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LICHTENFELS: Vorschlag für den Lichtenfelser Klinik-Altbau

LICHTENFELS

Vorschlag für den Lichtenfelser Klinik-Altbau

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    Der Unternehmer Edmund Schorn möchte verhindern, dass der Altbau des Lichtenfelser Klinikums abgerissen werden muss.
    Der Unternehmer Edmund Schorn möchte verhindern, dass der Altbau des Lichtenfelser Klinikums abgerissen werden muss. Foto: Stefan Lommatzsch

    Nachdem im OT (Ausgabe vom 26. November 2021) darüber berichtet worden ist, dass sich bisher kein Investor – der die im Kreistag beschlossenen Bedingungen für eine Nachnutzung des ehemaligen Lichtenfelser Klinikums im „Gesundheits-Sektor“ erfüllt – gemeldet hat, hat der Kümmersreuther Unternehmer Edmund Schorn nun auch öffentlich seinen Hut in den Ring geworfen. Ihm liegt nicht nur aus geschäftlichen Interessen am Erhalt des Gebäudes, er möchte dem Steuerzahler dadurch auch die Abrisskosten in Höhe von fünf bis sieben Millionen Euro ersparen.

    Sein Angebot an den Landkreis: Er würde das Gebäude für einen geringen Preis kaufen. Anschließend möchte er zuerst die Außenfassade und den Eingangsbereich wieder auf Vordermann bringen, ehe er sich auf die Suche nach potenziellen Mietern macht. „Es macht keinen Sinn, bei solchen Projekten die Räumlichkeiten vorab herzurichten. Wir machen das erst, wenn klar ist, welchen Bedarf der künftige Mieter hat“, spricht der Unternehmer aus Erfahrung. So müsse das Gebäude auch nicht in ein oder zwei Jahren komplett vermietet sein. Er bezeichnet die Substanz des Gebäudes als gut und beziffert die Kosten einer Sanierung wesentlich geringer als die bisher im Raum stehenden 30 bis 50 Millionen Euro.

    Nach dem Bedarf der Mieter sanieren

    Auch hinsichtlich der Nutzung möchte er den Kreis der potenziellen Mieter flexibler gestalten, als es im aktuell noch laufenden Ausschreibungsverfahren im Sinne des Kreistags vorgesehen ist. Einzige Bedingung: Sie müssen seriös sein. Als Beispiele nennt er etwa eine Apotheke, Büroräume, Seniorenbetreuung, Fitnessstudio, Einzelappartements für Personen, die nur unter der Woche im Landkreis arbeiten. Auch einen kleinen Einkaufsmarkt für Patienten und Besucher des Klinikums bringt er ins Spiel.

    Es sind Vorschläge, die nur teilweise im Einklang mit dem bisherigen, vom Kreistag beschlossenen Ausschreibungsverfahren stehen. Dennoch hat Edmund Schorn seine Ideen bereits vor Längerem Landrat Christian Meißner vorgestellt. Dieser musste ihm aber auf Grundlage des Kreistagsbeschlusses mitteilen, dass sein Konzept nicht überzeugend sei.

    Das Risiko ist gering

    Dass sich Edmund Schorn nun als einer der beiden bisherigen Interessenten für den Altbau zu erkennen gibt, hat er sich reiflich überlegt. Er wolle mit seinen Vorschlägen schließlich niemandem auf den Schlips treten. Er fände es aber sehr schade, wenn das Gebäude einfach auf Kosten der Allgemeinheit abgerissen werde, obwohl er der festen Überzeugung ist, dass einer sinnvollen Nachnutzung nichts im Weg steht. Sein unternehmerisches Risiko stuft er denn auch als gering ein. Und auch in finanzieller Hinsicht sieht er sich bei dem Projekt gut aufgestellt.

    Ehemals zum Abriss geweiht: 60 Mietparteien sind im sanierten und nun „Schorn-Tower“ genannten alten Industrie-Verwaltungsgebäude in Ilmenau vertreten.
    Ehemals zum Abriss geweiht: 60 Mietparteien sind im sanierten und nun „Schorn-Tower“ genannten alten Industrie-Verwaltungsgebäude in Ilmenau vertreten. Foto: Schorn

    Dass sein Konzept Hand und Fuß hat, hat der einstmals als „Video Schorn“ bekannte Unternehmer bereits mehrfach bewiesen. Unter anderem hat er in Ilmenau ein 35 Jahre altes Industriegebäude mit rund 18 000 Quadratmetern Nutzfläche auf sechs Etagen erworben, saniert und vermietet. Auch hier habe es Zweifel an seinem Konzept gegeben und war ein Abriss diskutiert worden. Aktuell wird das inzwischen als „Schorn-Tower“ bezeichnete Gebäude von 60 Mietparteien genutzt.

    Sondersitzung des Kreistags soll Entscheidung bringen

    Ob der Vorschlag von Edmund Schorn Zustimmung findet, wird sich im Kreistag entscheiden. Aktuell läuft das Ausschreibungsverfahren zu den bisherigen Kriterien weiter.

    Auf Nachfrage, was er vom Vorschlag des Unternehmers hält, teilt Landrat Christian Meißner mit: „Wir führen gerade Gespräche auch mit anderen Interessenten und werden in einer der nächsten Kreisausschusssitzungen darüber beraten, wie es mit der Nachnutzung des Klinikums weiter geht. Das Angebot von Herrn Schorn ist uns natürlich bekannt, da wir auch mit ihm – schon vor dem Pressebericht – gesprochen haben. Die Entscheidung trifft der Kreistag, wenn es nach mir geht in einer Sondersitzung im Frühjahr 2022.“

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