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LICHTENFELS: Stadtrat beschließt Beitritt zur Bucher Nahwärme

LICHTENFELS

Stadtrat beschließt Beitritt zur Bucher Nahwärme

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    Die Energiewende im Landkreis Lichtenfels voranbringen will Markus Hausmann, der Vorstand des Regionalwerks – hier vor dem Blockheizkraftwerk, das nicht nur das Landratsamt mit Wärme versorgt (Archiv). Hausmann stelle sich und seine Arbeit nun im Stadtrat vor.
    Die Energiewende im Landkreis Lichtenfels voranbringen will Markus Hausmann, der Vorstand des Regionalwerks – hier vor dem Blockheizkraftwerk, das nicht nur das Landratsamt mit Wärme versorgt (Archiv). Hausmann stelle sich und seine Arbeit nun im Stadtrat vor. Foto: Gerhard Herrmann

    Die Stadtratssitzung in Lichtenfels am Montag wurde zu großen Teilen von Themen beherrscht, die sich um die erneuerbaren Energien drehen. Den Auftakt bildete dabei die Vorstellung des Vorstandes des Regionalwerks Obermain, Markus Hausmann, der einen kurzen Rückblick auf die bisher getätigte Arbeit präsentierte.

    Wieder Widerspruch

    Ein Vortrag, der allerdings nicht bei allen Mitgliedern auf fruchtbaren Boden fiel. So ließ Roland Lowig (WLJ) durchblicken, dass er immer noch gegen das Regionalwerk sei und ihm dabei vor allem die Transparenz bei der Bürgerbeteiligung fehle. Hausmann stellte klar, dass er diese erst dann darstellen könne, wenn es genau definierte Projekte gebe. Ein Schwerpunkt in der nahen Zukunft sei die Schaffung von Speicher-Möglichkeiten bei den erneuerbaren Energien, um den Strom, der produziert werde, vorzuhalten.

    Heike Kunzelmann (AfD) warf ein, dass es ihrer Ansicht nach keine Speicher-Möglichkeiten gibt. Dies widerlegte Hausmann, indem er auf die ausgereifte Technik bei der Lithium-Ionen-Technik verwies.

    Lukrativer

    Bernd Krauß (CSU) wollte wissen, wie viel Windkrafträder oder Solaranlagen die Stadt bräuchte, um autark zu werden. „Dies kann ich nicht mit belastbaren Zahlen aktuell belegen“, so Hausmann. Es gebe zwar Berechnungen, aber diese seien eher ungenau. Auch wie sich die Projekte letztlich auf den Strompreis auswirken würden, konnte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. „Es ist aber doch so, dass es am Ende lukrativer ist, den eigenen Strom zu nutzen und die Kontrolle auch über die Kosten zu haben, statt sich abhängig zu machen.“

    Zustimmung fand nach angeregter Diskussion der Beitritt zur Bucher Nahwärme eG. Dort betreibt der Landwirt Johannes Angermüller eine größere Biogasanlage, die bisher lediglich Strom produziert. Die dabei entstehende Abwärme soll in Zukunft in einem Nahwärmenetz die Gebäude im Ort mit Wärme versorgen. Dazu wurde bereits eine Genossenschaft gegründet, wurden die Möglichkeiten ausgelotet.

    70 Hauseigentümer dabei

    Nach vielen Gesprächen haben sich inzwischen über 70 Hauseigentümer dazu entschlossen, diese Möglichkeit zu nutzen, um ihre Liegenschaften so mit Wärme zu versorgen. Als Reserve und zur Abdeckung von Spitzen würde zusätzlich eine Hackschnitzelanlage installiert, mit Hackschnitzeln aus der Region betrieben.

    Die Stadt Lichtenfels besitzt in Buch am Forst drei Gebäude, die ebenfalls mit Nahwärme versorgt werden könnten. Um dies jedoch umzusetzen, ist eine Zeichnung der Anteile an der Genossenschaft nötig, diese betragen für die drei Gebäude insgesamt 16.500 Euro. Die Kosten für die nötigen Anschlüsse kämen dann bei der Ausführung dazu. Drei Vertreter der Genossenschaft standen dazu Rede und Antwort.

    Christopher Bogdahn (FW) lobte das Projekt, auch wenn er mit Biogasanlagen immer noch Bauchweh habe: „Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass wir Ackerflächen für den Anbau von Lebensmitteln verwenden, die dann verheizt werden“, meinte er. „Dann importieren wir diese wieder von außen.“

    Nachrüstung schwierig

    Auf die Frage von Uwe Held (CSU), ob ein Anschluss an das Netz auch nach Fertigstellung der gesamten Verrohrung noch möglich ist, musste man zugeben, dass dies nur in begrenztem Umfang ginge. Wo bereits die Verrohrung liege, könnte man bei relativ geringen Kosten in Einzelfällen noch nachrüsten. Allerdings müssten die Kosten für die Verlegung von Rohren, sofern die Leitung die Straße nicht oder nicht bis zum Grundstück abdeckt, dann von den Eigentümern selbst getragen werden. Der Stadtrat stimmte dem Beitritt zur Genossenschaft und der Zeichnung der Anteile einstimmig zu.

