele sich um korrigierte Kalkulationen. Als Berechnungsgrundlage für die Lizenzgebühren gelte die Fläche der Veranstaltung vom ersten bis zum letzten Stand des Weihnachtsmarktes – nicht nur der beschallte Bereich vor der Bühne.
Einige Veranstalter hatten offenbar nur die Quadratmeter vor der Bühne bei der GEMA gemeldet. So kamen die deutlich geringeren Gebühren zustande. „Bislang hatte die GEMA auf die korrekte Angabe der Flächen gesetzt“, heißt es in der Mitteilung vom 30. November. „Nun hat die GEMA festgestellt, dass einige Märkte ihre Flächen nicht korrekt angemeldet haben.“
Als Citymanager Hofmann erfahren hatte, dass die Stadt Bayreuth weniger als Lichtenfels zahlte, versuchte er es erneut. „Kurz danach gab es eine Kostensenkung auf rund 3.300 Euro.“ Die Stadt hofft nun, dass diese Reduzierung auch für diesen Weihnachtsmarkt gelte.
Erweiterte Öffnungszeiten
Dieser hat in diesem Jahr übrigens erweiterte Öffnungszeiten: Der Märchenwald mit der Kindereisenbahn wird vom 27. bis 30. Dezember geöffnet sein. „Auch Gastronomen machen mit“, sagte Hofmann. „Wenn es gut angenommen wird, werden wir vielleicht auch künftig verlängern.“