Das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie hat Förderbescheide in Höhe von 3,4 Millionen Euro für die Umsetzung zukunftsweisender Projekte in Oberfranken übergeben. Darunter auch an die Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv für das neue telemedizinische Projekt „Digitales Gesundheits-Netzwerk Oberfranken (DGNO)“, das nahtlos an die erfolgreichen Vorgängerprojekte anknüpft. In den kommenden drei Jahren wird der Verein die Telemedizin in der innovativen Familienregion weiterverbreiten, die Mobilität von Patienten durch digitale Lösungen erhöhen und den Weg für den Gesundheitstourismus ebnen, wie Oberfranken Offensiv mitteilt.
Die Digitalisierung entlastet Medizin- und Pflegepersonal, Angehörige und Patienten in ländlichen Regionen. Seit 2016 beschäftigt sich die Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv mit der digitalen Kommunikation in der ärztlichen Versorgung. Die Digitalisierung ist daher auch zentraler Bestandteil im neuen Projekt „Digitales Gesundheitsnetzwerk Oberfranken (DGNO)“, das nahtlos an die Vorgängerprojekte anknüpft. In den kommenden drei Jahren treibt Oberfranken Offensiv die Entwicklung weiter voran, um so eine leistungsfähige und finanziell tragbare Daseinsvorsorge zu sichern. Telemedizin, E-Rezept, Patientenbus, Gesundheitstourismus – alle Angebote sollen zentral über digitale Anwendungen ermöglicht werden.
„Wo auch immer man in unserer lebens- und liebenswerten Region wohnt – die Qualität und Zugänglichkeit zu medizinischer Versorgung muss überall gegeben sein.“
Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin
Jetzt hat das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie den Förderbescheid für das neue Projekt an die beiden Vorsitzenden des Vereins, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und Bezirkstagspräsident Henry Schramm, übergeben. Heidrun Piwernetz, bedankte sich und betonte die Relevanz des Projekts. „Gleichwertige Lebensbedingungen, das ist unser Ziel. Wo auch immer man in unserer lebens- und liebenswerten Region wohnt – die Qualität und Zugänglichkeit zu medizinischer Versorgung muss überall gegeben sein. Wir haben früher als andere erkannt, wie wir gezielt digitale Lösungen einsetzen können, um das tägliche Leben der Oberfränkinnen und Oberfranken bestmöglich zu unterstützen.“
Bezirkstagspräsident Henry Schramm, ergänzte: „Wir sind ein Vorreiter in Deutschland. Dies waren wir schon mit der Telemedizin. Und auch der aktuelle Ansatz, durch innovative Kooperationen und die geschickte Verzahnung von Wertschöpfungsketten gleichwertige Lebensbedingungen zu sichern, wird bundesweit ein Vorzeigeprojekt werden.“
Onlinesprechstunde aus Oberfranken bundesweit ein Vorbild
Oberfranken Offensiv erarbeitet seit 2016 datenschutzsichere und benutzerfreundliche Lösungen in der digitalen Gesundheitsversorgung, der sogenannten Telemedizin. Beispielsweise kann sich ein Arzt pragmatisch mit der Spezialistin einer anderen Klinik über die Weiterbehandlung eines schwerkranken Tumorpatienten via Telekonsil austauschen. Oder die Ärztin informiert die Patientin per Videochat. Die Onlinesprechstunde aus Oberfranken ist bundesweit Vorbild. Oberfranken Offensiv stellt Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen kostenlos eine zertifizierte digitale Lösung zur Verfügung. Bislang haben sich diesem Netzwerk 57 Ärzte, 16 Pflegeheime, drei mobile Pflegedienste und zwei Kliniken angeschlossen.
Ausbau der Telemedizin und Stärkung heimischer Apotheken
Jetzt soll die Telemedizin für neue, jüngere Zielgruppen geöffnet werden. Auch soll es möglich werden, Medikamente nach dem Arzttermin schnell nach Hause liefern zu lassen. Hier soll ein Regio-E-Rezept samt Apotheken-Lieferservice auf lokaler Ebene Abhilfe schaffen. Um regionale Apotheken im Wettkampf mit Online-Apotheken zu stärken, soll die zu entwickelnde App einen starken Fokus auf der taggleichen Lieferung der Medikamente haben und eine ausführliche Online-Beratung ermöglichen.
Auch Kliniken stehen im Fokus des neuen Förderprojekts. Die Telekonsile sollen den Austausch von Kliniken untereinander stärken und so die Kompetenzen der bündeln. Für Patientinnen und Patienten auf dem Land kann es enorme Anstrengungen bedeuten, um einen Transport zum Facharzt in der Stadt zu organisieren. Aufbauend auf den Ergebnissen aus dem Vorgängerprojekt im Landkreis Bayreuth sollen modellhaft weitere Patientenbusse entwickelt werden, die eine verlässliche und individuelle Anbindung an fachärztliche Versorgung bieten.
Telekonsil und Synergien nutzen im Gesundheitstourismus
In vielen ländlichen Regionen sind Arztpraxen wirtschaftlich schwer zu halten. Gerade sie sind es aber, die sich oftmals perfekt für Erholung und Ruhe eignen. Diese Synergien sollen im Gesundheitstourismus gefördert werden, damit Arztpraxen besser ausgelastet werden und zeitgleich neue Kunden für weitere Dienstleister gewonnen werden. Auch Gastronomen, Physiotherapeuten oder Beherbergungsbetriebe sollen davon profitieren.
Oberfranken Offensiv setzt sich für die regionale Entwicklung ein. Im Verein engagieren sich Kommunen, Unternehmen, Institutionen, Verbände und Privatpersonen. Mehr Infos unter: www.oberfranken.de. (red)