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LICHTENFELS: „Tag des offenen Denkmals“ im Landkreis Lichtenfels

LICHTENFELS

„Tag des offenen Denkmals“ im Landkreis Lichtenfels

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    Sebastian Hofmann während einer Führung durch die historischen Räume.
    Sebastian Hofmann während einer Führung durch die historischen Räume. Foto: Andrea Göldner

    Drei Denkmäler konnten in diesem Jahr beim „Tag des offenen Denkmals“ am Samstag, 10. September, im Landkreis Lichtenfels besichtigt werden: Die Klosterkirche St. Petrus und St. Dionysius mit Gefährten in Banz, die Alte Darre mit dem Bamberger Torturm in Bad Staffelstein und die ehemalige Schäferei des Klosters Banz, der Heinachhof.

    Als Motto hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die den Tag bundesweit zum 30. Mal organisierte, „Talent Monument“ ausgewählt. Kein Wunder also, dass sich viele Interessierte bei bestem Wetter auf den Weg machten, um im Landkreis Lichtenfels besondere Talente zu entdecken.

    Klosterkirchen in Banz

    Vortrag über das Chorgestühl von Diplom-Restauratorin Anja Fuchs.
    Vortrag über das Chorgestühl von Diplom-Restauratorin Anja Fuchs. Foto: Andrea Göldner

    Etwa 350 Besucherinnen und Besucher konnten Pfarrer Georg Birkel vom Katholischen Pfarramt St. Kilian und Kerstin Waldvogel, Verwaltungsleiterin des Katholischen Seelsorgebereichs Gottesgarten, mit ihrem Team im Laufe des Tages begrüßen, denn in der Banzer Klosterkirche gab es als besonderes Highlight das Chorgestühl zu sehen, das zurzeit aufwändig restauriert wird.

    Diplom-Restauratorin Anja Fuchs sensibilisierte die Gäste im Rahmen zweier Vorträge für die Arbeit der Restauratoren, die sich auf Holzarbeiten, auf Vergoldungen oder auf die Restaurierung von Metallen spezialisiert haben und in Teams Hand in Hand vor Ort arbeiten. Ebenso gab es interessante Einblicke in die Arbeitsweise des Kunstschreiners Johann Georg Neßtfell, der das berühmte Gestühl mit großer Kunstfertigkeit im 18. Jahrhundert anfertigte.

    Pfarrer Georg Birkel begrüßt Gäste zum Vortrag von Diplom-Restauratorin Anja Fuchs.
    Pfarrer Georg Birkel begrüßt Gäste zum Vortrag von Diplom-Restauratorin Anja Fuchs. Foto: Andrea Göldner

    Vor Ort im Chorgestühl sprach Anja Fuchs auch die Herausforderungen an, die die Restaurierungsarbeiten begleiten. Wie geht man mit späteren Ergänzungen oder Überarbeitungen um? Welche Materialien verwendeten die Handwerker vor knapp 300 Jahren und wie wurden sie verarbeitet, damit sich besondere optische Effekte ergeben? Wie schaffte es der Künstler, aus einem einfachen Stück Horn einen roten Vorhang entstehen zu lassen? Ebenso beeindruckt wie begeistert verließen viele Gäste die Banzer Kirche: „Elfenbein, Horn, Zinnober, Zinn, Ruß – das ist schon sehr besonders...“

    Bamberger Torturm

    Die Alte Darre in Bad Staffelstein ist eigentlich kein Baudenkmal, der Bamberger Torturm aber schon. Die rührige Kultur-Initiative Bad Staffelstein e.V. nutzt das ehemalige Kommunbrauhaus für Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen oder Vorträge. Hermann H. Hacker, Vorsitzender der KIS, hatte im Laufe des Tages zu verschiedenen Führungen eingeladen.

    Ein besonderes Talent: Ausblick vom Bamberger Torturm auf Bad Staffelstein und Umgebung.
    Ein besonderes Talent: Ausblick vom Bamberger Torturm auf Bad Staffelstein und Umgebung. Foto: Andrea Göldner

    Wer der Alten Darre zwischendurch einen Besuch abstattete, konnte die Ausstellung „Sichtweisen“ anschauen oder den Ausblick vom Torturm genießen, denn der fünfgeschossige Sandsteinquaderturm mit Mansard-Zeltdach, der als Teil der Stadtbefestigung aus dem 16./18. Jahrhundert stammt, bietet als besonderes Talent einen wunderbaren Blick über Bad Staffelstein und Umgebung.

    Stadtarchivarin Adelheid Waschka steuerte im Laufe des Nachmittags viel Wissenswertes über den Johannesbrunnen am Markt bei und beleuchtete so ein weiteres Stück Stadtgeschichte.

    Heinachhof

    Blick auf den Heinachhof, die ehemalige Schäferei des Klosters Banz.
    Blick auf den Heinachhof, die ehemalige Schäferei des Klosters Banz. Foto: Andrea Göldner

    Last but not least lag auf dem Weg von Kloster Banz nach Lichtenfels der Heinachhof am Weg, die ehemalige Schäferei des Banzer Klosters. „Der Heinachhof in Lichtenfels gehört zu den bedeutendsten landwirtschaftlichen Profandenkmälern des Landkreises. Die landwirtschaftlichen Gebäude stammen aus der letzten Blütezeit des Klosters Banz Mitte des 18. Jahrhunderts“, schreibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auf ihrer Internetseite. Bis vor einigen Jahren war von dem einst stattlichen Gebäude nur noch wenig übrig: Ein Brand und Blitzschläge hatten das Anwesen in weiten Teilen zerstört. Jasmin Dean und Sebastian Hofmann wagten die Restaurierung des Gebäudes, das heute wieder in seiner vollen Größe erstrahlt.

    Eigentlich hatten sich die beiden Besitzer erst ab 14 Uhr auf Gäste eingestellt. „Die ersten kamen aber schon um kurz nach zehn“, schmunzelt Jasmin Dean. „Sie hatten sich Kloster Banz angeschaut und sind dann gleich zu uns gekommen.“ Den ganzen Tag über führten die Besitzer durch das restaurierte Anwesen, berichteten über die Hausgeschichte, führten Fachgespräche oder gaben anderen Denkmalbesitzern wertvolle Tipps und Ratschläge. „Es schimpfen ja viele über die Denkmalpflege“, resümiert Sebastian Hofmann. „Das können wir nicht nachvollziehen. Wir haben während der Restaurierung die besten Erfahrungen gemacht.“

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