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LICHTENFELS: Tanzschulen-Öffnung: Cha-Cha-Cha hilft gegen Corona

LICHTENFELS

Tanzschulen-Öffnung: Cha-Cha-Cha hilft gegen Corona

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    Fleißig wird beim allerersten Training nach drei Monaten Zwangspause wegen der Corona-Pandemie wieder das Tanzbein geschwungen.
    Fleißig wird beim allerersten Training nach drei Monaten Zwangspause wegen der Corona-Pandemie wieder das Tanzbein geschwungen. Foto: Fotos: Karin Strößner

    Flotte Rhythmen und die Stimme der Tanzlehrerin weisen an diesem Abend den Weg. Und das ist auch gut so. Im Treppenhaus und an der Anmeldung der Tanzschule Calypso schaut es fast aus wie im Krankenhaus. Doch das muss so sein. Ein IndividuellesSchutz- und Hygienekonzept des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration und des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege enthält strenge Auflagen.

    Wie Alexandra Dahm, die Inhaberin der Tanzschule, berichtet, wurden entsprechend diesen Vorgaben die Tanzlehrer und das Thekenpersonal geschult. Im Calypso gibt es zwei fest angestellte Tanzlehrer und zwei Aushilfen.

    Tanzschüler werden intensiv informiert

    Alexandra Dahm desinfiziert die Kontaktflächen im Studio.
    Alexandra Dahm desinfiziert die Kontaktflächen im Studio. Foto: Karin Sträßner

    Die Tanzschüler wurden bereits im Vorfeld bei der Anmeldung per Mail und zusätzlich persönlich vor Ort über die Hygienevorschriften informiert. Und so üben die Paare an diesem Dienstagabend zum ersten Mal wieder Cha-Cha-Cha. Seit dem achten Juni dürfen die Tanzschulen wieder unterrichten.

    Etwas befremdlich wirken die auf dem Tanzparkett angebrachten „Sicherheitszonen“. Auch die im Raum befindlichen Tische sind selbstverständlich im korrekten Sicherheitsabstand aufgestellt. Bei sogenannten „Platztänzen“, wie bei den lateinamerikanischen Tänzen, fällt es nicht schwer, die markierten Parzellen nicht zu verlassen.

    Bei den Standardtänzen wie beispielsweise dem langsamen Walzer jedoch, bei dem sich jedes Paar rundum bewegt, muss immer der Herr auf den nötigen Sicherheitsabstand achten. Eine markierte Fläche sollte immer Abstand zwischen den Paaren sein. Das Calypso darf momentan nur von sechs Paaren gleichzeitig genutzt werden (ausgenommen Tanzlehrer und Thekenpersonal). Jedoch herrscht beim Tanzen keine Maskenpflicht. Sobald man sich aber innerhalb der Tanzschule oder im Treppenhaus bewegt, ist eine Mund-Nase Bedeckung zu tragen.

    Selbstverständlich,wie auch in anderen Sportstätten und Bereichen des öffentlichen Lebens, gibt es einen Spuckschutz an der Anmeldung. Es steht Desinfektionsmittel zur Verfügung. Zwischen den Kursen desinfiziert Alexandra Dahm sämtliche Kontaktflächen. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 60 Minuten, vor Ausbruch der Pandemie 90 Minuten.

    Um den regelmäßigen Luftaustausch zu gewährleisten, muss alle 15 Minuten jeweils eine Viertelstunde gelüftet werden. Doch die Tanzlehrerin findet es einfacher und noch besser, das Fenster während der gesamten Kursdauer geöffnet zu lassen. Um eine Kontaktpersonenermittlung im Falle eines nachträglich identifizierten Covid19-Falles zu ermöglichen, wird eine Dokumentation mit Angaben von Namen und Erreichbarkeit geführt. Kurse für Singles sind aber leider noch nicht möglich. Drei Monate durfte in der Tanzschule nicht getanzt werden. Glücklicherweise konnte die Corona-Soforthilfe helfen.

    Shutdown kam zum ungünstigsten Zeitpunkt

    „Der Shutdown kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt,“ berichtet die Trainerin. „Zur Hoch-Zeit (im Sinne der besten Zeit), in der Hochzeitspaare auf ihren großen Tag vorbereitet werden. Die Auftragsbücher waren voll, es sah so aus, als ob es das beste Jahr bisher werden würde,“ informiert Frau Dahm leicht geknickt. Einen geplanten Abschlussball mit 500 Gästen musste sie zwei Tage vorher absagen. Doch momentan sieht es so aus, dass die Abschlussbälle der vier Schülerkurse im Herbst nachgeholt werden. Während der dreimonatigen Zwangspause schickte die Tanzlehrerin eifrig kleine Filmchen, die sie bereits vorher in verschiedenen Kursen aufgenommen hatte, an ihre Kunden.

    Alexandra Dahm in ihrer Tanzschule Calypso in Lichtenfels.
    Alexandra Dahm in ihrer Tanzschule Calypso in Lichtenfels. Foto: Karin Strößner

    „Damit die Tanzschüler nicht einrosten, habe ich immer mal ein Tanzvideo verschickt, mit der Empfehlung, beispielsweise mal den Walzer zu üben“, erklärt sie. Also tanzten die Paare in ihren privaten Wohnzimmern. Hauptsächlich unterrichtet die Tanzschule Crash-Hochzeitskurse und Schülertanzkurse in Schulen. Neben Anfängerkursen gibt es auch Angebote für Fortgeschrittene. Neben Standard- (früher: Gesellschaftstänze genannt) und lateinamerikanischen Tänzen wird unter anderem auch Salsa, Bachata und Disco-Fox angeboten. Sogar Hip-Hop kann man erlernen.

    Zwischen 500 bis 700 Kunden betreut die Tanzschule Calypso jährlich. Allein bei einem Schülerkurs tanzen schon 50 bis hundert Tanzwillige.

    Teilnehmer sind zufrieden

    Im Alter von 18 bis 80 ist für jede Altersgruppe etwas geboten. Bei den Single-Kursen überwiegt der Frauenanteil. Die fehlenden Männer werden aus den eigenen Reihen gestellt. Am Ende des heutigen Kurses vertraut mir Alexandra Dahm an: „Ich war heute tatsächlich etwas aufgeregt, dass alles so funktioniert.“ Doch ein befragtes Pärchen ist sehr zufrieden: „Das Tanzen hat Spaß gemacht. Das Sicherheitskonzept ist absolut in Ordnung. Man arrangiert sich halt.“ Schließlich bereiten sie sich auf ihre im August geplante Hochzeit vor.

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