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BURGSTALL: WBV Lichtenfels-Staffelstein: Goldene Heppe an Verena Callens

BURGSTALL

WBV Lichtenfels-Staffelstein: Goldene Heppe an Verena Callens

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    Mit der „Goldenen Heppe“, dem Preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung, zeichnet WBV-Vorsitzender Robert Hümmer (2. v. li.) Verena Callens aus dem Burgkunstadter Ortsteil Ebneth aus. Darüber freuen sich auch Geschäftsführer Harald Quinger (li.) und Burgkunstadts Dritter Bürgermeister Manfred Hofmann.
    Mit der „Goldenen Heppe“, dem Preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung, zeichnet WBV-Vorsitzender Robert Hümmer (2. v. li.) Verena Callens aus dem Burgkunstadter Ortsteil Ebneth aus. Darüber freuen sich auch Geschäftsführer Harald Quinger (li.) und Burgkunstadts Dritter Bürgermeister Manfred Hofmann. Foto: Stephan Stöckel

    Hochstadt Die Holzvermarktungsmenge der Waldbesitzervereinigung (WBV) Lichtenfels-Staffelstein sinkt 2024 um ein Drittel von 83.556 auf 57.519 Festmeter. Gleichzeitig steigt der Gewinn der Vereinigung von 375.628 auf 437.196 Euro. Wie passt das zusammen?

    Des Rätsels Lösung präsentierte Steuerberater Christoph Eube von der Steuerberatungsgesellschaft „Treukontax“ am Freitagabend bei der Hauptversammlung in der Hochstadter Katzogelhalle: „Zum einen ist der Holzpreis gleich geblieben. Das erhöhte Ergebnis liegt aber vor allem daran, dass es zu einem erhöhten Zuschuss durch Wegfall der Deckelung der Holzvermarktungsmenge gekommen ist. Dadurch gab es deutlich mehr Verwaltungskosten-Zuschuss.“ Dieser erhöhte sich um mehr als das Dreifache von 55.259 auf 166.694 Euro.

    Beachtliches Vermögen

    Das Vermögen des Wirtschaftsvereins zum 31. Dezember 2024 beziffertee Eube auf 2,5 Millionen Euro. „Was will der Verein mit der Summe machen?“, fragte ein Mitglied. Vorsitzender Robert Hümmer antwortete, dass es dazu noch keinen Plan gebe. Andere Waldbesitzervereinigungen haben sich eigene Geschäftsstellen gebaut. Davon hielt der Redner nicht viel: „Ich zahle lieber mehr Pacht für die Geschäftsstelle in Lichtenfels. Es kommen sicherlich auch wieder schlechtere Zeiten.“

    2022 hatte Waldbauer Herbert Kunzelmann aus Weiden bei Weismain alle Hände voll zu tun. 2024 war für die Waldbesitzer aufgrund der feuchten Witterung, die den Borkenkäfer in Schach hielt, ein ruhigeres Jahr. Archivfoto: Stephan Stöckel
    2022 hatte Waldbauer Herbert Kunzelmann aus Weiden bei Weismain alle Hände voll zu tun. 2024 war für die Waldbesitzer aufgrund der feuchten Witterung, die den Borkenkäfer in Schach hielt, ein ruhigeres Jahr. Archivfoto: Stephan Stöckel

    Als Gründe für den um ein Drittel gesunkenen Holzeinschlag führte WBV-Geschäftsführer Harald Quinger die feuchte Witterung im vergangenen Jahr an, die den Borkenkäfer in seine Schranken gewiesen habe. Zudem seien nicht mehr so große Fichten-Bestände wie in den Vorjahren 2021 oder 22 gefällt worden, als sich die Bauern an die Aufarbeitung des Käferholzes gemacht hätten. Für das laufende Jahr prognostizierte der Redner aufgrund der rückläufigen Käferproblematik einen noch niedrigeren Holzeinschlag.

