Schon frühe Reisende ins Osmanische Reich berichteten von der dortígen sprichwörtlichen „orientalischen Pracht“. Einen wichtigen Teil dieses repräsentativen Prunks bildeten kostbare Säbel und Dolche. Die Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, „Gold & Damaszenerstahl. Klingenkunst aus dem Osmanischen Reich“, präsentiert ab Freitag, 5. Juli, Höhepunkte der osmanischen Klingenproduktion vom 16. bis in das 19. Jahrhundert. Sie ist bis 3. November zu sehen.
Der legendäre Damaszenerstahl der Klingen mit seiner charakteristischen Maserung war schon für sich genommen eine Kostbarkeit. Häufig wurde diese noch durch filigranen Eisenschnitt und Goldeinlagen bereichert. Kalligraphische Inschriften und Symbole sollten den Träger vor Unheil schützen und ihm Glück und Erfolg verheißen.
Keine Gebrauchswaffen
Diese Waffen waren keine Gebrauchswaffen, sondern sorgsam gehütete Statussymbole einer reichen Elite. Erst mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches im frühen 20. Jahrhundert gelangten sie als begehrte Sammlerstücke auf den Kunstmarkt.
Dank zahlreicher Leihgaben aus deutschen Privatsammlungen gewährt die Ausstellung einen einzigartigen Überblick dieser herausragenden Kunstform. Ergänzt wird die Schau durch Objekte aus den historischen Beständen der Kunstsammlungen, die das große Interesse der Coburger Herzöge am Osmanischen Reich seit dem 17. Jahrhundert dokumentieren. Kostümdarstellungen, Druckgraphiken, Medaillen und auch manche Stücke aus der sogenannten „Coburger Türkenbeute“ zeigen die europäische Sichtweise auf das Osmanische Reich.
Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 17 Uhr. (red)
Begleitprogramm zur Ausstellung • Samstag, 6. Juli, 24. August, 21. September, 19. Oktober, 2. November, jeweils 14 Uhr, Kuratorenführungen mit Dr. Marcus Pilz • Samstag, 7. September, ab 18 Uhr, im Rahmen der Coburger Museumsnacht: „Alamto – Das Land des Sonnenaufgangs“. Orientalische Kurzkonzerte mit Hadi Alizadeh, Yusuf Colak und Klaus Neubert. Tickets für die Museumsnacht unter www.museumsnacht-coburg.de • Donnerstag, 19. September, 18 Uhr, „Von Schlangenschwert und Fledermausschatz“ – über eine Gothaer Handschrift des Hakim-Epos. Lesung mit Kurzvortrag und Musik von Prof. Dr. Amru Munir und Prof. Dr. Claudia Ott. Mit seiner monumentalen Anlage, der geschichtlich-mythologischen Thematik, den magischen Motiven und blutigen Schlachten erinnert das aus dem mittelalterlichen Ägypten stammende Hakim-Epos an Werke der modernen Fantasy-Literatur wie „Der Herr der Ringe“. • Sonntag, 3. November, 18 Uhr, Finissage: „Eine Leidenschaft für kostbare Klingen“. Sammlergespräch mit Dr. Bernd Augustin. Online-Vortragsreihe: • Donnerstag, 18. Juli, 18 Uhr, „Der Dolch im Gewande“ – Kleidung und Accessoire im Osmanischen Reich mit Prof. Suraiya Faroqhi (Istanbul). • Donnerstag, 10. Oktober, 18 Uhr, „Das Osmanische Reich – innere Vielfalt und transregionale Verknüpfungen“ mit Dr. Florian Riedler (Leipzig). • Donnerstag, 24. Oktober, 18 Uhr, „Schönheit und Segen: Arabische Schrift auf Luxus- und Gebrauchsobjekten in islamischen Kulturen“ mit Prof. Lorenz Korn (Bamberg). Die Online-Vorträge sind kostenfrei und finden auf der Plattform Zoom statt. Nach Anmeldung per E-Mail an sekretariat@kunstsammlungen-coburg.de wird den Teilnehmenden vor der jeweiligen Veranstaltung ein Zugangslink zugeschickt. (red)