    Mehrheit für Solarpark

    Ein weiterer Punkt war die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Teufelsgraben“ zur Errichtung eines Solarparks zwischen Trieb und Degendorf. Laut den Bewertungskriterien ist diese Anlage dort genehmigungsfähig. Für den Fall eines Starkregens, wie es Anfang Juni der Fall ist, sollen dort Rückhaltemöglichkeiten geschaffen werden. Auch ist eine Bürgerbeteiligung geplant, die aber erst nach der genauen Planung exakt definiert werden kann. Der Stadtrat stimmte mit fünf Gegenstimmen dem Aufstellungsbeschluss zu.

    Gute Neuigkeiten gab es in Bezug auf den Neubau der Grundschule in Roth. Hier beantragte die Verwaltung die Auslobung des Vergabeverfahrens im Zusammenhang mit dem Architekturwettbewerb für den Neubau der Grundschule mit integriertem Hort. Geplant ist hier eine einzügige Grundschule mit der Möglichkeit, diese später zu erweitern und auch gegebenenfalls eine Turnhalle anzubauen.

    Erleichterung

    Gerade Roland Lowig (WLJ) zeigte sich erleichtert, dass sich jetzt wieder etwas bewegt. „Wir haben das seit 2019 in Arbeit. Die Kosten betrugen erst sechs Millionen Euro, nun sind wir bei neun Millionen.“ Jetzt komme wieder Bewegung in die Sache, auch wenn Susann Freiburg (Bündnis 90/Grüne) lieber eine größere Schule sehen würde. „Wir müssen die Schulen im Stadtgebiet entlasten“, warf sie ein.

    Förderfähig wären rund 50 Prozent der Kosten. Geplant ist, dass die ehemalige Schule dann für Vereinswecke zur Verfügung steht. Der Pausenhof der neuen Schule könnte aber auch für größere Feste genutzt werden. Die Innenraum-Gestaltung soll so weit wie möglich flexibel gestaltet werden. Dies würde dann im Architektenwettbewerb mit ins Lastenheft geschrieben. Mit der Gegenstimme von Sabine Rießner (CSU) wurde der Antrag genehmigt.

    Aus dem Stadtrat:

    Angenommen wurde ein Antrag vom Bündnis 90 / Die Grünen, Freie Wähler und SPD, dass neu zu errichtende Freiflächen PV-Anlagen auf dem Gebiet der Stadt Lichtenfels unter Beteiligung der Stadt, der Stadtwerke oder dem Regionalwerk Obermain errichtet und betrieben werden, sofern man daran interessiert ist.

    Ebenfalls genehmigt wurde der Abschluss des Zweckvereinbarung zur Übernahme des Winterdienstes ausgewählter Strecken durch die Stadt Lichtenfels und umgekehrt mit dem Landkreis Lichtenfels, der Stadt Bad Staffelstein sowie der Gemeinde Wattendorf.

    Bürgermeister Andreas Hügerich informierte über die Aufnahme mehrere Darlehen und einer Umschuldung. Die Gesamthöhe der Darlehen beträgt knapp eine Million Euro, Die Höhe der Umschuldung liegt bei zwei Millionen Euro.

    Ferner wurden folgende Vergaben bekannt gegeben:

    Ein Auftrag für den Bau der PV-Freiflächanlage Kösten 3 an die Firma MaxSolar GmbH Traunstein für 2.062.154,11 Euro Brutto.

    Auftrag für die Beschaffung von zwei Stück 100 kVa und 1 Stück 55 kVa Notstromaggregate in mobiler Ausführung an die Firma Polyma Energiesysteme GmbH, Kassel, zum Angebotspreis von 410.762,02 Euro Brutto.

    Die Vergabe der Reinigungsleistungen für Unterhalts- und Grundreinigung der Objekte der Stadt Lichtenfels in zwei Losen an die Firma Gies Dienstleistungen GmbH in Stadtallendorf zu 200.654,93 Netto (Los 1) und 218.485,71 Netto (Los 2).

    Aus dem Stadtrat • Angenommen wurde ein Antrag vom Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler und SPD, dass neu zu errichtende Freiflächen-PV-Anlagen auf dem Gebiet der Stadt Lichtenfels unter Beteiligung der Stadt, der Stadwerke oder dem Regionalwerk Obermain errichtet und betrieben werden, sofern man daran interessiert ist. • Ebenfalls genehmigt wurde der Abschluss des Zweckvereinbarung zur Übernahme des Winterdienstes ausgewählter Strecken durch die Stadt Lichtenfels und umgekehrt mit dem Landkreis Lichtenfels, der Stadt Bad Staffelstein sowie der Gemeinde Wattendorf. • Bürgermeister Andreas Hügerich informierte über die Aufnahme mehrere Darlehen und einer Umschuldung. Die Gesamthöhe der Darlehen beträgt knapp eine Million Euro, Die Höhe der Umschuldung liegt bei zwei Millionen Euro. Ferner wurden folgende Vergaben bekannt gegeben: • Ein Auftrag für den Bau der PV-Freiflächanlage Kösten 3 an die Firma MaxSolar GmbH Traunstein für 2.062.154,11 Euro Brutto. • Auftrag für die Beschaffung von zwei Stück 100 kVa und 1 Stück 55 kVa Notstromaggregate in mobiler Ausführung an die Firma Polyma Energiesysteme GmbH, Kassel, zum Angebotspreis von 410.762,02 Euro Brutto. • Die Vergabe der Reinigungsleistungen für Unterhalts- und Grundreinigung der Objekte der Stadt Lichtenfels in zwei Losen an die Firma Gies Dienstleistungen GmbH in Stadtallendorf zu 200.654,93 Netto (Los 1) und 218.485,71 Netto (Los 2).

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