Die Umbau- und Sanierungsarbeiten der Staatlichen Realschule haben im Januar im Osttrakt begonnen, dort wo zuvor Chemie-, Physik- und Musiksaal waren. Diese und weitere Räume wurden nun verlegt. „In den Faschingsferien wird eine massive Staubschutzwand eingebaut werden, die den Abbruch-Lärm dämpft“, sagte André Schmitt vom Bauamt des Landkreises Lichtenfels am Montag vor dem Kreisausschuss. „Sobald die Abbruchfirma alles rückgebaut und deinstalliert hat, kommen die Bagger und greifen das Gebäude nach und nach von Außen ab.“ Die Rohbauarbeiten für den Teilersatzneubau sind für Mai geplant.
Lichtdurchflutete Räume
Für manche Klassen findet seither der Unterricht in den beheizten Containern statt. Schulleiter Peter Gerhardt berichtete von positivem Feedback seitens der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. „Die Akustik ist sehr gut, man merkt nicht, dass es Container sind.“
Nach den Weihnachtsferien habe es viel Getümmel gegeben, erzählte Lehrerin Annette Hohl. „Alle waren neugierig. Von draußen habe ich zuerst gedacht: ,Das wird eine Presspackung werden.' Drinnen war ich vom breiten Gang und Treppenaufgang überrascht. Die Ausstattung ist wie in den Klassenzimmern im Gebäude: Wir haben Beamer und WLAN.“
Ihre zehnte Klasse macht gerade Pause, manche der Schülerinnen und Schüler bleiben im Klassenzimmer, zwei liegen in Liegestühlen, daneben eine Palme, der Blick Richtung Kloster Banz. Jedes Klassenzimmer ist lichtdurchflutet, hat vier Fenster. Von der anderen Seite ist der Staffelberg sichtbar. Die Wände sind magnetisch, das heißt, an jede Stelle kann etwas hingehängt werden.
Bauarbeiten bis 2028
Für die Umbau- und Sanierungsarbeiten sind zwei wesentliche Bauabschnitte geplant, die bis 2028 andauern werden. Der erste Neubau soll bis zum Schulstart im September 2026 stehen. Dann beginnt Bauabschnitt zwei und der Trakt in Richtung Kilianstraße und Bayernstraße wird abgerissen. Zudem sollen die Gebäudeteile, die bestehen bleiben, barrierefrei und die Heizung im Nordtrakt erneuert werden.
Die Kosten belaufen sich – mit Containern, Teilsanierung, Umbau sowie Abbrucharbeiten und Außenanlagen – auf rund 31,7 Millionen Euro. Davon sind laut Landratsamt etwa 18 Millionen Euro förderfähig. 63 Prozent davon wird die Regierung Oberfranken übernehmen. Die Kosten für die Container liegen bei knapp über 1,1 Million Euro.
Grund für den Umbau und die Sanierung sind Schadstoffe. Vorkehrungen seien getroffen, dass Asbest nicht in die Unterrichts- und Verwaltungsräume kommen kann. „Es werden regelmäßig Messungen durchgeführt, alles ist unbedenklich“, versicherte André Schmitt.
Bis zur Fertigstellung 2028 werden die Container benötigt, dann können sie laut Schmitt anderweitig genutzt werden. Denn: Der Landkreis hat die Container gekauft und die Anlage ist so konzipiert, dass man sie anschließend an einer anderen Schule aufstellen kann.