Der Rotary Club Obermain feiert zehnjähriges Bestehen: Präsident Peter Eberl, Norbert Püls der Kleinziegenfelder Bildhauer Jochen Mende enthüllen zu diesem Anlass am 1. April 2000 im Innenhof von Kloster Banz eine Stein-Plastik. Die Figurengruppe sei vielfältig interpretierbar und lade dazu ein, sich Gedanken zu machen, so Püls: Rote und Schwarze stünden friedlich beieinander. „Seminarteilnehmer und Politiker werden durch die Statuen angeregt zum Reflektieren. Kinder werden zwischen den Figuren durchhuschen.“ Staatssekretär a.D. Alfred Bayer nimmt als Vertreter der Hanns-Seidel-Stiftung das Kunstwerk als Geschenk dankend entgegen.
Für Neuensee dokumentiert ein Foto von Herold Gagel, dass gerade in der Kurve Neuensorger Straße/Maintalstraße vor der Kirche eine Verkehrsinsel entsteht. Man erhofft sich von ihrer Existenz eine Signalwirkung und folgliche Tempoverringerung des Durchgangsverkehrs. Denn vor kurzem ist just hier vor der Kirche ein Lastwagen aus der Kurve getragen worden, umgekippt und knapp vor der Mauer eines Wohnhauses im Vorgarten „gelandet“.
Störche im Liebestaumel
In Michelau hat das bange Warten der Ornithologen ein Ende, und man freut sich am 2. April über die Wiederkehr des Storchenmännchens im Horst auf dem Sägewerksschlot in der Lahmstraße. Heinz Marr liefert den OT-Lesern das Beweisfoto – und vom 7. April gleich ein weiteres mit „Action“: Das Weibchen ist da und das Liebesspiel in vollem Gange.
Und noch ein Foto als Beleg: 2000 noch gänzlich kahl beziehungsweise nur grasbewachsen zeigt das Foto den Hang gegenüber des Rastplatzes in der Kurve der Oberlangheiner Straße nördlich von Uetzing: Das einzige, was aus der steilen Böschung links herausragt, sind die Wuchsstäbe für die frischen Setzlinge. Auf Initiative von Stadtrat Josef Bechmann und Hans Zenk, dem Ehrenvorsitzenden der Gartenfreunde, wurden dort – im „Land der Nüsse“ – kleine Nussbäume gepflanzt. „Es ist damit zu rechnen, dass in Zukunft eine regelrechte Nussbaumallee entsteht“, prognostiziert der OT-Bericht.
Wechsel am Amtsgericht
Amtsgerichtsdirektor Eugen Schorr wird nach 15-jährigem Wirken am Obermain mit einer Feierstunde im Landratsamt verabschiedet: Er übernimmt die Leitung des Coburger Amtsgerichts. Sein Nachfolger in Lichtenfels, Armin Wagner, hat die Amtsgeschäfte bereits zum 1. März übernommen.
Eine neue Ära der Abfalltrennung für Privathaushalte beginnt im Landkreis Lichtenfels: Das 1989 eingeführte System für Kunststoff-Abfälle (blaue und rote Säcke für Folien und Hohlkörper), das 1993 um den gelben Sack erweitert wurde, wird mit Beschluss des Kreisausschusses hinfällig. Das Drei-Sack-System wurde laut Betreiber der Sortieranlage Blumenrod nach Einführung des „Dualen Systems“ 1993 unrentabel. Es wird künftig nur noch den „Gelben Sack“ geben – für Verpackungsmüll mit dem „Grünen Punkt“. Coburg hatte schon vor fünf Jahren umgeschwenkt, Kronach wird auch bald nachziehen. An den Abholmodalitäten (am Abfuhrtag der Grünen Tonne) ändert sich nichts, und die restlichen roten und blauen Säcke dürfen noch aufgebraucht werden.
Herzog Wilhelm in Bayern (1752-1837) hatte die Straße von Unnersdorf hinauf zu seiner Sommerresidenz „Schloss Banz“ 1829 bauen und mit schattenspendenden Pyramiden-Pappeln beflanken lassen – nach napoleonischem Vorbild. 150 Jahre lang prägte die herrschaftliche Allee die Landschaft und den Anblick des steilen Anstiegs. In den 1980er-Jahren dann ihr Ende: Im Zuge des Baus der neuen Landstraße werden sie gefällt, obwohl sie in der Liste der Naturdenkmäler stehen.
