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LICHTENFELS: Tierheim Lichtenfels: Klamme Kasse als Corona–Folge

LICHTENFELS

Tierheim Lichtenfels: Klamme Kasse als Corona–Folge

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    Sandra Schunk, die Leiterin des Tierheims, weiß wie schwierig es in Zeiten der Corona-Pandemie ist, den vollen Betrieb in der Lichtenfelser Auffangstation für herrenlose Tiere aufrecht zu halten. Nicht nur das Katzenaußenhaus (Bild) muss dringenden renoviert werden. Deshalb ist man auf jede Spende angewiesen.
    Sandra Schunk, die Leiterin des Tierheims, weiß wie schwierig es in Zeiten der Corona-Pandemie ist, den vollen Betrieb in der Lichtenfelser Auffangstation für herrenlose Tiere aufrecht zu halten. Nicht nur das Katzenaußenhaus (Bild) muss dringenden renoviert werden. Deshalb ist man auf jede Spende angewiesen. Foto: Klaus Gagel

    Corona macht auch vor Tieren nicht Halt. Damit sind nicht die wenigen Fälle gemeint, in denen Corona-Viren bei einigen Katzen und Hunden nachgewiesen wurden. Deren Infektion hat sich rasch als epidemiologische Sackgasse herausgestellt. Die Auswirkungen zeigen sich vielmehr indirekt, vor allem in finanzieller Hinsicht. Und davon sind nicht zuletzt die heimischen Tierheime betroffen.

    Sandra Schunk, die Leiterin des Lichtenfelser Tierheims, kann ein Lied davon singen. Seit Beginn der Corona-Pandemie bleibt das Lichtenfelser Tierheim geschlossen. Und das hat nicht nur Auswirkungen auf die Tätigkeiten der zwei Vollzeitkräfte und die zwei Teilzeitkräfte, die sich rührend um die vorhandenen Tier kümmern. Viel schmerzlicher ist es, dass etliche der wichtigen Geldquellen versiegt sind oder nur noch schwach sprudeln

    „Es ist für uns ganz schlimm, dass aktuell keine Flohmärkte mehr stattfinden können. Die Flohmärkte und auch der Tag der offenen Tür haben natürlich Geld eingebracht. Leider ist es momentan auch nicht abzusehen, wann der nächste Flohmarkt wieder stattfinden kann“, weiß Schunk. Auch was die Spenden für diese Flohmärkte anbelangt, bekommt man im Tierheim Lichtenfels Probleme. Die Spendenbereitschaft ist, was die Sachspenden anbelangt, durchaus vorhanden. Aber die Lagerkapazitäten dafür sind begrenzt. Erfreulicherweise reagieren viele Spender sehr verständnisvoll. Sie bewahren die Spenden bei sich zuhause auf – in der Hoffnung auf bessere Zeiten.

    Eine weitere Einnahmequelle ist fast völlig weggefallen. Früher bekam das Tierheim sehr viele Hunde oder Katzen zur Pension immer dann, wenn die Besitzer in den Urlaub fuhren. Die Reisebeschränkungen machten vielen Tierfreunden 2020 jedoch einen Strich durch ihre Urlaubspläne. Für das Tierheim bedeutet dies ein spürbares finanzielles Defizit.

    Das Spendenaufkommen von Privatpersonen ist momentan ebenfalls rückläufig, weil viele Menschen nur in Teilzeit beschäftigt sind was sich negativ auf die Spendenbereitschaft auswirkt. „Wir sind glücklich über jede Spende“ erfährt man von der Tierheimleiterin.

    Einnahmequellen fallen weg

    Was bleibt sind die Zuschüsse der Stadt Lichtenfels und des Landkreises. „Corona schwebt halt über allem“, so Sandra Schunk. Sie kennt die schwierigen Verhandlungen und aufwändigen Antragsverfahren wenn es darum geht, zusätzliche Zuschüsse für anstehenden Baumaßnahmen zu bekommen.

    Seine Spuren hat der Einbruch im Sommer des abgelaufenen Jahres hinterlassen, bei dem nicht nur ein Geldbetrag von rund 1500 Euro zusammen mit dem kompletten Safe gestohlen wurde. Wesentlich größer war der Schaden den die Täter beim Einbruch angerichtet haben: Unter anderem wurde der Zaun im Hundeauslauf zerschnitten, um auf das Gelände zu gelangen. Der Schaden war höher als die Beute.

