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SCHNEY: Vier-Tage-Woche bei der Siegfried Hofmann GmbH in Schney

SCHNEY

Vier-Tage-Woche bei der Siegfried Hofmann GmbH in Schney

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    Der Parkplatz des Unternehmens „Hofmann – Ihr Impulsgeber“ ist zurzeit freitags auffallend leer. Kein Wunder, dass sich schnell das Gerücht in Schney verbreitet hat, dass die Firma die Vier-Tage-Woche eingeführt hat. Geschäftsführer Stefan Hofmann hat diese Information mittlerweile bestätigt.

    Vier Tage arbeiten, drei Tage frei – dieses Konzept wird schon länger diskutiert. Es gibt zwei Varianten: Erstens, die Wochenarbeitszeit bleibt die gleiche, wird aber auf vier Tage verteilt. Das bedeutet, es wird von Montag bis Donnerstag länger gearbeitet, um am Freitag frei haben zu können. Zweitens, die Wochenarbeitszeit wird gekürzt, was in den meisten Fällen mit Gehaltseinbußen einhergeht.

    35 statt 40 Wochenstunden

    Wie Hofmann schreibt, hat sich der Werkzeug- und Maschinenbauer für die zweite Variante entschieden. Wobei die Beschäftigten in den Entscheidungsprozess einbezogen worden seien: 90 Prozent der Belegschaft hätten der befristeten Einführung der Vier-Tage-Woche mit Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 35 Stunden zugestimmt.

    Die Redaktion hatte auch nach den finanziellen Auswirkungen auf die 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefragt.

    Der Betrieb richtet sich neu aus

    Eine Antwort darauf bleibt der Geschäftsführer schuldig. Er informiert aber darüber, dass die Siegfried Hofmann GmbH im Gegenzug eine Beschäftigungssicherung für dieses Jahr und die Übernahme von Auszubildenden garantiert. An der für 2025 geplanten Tariferhöhung halte das Unternehmen fest.

    Stefan Hofmann begründet die Umstellung mit dem weiterhin herausfordernden Marktumfeld in der Branche. Etwa vor einem Jahr hatte das Obermain-Tagblatt von Entlassungen im Betrieb berichtet.

    Außerdem wurde die Produktion wieder aufs Stammwerk konzentriert, das neu gebaute Werk 2 hat die Firma Moll aus Bad Staffelstein übernommen.

    Damals hatte der Geschäftsführer darauf verwiesen, dass der Umsatz vor allem im Automobilbereich seit 2020 um 30 Prozent gesunken sei. In der Konsequenz wurden hier Kapazitäten abgebaut. Stattdessen konzentriert sich der Werkzeug- und Maschinenbauer seither auf Medizintechnik, Verpackungstechnik und Maschinen für Consumer Products, drei Bereiche, die er als Wachstumsbranchen ausgemacht hat.

    Großes Interesse

    „Es ist weiterhin unsere Aufgabe, das Familienunternehmen für die Zukunft stabil aufzustellen“, sagt Stefan Hofmann. Dabei soll die neue Arbeitszeitregelung helfen: „Mit einer Vier-Tage-Woche können wir gezielt durch Auftragsschwankungen navigieren, Arbeits- und Ausbildungsplätze sichern und in Zukunftsfeldern auch personell wachsen.“

    Verschiedene Studien, etwa von der Hans-Böckler-Stiftung, der Universität Münster oder dem Thinktank Autonomy, bestätigen, dass das Interesse an solchen Arbeitszeitmodellen hoch ist. Die Vier-Tage-Woche führe zu motivierteren und gesünderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mehr Produktivität und zugleich einer besseren Work-Life-Balance. Der Knackpunkt ist allerdings die Bezahlung. Die Studien beziehen sich vor allem auf die Vier-Tage-Woche ohne Gehaltseinbußen.

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