Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte. Die Entscheidung bei der Generaldebatte zum Bundeshaushalt war etwas, was den Mitgliedern des Maschinenrings Coburg/Kronach/Lichtenfels auf der Seele brannte. Zwar waren die Geschäftsberichte durchweg positiv, was sich an den Zahlen, die vorgestellt wurden, gut abzulesen war, dennoch waren die Blicke eher sorgenvoll in die Zukunft gerichtet.
Neben einigen Rückblicken auf die Aktivitäten der Mitglieder standen die Bilanzzahlen im Mittelpunkt bei der Hauptversammlung im Gasthaus „Karolinenhöhe“ in Trieb. So waren sowohl der endgültige Abschluss für 2022 als auch der vorläufige Abschluss für 2023 mit einem Überschuss versehen. Auch die Entwicklung für das laufende Jahr prognostiziert einen Gewinn, doch steht über all dem das große Fragezeichen, ob die Kürzung der Subventionen für den Agrardiesel in den Jahren darauf nicht eher die Tendenz ins Negative drehen könnte.
Überschüsse
Der endgültige Abschluss für das Jahr 2022 wies am Ende einen Überschuss von 24.004 Euro auf, gegenüber der Prognose beim vorläufigen Abschluss von 21.495 Euro. Der vorläufige Abschluss für das Jahr 2023 weist eine weitere Steigerung auf 37.330 Euro auf. Schlechter wird es dann allerdings für 2024, so lautet die Prognose hier für den Gewinn auf etwas über 16.000 Euro. Eine Ursache, so die Aussage, wird der Rückgang der Förderungen von 52.517 Euro im Jahr 2023 auf rund 37.000 Euro für das laufende Jahr sein. Ansonsten laufen die Geschäftsbereiche zufriedenstellend, vor allem der Bereich Hackschnitzel habe sich positiv entwickelt.
Der Kassenführung wurde ein sehr gutes Zeugnis und eine einwandfreie Arbeit bescheinigt, so dass die Genehmigung und Entlastung ohne Gegenstimme beschlossen wurden.
In seinem Grußwort konnte der stellvertretende Landrat Helmut Fischer nur seine Bewunderung über die erfolgreichen Geschäftsberichte zum Ausdruck bringen. Er betonte, dass er Respekt vor dem hohen Ausbildungsstand der Landwirte habe.
Sehr wertvoll
Die betriebswirtschaftlichen Anforderungen an einen Landwirt seien immens hoch, so Fischer weiter. Auch die zu tätigenden Investitionen der Landwirte seien immer weiter gestiegen. Deshalb sei der Maschinenring ein wertvolles Instrument, um die Kosten für die einzelnen Landwirte durch die Vernetzung und gemeinsame Nutzung der Ressourcen und die Bündelung von Kompetenzen etwas überschaubarer zu gestalten. „Mit dem Maschinenring kann gemeinsam etwas erreicht werden, was für einen allein kaum mehr möglich ist.“
Jonas Geissler (CSU), Abgeordneter im Bundestag, dankte Rede den Landwirten für ihr Engagement und bekannte sich zur Landwirtschaft. „Früher, da wurden die Kinder in der Schule gehänselt, weil sie nach Stall gestunken haben. Heute, weil sie Tierquäler wären.“ Die Landwirte sorgten dafür, dass die Menschen immer etwa zu Essen auf dem Tisch haben, und sie kümmerten sich um die Landschafts- und Kulturpflege. „Ihr gestaltet die Umwelt und unsere Heimat“, rief er ihnen zu.
Gegenwind
Insofern sei es für ihn unverständlich, dass der Bundeshaushalt nun auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern saniert werden soll. Das brachte ihm allerdings auch Gegenwind ein. „Ihr habt doch lang genug das Ressort geleitet, was habt ihr Schwarzen denn für uns getan?“, hieß es aus dem Publikum. Geissler gab zu, dass auch vorher bereits Fehler gemacht worden seien. Aber man stehe voll und ganz hinter den Landwirten. Er bat darum, in den Bestrebungen nicht nachzulassen. „Man hat zwar den Haushalt im Bundestag genehmigt, aber das heißt nicht, dass hier das letzte Wort schon gesprochen ist.“
Am Ball bleiben
Auch Lothar Teuchgräber rief dazu auf, weiter am Ball zu bleiben. Die jüngsten Aktionen hätten gezeigt, dass die Solidarität weiterhin ungebrochen sei. Und man würde weiterhin auf jegliche Art der Unterstützung durch Links- oder Rechtsextremisten verzichten. „Wir stehen zu der Demokratie. Und wir nutzen ausschließlich auch die Mittel dieser Demokratie.“
Mit den Ehrungen verdienter fleißiger Betriebshelfer (Manuel Lamp, Helmut Lipert und Friedrich Göring) einem Fachvortrag und einem gemütlichen Beisammensein endete der Abend in den vollbesetzten Räumen. Man tauschte sich aus, diskutierte und warf so manch sorgenvollen Blick in die Zukunft.