Da der Protest aus der Bevölkerung aber groß ist, findet man einen Kompromiss: Aus der alten Straße (rückgebaut) wird ein Geh- und Radweg, der mit neuen Pappeln bepflanzt wird. Aber das Karma schlägt zu, und die Warnungen von Kreisgartenfachberater Josef Schröder bewahrheiten sich. Die neuen Bäumchen wachsen schlecht an; und die, die es tun, kräftigen heben und beschädigen mit ihren Flachwurzeln den Asphalt. So fallen wieder etliche von ihnen – gerade mal 20-jährig – im oberen Teil der Allee bei Neubanz unter den Kettensägen der Kreisbauhofmitarbeiter. Begründung des Landkreises: Man wolle die Schäden am Weg verhindern und das Stolper- Unfallrisiko für Fahrradfahrer (durch Risse und Hebungen) mindern. Als Ersatz werden nun tiefwurzelnde Säulen-Eichen gepflanzt.
Die spitzfindige Frage von OT-Berichterstatter Karl-Ludwig Ostertag-Henning, warum denn die ursprünglichen Pappeln vor 1981 dem Asphalt offensichtlich praktisch nicht zugesetzt hatten, beantwortet Kreisbauhofleiter Paul Pülz mit folgender Vermutung: Das Gewicht der damals von schweren Fahrzeugen benutzten Straße habe die Wurzeln nach unten gedrückt, sie hätten sich entsprechend weiter unten ihren Weg gesucht. Beim Geh- und Radweg fehlte dieser Druck.
Grabungen unter Sakristei
Nachdem an der Lichtenfelser Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt die alte Sakristei abgerissen ist und der gesamte Kirchplatz umgestaltet wird, stehen Tiefbauarbeiten an: Das wiederum rief die Denkmalpflege auf den Plan und im Bereich Kirchturm und Chor buddeln nun die Archäologen in der 1,50 Meter tiefen Baugrube, bevor die neue Sakristei gebaut werden kann. Wie erwartet tauchen dort Gebeine insbesondere aus dem im 18. Jahrhundert aufgelösten Beinhaus auf, aber auch Skelette aus der Neuzeit, als der Bereich um die Kirche als Friedhof diente.
Die sind aber aus der Sicht des Grabungsteams „normal“ und weitaus weniger interessant als die sie umgebenden „Abfälle“, sprich die Verfüllungen des Erdreichs, in denen sich Alltagsgegenstände oder andere aufschlussreiche Dinge finden lassen – für Hinweise aus noch früheren Epochen bis hin zur Existenz der ersten Kirche, für die im 13. Jahrhundert ein Pfarrer urkundlich erwähnt ist. So ziemlich alles kann zur Informationsbeschaffung rund um Kirchenbau und Lichtenfelser Besiedlungsgeschichte nützlich sein. Darum wird nicht nur die Sakristei-Grundfläche umgekrempelt, sondern auch ein tiefer „Schnitt“ bis zur Straße gezogen werden. Dabei könnten weitere Gräber, aber auch Fundamente oder Reste einer Kirchhofummauerung auftauchen, hoffen die Archäologen.
Landesmeisterin auf Trampolin
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenroth rückt der bisherige Stellvertreter Michael Menzel auf de Kommandantenposten auf, nachdem Manfred Lausch aus beruflichen Gründen zurückgetreten ist. Die Deutsche Postgewerkschaft, Regionalverwaltung Lichtenfels, kompensiert den Rücktritt des Vorsitzenden Günter Rauh durch die Wahl von Jürgen Panzer. Irma Pülz wird beim Gartenbauverein Marktzeuln Nachfolgerin von 1. Vorsitzenden Manfred Rüttger. Gerhard Haala wird von der Siedlergemeinschaft Redwitz zum Ehrenmitglied ernannt.
Tabea Surenthiran vom Turnverein Burgkunstadt holt sich bei den Bayerischen Einzelmeisterschaften im Trampolinturnen souverän den Titel bei den Schülerinnen mit der Höchstpunktzahl von 83,10.