    Warnung

    Forsträtin Simone Schrenker vom Forstamt Lichtenfels warnte die 127 Zuhörer davor, die Hände in den Schoß zu legen. Aufgrund des milden schneearmen Winter und des warmen Frühlingswetters Anfang März stehe zu befürchten, dass der Käfer schon bald ausfliegen werde. „Kontrollieren Sie schon jetzt ihre Fichtenbestände auf Befall, damit sie so schnell wie möglich darauf reagieren können“, riet sie.

    Von den 57.519 Festmetern Holz, die 2024 vermarket worden waren, entfallen nach Auskunft Quingers 51.261 Festmeter auf die Fichte. Die restlichen rund elf Prozent gehen auf das Konto der Kiefer (4664 Festmeter) und verschiedene Laubhölzer (1594 Festmeter). Der Geschäftsführer freute sich über die derzeit guten Preise. „Beim Frischholz haben wir die magische Grenze von 100 Euro überschritten.“

    Schützen durch Nützen

    Vorsitzender Robert Hümmer forderte in seinem Rechenschaftsbericht von der neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis zu einer selbstbestimmten Land- und Waldbewirtschaftung nach dem Grundsatz „Schützen durch Nützen“. – „Die Leistungen der Waldbesitzerfamilien bei der nachhaltigen Pflege und Bewirtschaftung der Wälder und die damit verbundene Sicherung der gesellschaftlich gewollten Leistungen sind anzuerkennen und zu honorieren“, sagte der Redner.

    Forstassessor Maximilian Dosch aus München vom PEFC-Siegel, das für Holz- und Papierprodukte aus vorbildlicher Waldbewirtschaftung verliehen wird, schärfte den Zuhörern ein, dass angepasste Wildbestände eine Grundvoraussetzung für eine naturnahe Wildbewirtschaftung im Interesse der biologischen Vielfalt seien.

    Der Hochstadter Bürgermeister Max Zeulner lobte das gute Verhältnis der drei Jagdgenossenschaften in seiner Gemeinde mit den Jägern. Kreisvorsitzender Michael Ament vom Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverein Lichtenfels versicherte, weiterhin Wild zu schießen.

    Durchdacht

    Für die diesjährige Preisträgerin des WBV-Waldpreises „Die Goldene Heppe“, Verena Callens aus dem Burgkunstadter Ortsteil Ebneth, spielt das Thema Jagd eine große Rolle, wie Hümmer in seiner Laudatio hervorhob: „Bemerkenswert ist die natürliche Verjüngung, die auf einem Großteil der Fläche ohne größere Probleme von alleine aufkommt. Dies ist nicht zuletzt das Ergebnis einer strengen Bejagung, die Verena Callens in Eigenjagd betreibt. Ihre durchdachte Jagdstrategie hat dazu geführt, dass kaum Zäune notwendig sind und die Natur sich selbst regenerieren kann.“

    Ein weiteres Anliegen sei es ihr, in ihrem Forstbetrieb, der sich über 190 Hektar Wald bei Ebneth und 70 Hektar Wald in Mittelfranken erstreckt, neue Baumarten einzubringen, um in Zeiten des Klimawandels einen vielfältigen Mischwald zu erschaffen. Hümmer würdigte ihre Experimentierfreue, die sich in der Pflanzung exotischer Arten wie Blauglockenbaum, Mammutbaum oder Tulpenbaum zeige.

    Abschied und Begrüßung

    Hümmer verabschiedete zwei Ortsobmänner und begrüßte ihre Nachfolger. Hans-Rainer Will, hatte die Orte Thelitz, Obersdorf, Anger und Reuth bei Hochstadt betreut. Sein Nachfolger ist Florian Will. Für Weismain, Bernreuth und Erlach war Hans Knorr zuständig gewesen, der von Mario Wenninger abgelöst wurde.

    Stellvertretender Landrat Helmut Fischer zeigte sich beeindruckt vom hervorragenden Geschäftsergebnis. Und Vorsitzender Wolfgang Schultheiß von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken lobte die gute Zusammenarbeit mit der WBV.

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