Mit dem Theaterstück „Im Kloster ist der Teufel los“ hat die Theatergruppe der Reundorfer Maapiraten, „Lach a moll“, bei der Premiere am Freitagabend einen außergewöhnlichen Einblick in die hiesige klösterliche Welt gegeben. Die Zuschauer in der ausverkauften Reundorfer Maintalhalle hatten ihre helle Freude und waren hin- und hergerissen zwischen Schmunzeln und Tränenlachen und staunten über die Spielfreude der Darsteller.
Es war ein großartiger und gelungener Premierenabend. Schon das Bühnenbild, von Dagmar Gick, Klauß Fischer und Marion Reisert liebevoll in Szene gesetzt, begeisterte. Mit viel Liebe zum Detail war hier ein Kloster Schauplatz, entstanden. Die Welt der drei Klosterbrüder ist offenbar in Ordnung, auch wenn es hinter der Klostermauer nicht ganz fromm hergeht und einiges im Argen liegt.

Glücklich und zufrieden
Schnell lernt das Publikum die Bewohner des Klosters kennen. Der Klosterabt Vater Sebastian (Markus Fischer) hat permanent eine Liebelei mit der Postbotin Dolly Holt (Susanne Seubert) und meint: „Wir müssen mit unserem sündhaften Leben aufhören und zwar gleich“. Sein Braumeister Willi Nattekatt (Andre Roder) schaut regelmäßig zu tief in seinen Bierkrug und der Gärtner Hanno Halm (Jan Haffner) baut im Klostergarten heimlich berauschendes Klostergras an.
Trotz ihrer Verfehlungen führen die drei Klosterbrüder ein glückliches und zufriedenes Leben, das sie nicht ändern möchten. Die Reinigungsfrau Natalia Michailowa (Emily Hartan) kümmert sich um die Sauberkeit im Kloster und sorgt mit ihrem russischen Akzent und ihren Wortverdreher für viel Gelächter. „Wenn du Probleme mit Gedärme, du musst zu Dermatologe“. Früher war Natalia für die Rollenbesetzung am Lenin-Theater zuständig, erfuhr man: „Auf jede Klo eine Rolle“.

Klempner Mario Pöppelmann (Max Pixner) kümmert sich während der Aufführung um die Verstopfung im Kloster, die sich sehr hartnäckig erwies. Ute Haselhorst (Sabine Möller), die resolute Besitzerin eines Bestattungsinstituts ist Dauerbesucherin im Kloster. Nicht weil dort dauernd Kundschaft auf sie wartet, sondern weil sie einen regen Handel mit dem Klostergras betreibt.
Ute wird ständig von ihrem nervigen und egozentrischen Ehemann Otti (Christian Schedel sen.) gesucht. Sie soll sich lieber um die auftauende und stinkende Leiche in der defekten Kühlung im Bestattungsinstituts oder um die anstehenden Hausarbeiten kümmern. Die leicht naive Dorfpolizistin Bärbel Becker (Christine Dinkel) und die Polizeianwärterin Lene-Luise Lögers (Eva Franke) können trotz ihrer Positionen keine gesetzliche Ordnung im Kloster herstellen.

Für etwas Wirbel sorgt ein äußerst delikates Blitzerfoto, das den Klosterleiter Vater Sebastian zeigt. Beide zeigen sich beim Blitzerfoto gar nicht so streng und lassen im wahrsten Sinn des Wortes Gras über eine Sache wachsen. Das Leben im Kloster nimmt seinen Lauf, bis der Kardinal mit der Äbtissin Walburga Teufel (Melanie Franke) den leibhaftigen Teufel ins Kloster schickt. Sie soll dort nach dem Rechten sehen.
Vorsicht „Super-Nonne“
Den drei Mönchen ist schnell klar, die Äbtissin muss schnellmöglichst weg. Aber das wird schwer, denn sie ist eine Art „Super-Nonne“. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, da noch einige Aufführungen stattfinden.
Das Publikum amüsierte sich prächtig und honorierte die Leistungen der Akteure mit viel Applaus.
Sehr zur Freude von Manuela Fischer und Bastian Spitzer, die Regie führten. Bastian Spitzer fungiert als Souffleur, die Bühnentechnik liegt in den Händen von Klauß Fischer und Max Pixner und für die Maske sind Daniela Zapf und Svenja Hümmer verantwortlich.