Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS/WIESEN: Waldbesitzer am Obermain: Moderne Technik gibt Sicherheit

LICHTENFELS/WIESEN

Waldbesitzer am Obermain: Moderne Technik gibt Sicherheit

    • |
    • |
    Waldarbeiten bieten ein Unfallrisiko. Doch das kann begrenzt werden.
    Waldarbeiten bieten ein Unfallrisiko. Doch das kann begrenzt werden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

    Der bayerische Bauernverband hat zusammen mit dem Vertreter der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung auf den „Gefahrenschwerpunkt Wald“ hingewiesen. Martin Thoma, der Referent der Berufsgenossenschaft, erläuterte anfangs Unfälle und Unfallursachen.

    „Es sind meistens die Klassiker, die zum Teil schwerste Verletzungen verursachen“, wies er drauf hin, „Dazu gehören neben schlechter Fälltechnik auch die zu geringe Rückweiche, unzureichende Sicherheitskleidung, Selbstüberschätzung, Hektik und eine schlechte Baumansprache“.

    „Alleine“ in den Wald ist ein tabu

    Es sei wichtig, sich die Bäume vorher genau anzuschauen und zu beurteilen. Ebenso sei „Alleine“ in den Wald gehen ein absolutes Tabu. Dies zeigen auch die Zahlen der Unfallstatistik. Alleine im Jahr 2019 hat es 24 Tote bei Waldarbeiten in Bayern gegeben. Viele davon waren alleine unterwegs. Wenn man zu zweit im Wald ist und etwas passieren sollte, kann der andere wenigstens Hilfe holen.

    Vor allem die aktuelle Problemsituation mit den Laubbäumen wie Buche oder Esche, bei denen die Kronen von unten betrachtet oft noch grün sind, aber oben schon abgestorbene Äste haben, sei die Schlagkeilmethode nicht die richtige Vorgehensweise. Für den Motorsägenführer gebe es hier ein hohes Risiko, da die Äste oft unvermittelt zu Boden fallen können.

    „Setze ich hier die klassischen Keile ein, bringe ich Vibrationen in den Baum, die oft schon reichen, dass die morschen Äste brechen können“, so der Experte. Neue technische Möglichkeiten wie ferngesteuerte Fällkeile, die kaum Vibration in den Baum bringen, seien hier mit die beste Option, eine Verletzung bei der motormanuellen Waldarbeit zu vermeiden. „Manchmal ist es auch sinnvoll, sich den Luxus eines Harvesters oder Profis zu leisten, wenn man dafür wieder nachts beruhigt in seinem Bett schlafen kann.“, fügte der Referent hinzu.

    Zudem legte er den Waldbauern Sicherheitsfälltechnik ans Herz. Die Technik, die seit den vergangenen Jahren immer stärker gelehrt wird. Warum? Weil Sie die Hektik, die bei einem normalen Schnittführung entsteht, herausnimmt. Bei der Sicherheitsfälltechnik bleibt beim Schnitt immer ein Halteband stehen, dass den Baum in seiner Position hält. Nach dem Fällkeilschnitt erfolgt zuerst der Fällschnitt und die Ausformung der Bruchleiste. Damit wird das „Scharnier“ beziehungsweise die Fällrichtung vorgegeben. Ohne Hektik, weil der Baum nicht – wie bei der normalen Technik – schon vorher zu kippen beginnen kann.

    Zuschüsse von der Berufsgenossenschaft

    Ist die Umgebung gesichert, wird die Bruchleiste durchtrennt und der Baum kann in die vorhergesehene Richtung fallen. Präventionsmaßnahmen können auch durch die Berufsgenossenschaft bezuschusst werden. So gibt es bei einer zweitägigen Fortbildung 60 Euro zu den Kursgebühren dazu. Bei einem drei-tägigen Kurs sind es schon 75 Euro.

    Auch wird auf die Anschaffung von technische Geräten, die das Unfallrisiko im Wald vermindern, Zuschuss gewährt. Die Königbronner Anschlagtechnik, bei der das Windenseil mit Hilfe einer Teleskopstange auf vier bis fünf Metern Höhe gebracht wird, wird mit bis zu 30 Prozent gefördert. (red)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden