Sie sind „der neueste Schrei“ am Veranstaltungsmarkt – nun auch in Lichtenfels: Die Marktschreier-Tage haben auf Einladung der Werbegemeinschaft „Treffpunkt“ Premiere am Marktplatz. Vom 5. bis 7. Mai gastieren die „Schnellverkäufer von der Waterkant“ mitten in der Korbstadt und „preisen dabei – wie auf dem Hamburger Fischmarkt – ihre Waren mit flotten Sprüchen an“, schreibt das OT.
Lautstarke Organe
Beim „Spektakel mit lautstarken Organen“ haben die zum Kauf animierten Besucherinnen und Besucher ihre Gaudi beim Zuschauen und schließlich beim stolzen Ergattern der offensiv schmackhaft gemachten Waren. Handeln und Feilschen ist erlaubt – wer sich traut. Nudel-Totó, Wurst-Franky, Aal-Marco, Kuchen-Baron, Obst-Reinhold, Blumen-König und Taschen-Peter bringen von der Lkw-Ladefläche aus ihre Ware unters Volk und stacheln sich zum frech-derb-frotzelnden Verbal-Schaukampf an.
Am Ende gibt´s eine Marktschreier-Prämierung per Stimmzettel: Blumen Richard gewinnt. Doch trotz guten Besucherzustroms (parallel ist Krammarkt und Samstag verkaufsoffen bis 20 Uhr) und guten Wetters fällt die Netto- und Stimmungsbilanz der Marktschreier-Truppe nicht besonders gut aus, zitiert die OT-Berichterstatterin einen der Showverkäufer im Abschlussbericht: Kauflaune und Umsatz hätten besser sein können und müssen.
Feierliche Einweihung

Das Gerätehaus der Feuerwehren Unter- und Oberwallenstadt wird am 7. Mai feierlich eingeweiht: mit Festzug, -gottesdienst und würdevollen Reden von Bürgermeister und Kommandant. Im Rückblick über die vierjährige Planungs- und Ausführungszeit loben beide das Engagement und die eingebrachte Arbeitsleistung der Feuerwehrmitglieder: 7600 Stunden summierten sich hier zu einem eingebrachten Wert von 170.000 Mark, um die sich die aktuellen Baukosten von 860.000 Mark reduzieren.
Am gleichen Tag freuen sich die Bürgerinnen und Bürger von Kaider über die von ihnen eigenhändig gestemmte Renovierung ihrer 1860 geweihten Kapelle und feiern hierfür eine Maiandacht. Die stets von Feuchtigkeit belasteten Sandstein-Grundmauern des kleinen Gotteshauses waren frei- und trockengelegt worden, Risse und Fugen wurden abgedichtet. Auch der Innenraum, der neugotische Altar und das Gefallenen-Ehrenmal erfuhren eine Generalüberholung.

Der außergewöhnlich große Zuspruch zu dieser Maiandacht beweise laut OT-Bericht, wie verbunden die Kaiderer und auch die umgebenden Ortschaften mit der Kapelle verbunden seien. Sie ein Teil jeder Lebensgeschichte jedes hier aufgewachsenen Menschen: „Viele ehemalige Kaiderer zog es wie früher wieder ihren Berg hinauf, wo bis in die 70er-Jahre täglich im Mai eine Andacht gehalten wurde. Von lustigen Spielen und vom Maikäferfangen in den Abendstunden erzählten sie.“
Bundesverdienstkreuze für ...
In Bayreuth wird am 8. Mai 2000 zwei Landkreisbürgern das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen: Schwester Lanthilde Weiß aus Ebensfeld (von den Oberzeller Franziskanerinnen) widmet sich seit über vier Jahrzehnten mit großer Hingabe und Fürsorge der Pflege und Betreuung kranker und hilfsbedürftiger Menschen, laudatiert Bayerns Gesundheitsminister Werner Schnappauf. Seit 1959 versieht sie ihren Dienst im Bezirksklinikum Kutzenberg und betreut mit großem Engagement auch das Archiv der Orthopädischen Klinik. Musiklehrer Heinz Wilk vom Meranier-Gymnasium Lichtenfels ist der zweite Geehrte: Er setzt sich ebenso seit vier Jahrzehnten für die kulturelle Breitenarbeit ein, leitet den Kulturbeirat der Stadt, etliche Chöre, ist in Prüfungskommissionen und doziert bei Fortbildungsveranstaltungen des Fränkischen Sängerbunds.
Das zweite Museumsfest im Korbmuseum Michelau wartet mit einer stattlichen Riege an „lebenden Werkstätten“ auf: Die Vorführungen der verschiedenen Spezialisten locken bei herrlichem Frühlingswetter viele Gäste und vor allem Familien an, deren Kinder sich beim Brotkörbchen-Flechten im Freien unter schattigen Bäumen selbst ausprobieren.
Holzlager angezündet

Als ob das trockene Frühjahr die Waldbrandgefahr nicht ohnehin schon erhöht, fühlt sich ein unbekannter Brandstifter am 7. Mai 2000 auch noch berufen, am Steinfels bei Unterlangenstadt ein aufgeschichtetes Holzlager anzuzünden. Der trockene Waldboden des etwa 20 Jahren alten Kieferbestands hat sich bis zum schnellen Eintreffen der Feuerwehr bereits auf 20 Quadratmetern entzündet. Das Löschwasser muss über eine lange Schlauchstrecke herangeschafft werden und erfüllt dann effektiv seinen Zweck. Ein größerer Waldbrand kann verhindert werden, resümiert die Polizei und fahndet nun nach dem Täter.
Drei Monate nach seinem Sieg auf bayerischer Ebene tritt Marian Schneider aus Klosterlangheim, Koch-Auszubildender im dritten Lehrjahr, beim Bundesentscheid des Jugendwettbewerbs des Verbands der Köche Deutschland (VKD) an – und holt den Titel. Der 19-Jährige setzt sich in Frankfurt/Main gegen acht Mitbewerber durch, schnappt sich die 2000-Mark-Siegprämie und macht seinen Ausbilder vom Residenz-Hotel Bad Wörishofen, Klaus Geiger, besonders stolz.

„Er hat mein Talent schon bald erkannt und gefördert“, freut sich der beste Nachwuchskoch Deutschlands, der bei allem Hype um die gehobene Küche durchaus realistisch bleibt: Das Kochen sei „ein Handwerk, das ausgeübt wird“, und keine Zauberkunst.
Kaffee aus der OT-Tasse
Einen Merchandise-Artikel mit Obermain-Tagblatt-Logo und den Wappen sämtlicher Landkreis-Gemeinden gibt es jetzt exklusiv bei allen Geschäftsstellen der Heimatzeitung am Obermain zu kaufen: Die OT-Tasse kostet sechs Mark.
Die Junge Union Lichtenfels wählt Christian Barth zum neuen Vorsitzenden und damit zum Nachfolger von Thomas Löffler.