    Inzwischen wurde eine Videoüberwachung eingerichtet, mit der sich das gesamte Gelände sehr gut überwachen lässt. Auch die Ausleuchtung des Geländes wurde verbessert. Lediglich die Reparaturarbeiten an der Tür und die Vergitterung der Fenster sind noch nicht abgeschlossen.

    Hinter diesen Reparaturmaßnahmen sollen aber die anderen Maßnahmen nicht zurückstehen. Dazu gehört der Neu- und Umbau der Katzenquarantäne. Auch ein zusätzliches beheizbares Vermittlungszimmer soll fertig gestellt werden. Das Katzenaußenhaus muss dringend renoviert werden. Das gilt auch für die Quarantänestation für Hunde. Wichtig wären hier beheizte Räume für Welpen, alte oder kranke Hunde. „Wir haben ungezählte Baustellen, die man halt erst nach und nach in Angriff nehmen kann“.

    Der Deutsche Tierschutzbund berät das Tierheim-Team bei den Neubauten und veranstaltet Fortbildungen für das Personal. Wenn man Glück hat, und einen Antrag gestellt hat, erhält man dabei auch eine finanzielle Unterstützung.

    Und wie geht es angesichts der Corona-Pandemie den Tieren im Lichtenfelser Tierheim? Jahreszeitlich bedingt befinden sich aktuell weniger Tiere im Tierheim. Aktuell sind es elf Hunde, zehn Katzen, ein Kaninchen, fünf Zebrafinken und zwei Farbmäuse.

    Glückerweise konnten in der Zeit nach Weihnachten mehrere Katzen vermittelt werden. Froh ist man auch, dass die Zeiten vorbei sind als nach den Feiertagen Tiere im Tierheim abgegeben wurden die irrtümlich als Geschenk gekauft wurden. Auch wenn das Tierheim geschlossen ist, dürfen Menschen, die sich für Tiere interessieren, also ein Tier in ihre Obhut nehmen wollen, das Gelände des Tierheims Lichtenfels besuchen. Nach einem telefonischen Vorgespräch können die Interessenten die Tiere kennenlernen. Gerade bei Hunden findet ja vor der Übergabe oft ein mehrfaches Gassi-Gehen statt. Alles läuft dabei unter der Einhaltung der Hygieneregeln und einer vorausgegangenen Terminvereinbarung ab.

    Grundsätzlich wird dabei kein Tier „auf Zeit“ vermittelt, auch wenn sich vielleicht mancher Interessent sich dies angesichts des Lockdowns und der unterrichtsfreien Zeit so gewünscht hätte. „Da schauen wir schon genau drauf, ob ein Tier auf Lebenszeit gewünscht wird, oder ob es nur der Lückenbüßer sein soll. Da spielen wir nicht mit“, erklärt Sandra Schunk ganz entschieden.

    Betreiber des Tierheims ist der örtliche Tierschutzverein. Sehr gern arbeitet das engagierte Team mit dem Vorsitzenden des Lichtenfelser Tierschutzvereins Roland Spichal zusammen. Für die tägliche Betreuung der Tiere sorgen die beiden Vollzeitkräfte und zwei Teilzeitkräfte.

    In einer Art Schichtbetrieb

    In einer Art Schichtbetrieb arbeiten die beiden Teams zusammen. Sie ergänzen sich, falls tatsächlich jemand vom Personal in eine häusliche Quarantäne gehen müsste. „Ein kleiner Vorteil besteht darin, dass das Team im Tierheim durch den Wegfall der Öffnungszeiten inzwischen mehr Zeit für die Tiere hat“, weiß Sandra Schunk. Damit ist auch das so wichtige Ausführen der Hunde gewährleistet. Hier gibt es eine willkommene Unterstützung durch die „Stamm Gassi-Geher.“ Bei ihnen handelt es sich meist um Vorstandsmitglieder des Tierschutzvereins. Sie gehen weiterhin mit den Hunden spazieren.

    Wer das Tierheim Lichtenfels unterstützen möchte kann dies am einfachsten mit einer Mitgliedschaft tun (jährlich 25 Euro) . Nähere Einzelheiten erfährt man auf der Website im Internet. Weitere Informationen gibt es bei Sandra Schunk unter Tel. (09571) 3875.

    Für Spenden: Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Iban DE 20783500000092 501915, Verwendungszweck „Spende für Tierheim Lichtenfels“.

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