am 19. September 1999 marschiert die Schützengesellschaft Schwürbitz beim Oktoberfest-Trachtenumzug mit einer 20-köpfigen Delegation und ihrem Landesschützenkönig Stefan Kremer sieben Kilometer durch München. Strengste Kontrolle und Vorgaben fürs Outfit sind einzuhalten, berichtet OT-Reporterin Anna Korte: „So durften beispielsweise die Damen aus Schwürbitz aufgrund fehlender Kopfbedeckung am Zug nicht teilnehmen.“
Unter der Schützenkönigskrone, einem 1,50 Meter hohen, mit Grün und Bändern geschmückten Stahlgestell, winkt Kremer den tausenden Zuschauern zu, während die Kronenträger schwer schleppen und sich auf den geforderten Gleichschritt konzentrieren. Die Sonne scheint so herrlich, so dass nach dem anderthalbstündigen schweißtreibenden Fußmarsch im langärmligen Trachtenjanker das Ziel Festzelt nur zu gerne angesteuert wird. Dort wird gefeiert – und im Schützenzelt auch dem Schießsport gefrönt.
Antrag über Mikro
Damit und der Heimfahrt am Nachmittag wäre dieser Sonntag eigentlich „rund“ gewesen. Doch ein Heiratsantrag übers Busmikrofon fügt dem Ausflug der insgesamt 90-köpfigen Delegation verschiedener oberfränkischer Schützenvereine noch ein einzigartiges Kapitel hinzu: „Spontan wurde eine ,Trauung‘ organisiert: Dazu fuhr der Bus auf die Autobahnraststätte Greding. Das Blumengesteck der Krone des Landesschützenkönigs fungierte nun als Brautstrauß, und Michael Beck übernahm das Amt als Pfarrer: Er ,erklärte‘ Braut und Bräutigam zu Mann und Frau. Unter viel Beifall, Glückwünschen und Sektkorkengeknall war man sich ganz sicher: ,Des gibt´s ah nur mit die Schwürbitzer‘“, so der Bericht des OT.
Umweltbewusste Lebensmittelproduktion will der Freistaat Bayern fördern und belohnen: Als eine der ersten Generation bekommt die Kleukheimer Trockenmühle der Familie Gunzelmann für ihre Arbeit die sogenannte „QUH“-Urkunde überreicht und darf mit dem Siegel des Umweltmanagement-Programms „Qualitätsverbund umweltbewusster Handwerksbetriebe“ werben. Es ist die Vorstufe zu einem aufwändigen Öko-Audit, das die Landesgewerbeanstalt (LGA) zusammen mit der Handwerkskammer entwickelt hat.

Effektiv optimiert
Im Vorfeld hatte die LGA zusammen mit den Mühlenbetreibern die Betriebsabläufe untersucht und sehr effektiv optimiert; unter anderem wurde der Anfall von Altölen um 90 Prozent und der Energieverbrauch um 15 Prozent reduziert. „Wir wollen die Ökonomie nicht auf dem Rücken der Natur entwickeln, sondern zeigen, dass Leistungen für die Umwelt sich auch finanziell rentieren“, unterstreicht Umweltminister Werner Schnappauf bei der Urkundenübergabe.
Eine Seite weiter im OT und ein paar Kilometer weiter in der geografischen Realität posiert Schnappauf neben Schwester Kleopha im Ebensfelder Rathaus, wo er der Oberzeller Ordensschwester und Oberin der Schwesternstation im Bezirksklinikum Kutzenberg das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Seit über 40 Jahren, auch im Ruhestand noch, widmet sie sich mit Hingabe und Fürsorge dem Wohl kranker und hilfsbedürftiger Menschen. „Selbstlos dem Nächsten zu helfen, ist ein wegweisendes Beispiel, ein Leuchtturm in einer sich wandelnden Zeit“, so der Staatsminister.

1000 Mann-Zelt
Ein 1000-Mann-Zelt steht im Staffelsteiner Kurpark: Am 23. September 1999 ist tatsächlich Einweihung des 24-Millionen-Mark-Projekts Kurpark. Bayerns Wirtschaftsminister Otto Weisheu hält die Festrede, lobt und freut sich – zusammen mit allen Beteiligten, geladenen Gästen und Bürgerinnen und Bürgern. Den kirchlichen Segen erteilen Dekan Gerhard Hellgeth und Pfarrer Matthias Hagen.
Auch wenn ein Großteil des Kurparks bereits fertig und begehbar ist (Monopterus, Gradierwerke, Schöpfrad, Seebühne und See, Schöpfrad und Fontäne mit Wasserglocken), so gibt es auch noch „Baustellen“: Der Geh- und Therapiegarten sowie der Ententeich mit Sitzgruppe sollen bis zum Frühjahr fertig sein. Um die Landkreisbevölkerung für ihre neue Attraktion im Kurbereich zu begeistern, steht noch ein Kurparkfest mit Musik und Show sowie Info-Aktionen rund um die Gesundheit am 23. September an.

Zum Abriss freigegeben
Der Marktgemeinderat Marktgraitz befasst sich in seiner September-Sitzung mit dem Hochwasser- beziehungsweise Überschwemmungsschutz im Ortskern. Infolge eines hydrologischen Gutachtens waren vier Bauvarianten für ein Regenrückhaltebecken eingeholt worden, und man freundet sich mit „Nummer vier“ an, auch wenn noch nicht endgültig beschlossen wird. Was hingegen nun mit 7:3 Stimmen als Vorbedingung für den Beckenbau entschieden wird, ist der schnellstmögliche Abriss des ehemaligen Cafés Hofmann, Hauptstraße 29, für 22.000 Mark – es ist bereits Eigentum der Gemeinde. An seiner Stelle soll das Rückhaltebecken entstehen.
Im Zuge der Dorferneuerung bekommt Arnstein einen neuen Dorfbrunnen: Von Steinbildhauer Joachim Mende (Kleinziegenfeld) entworfen und gefertigt, wird das monolithische Steinbecken aus Kleinziegenfelder Dolomit nun auf das vom Bauhof vorbereitete Fundament aufgesetzt und angeschlossen.