Die Eröffnung des Weihnachtsmarkts bietet viele Traditionen. Da wäre der Countdown, den man gemeinsam ruft und an dessen Null angekommen der Weihnachtsbaum eingeschaltet wird. Da wären auch die erste Fahrt der Märchenwald-Eisenbahn oder all die Musik, die live angeboten wird. Doch wo das „Einläuten“ des Weihnachtsmarkts stets auch beginnt, ist das obere Ende des Knopsbergs.
Dann, wenn sich hier Eltern aus dem gesamten Landkreis mit ihren Kindern versammeln, dann, wenn diese Mädchen und Jungen ihre zumeist selbst gebastelten Laternen dabei haben und dann, wenn diese Kinder aus den Händen der Korbstadtkönigin ihre für diesen Tag gültigen Freifahrtscheine für die Märchenwald-Bahn erhalten.
Ihre Majestät fest im Blick
Und so war sie eben auch hier: Anna I., bekrönt und mit Schärpe, zog Kinderaugen auf sich. Sie lächelte zurück und verschenkte Tickets. Dann war es 17 Uhr und der Moment gekommen, in dem sich Hunderte Versammelte durch die enge Knopsberg-Gasse hinunter zum Marktplatz in Bewegung setzten.

Olivia war auch da. Eine kleine Hundedame, die auf der Mauer jener Wand saß, die am Floriansbrunnen ihren Anfang nimmt. Neugierig betrachtete sie schnuppernd den Tross, der an ihr vorüber zog und zu dem sie laternenmäßig ganz gut gepasst hätte, trug sie doch selbst Lichter am Hals. Ihr gegenüber und jenseits des Trosses standen vier Schüler der Heinrich-Faber-Musikschule, die mitsamt ihrem Musiklehrer Zdenek Fiala „Little Drummer Boy“ anstimmten.

Verführerische Düfte
Olivia, die Musiker und weitere Zaungäste bildeten gleichsam Spalier. Auf dem Marktplatz selbst war auch schon längst Betrieb; die Hütten und Verkaufsstände hatten geöffnet, über 20 an der Zahl, am Bahnsteig der Märchenwaldbahn standen Kinder an. Es roch nach Mandeln, Glühwein. Unter einem runden Pavillon fanden sich weitere Schüler der städtischen Musikschule ein.

Auch dort sollte Zdenek Fiala für Einstimmung sorgen und etwas vor 17 Uhr auch für Auskunft: „Wir haben die vergangenen vier, fünf Wochen dafür geübt, einmal pro Woche für eineinhalb Stunden“, sagte der Musiklehrer. Überdies habe man dasselbe Programm am Vortag auch schon im Stadtschloss präsentiert.

„Herz zum Leuchten“ gebracht
Die Menge wartete. Auf die Eröffnung. Somit wartete sie aber auch auf Bürgermeister Andreas Hügerich und Korbstadtkönigin Anna I. Diese beiden Instanzen sind bei der Eröffnung maßgeblich und tonangebend. Rathauschef Hügerich fand freundlich-förmliche Worte.

Anna I. ging besonders sympathisch kurz und knapp vor. Erst erzählte sie davon, dass die Kinder, mit denen sie eben noch am Knopsberg zu tun hatte, ihr „Herz zum Leuchten“ brachten und dann schob sie nach: „Ich will gar net lang rumwaafn.“

Mit vereinten Kräften
Gemeinsam mit den vor dem Pavillon versammelten Stadträtinnen und Stadträten sowie Lichtenfelserinnen und Lichtenfelsern sollte mit gemeinsamem Blick auf den noch im Dunkel gehaltenen Weihnachtsbaum am Rathaus der Countdown stattfinden. Dann, pünktlich bei Null angekommen, erstrahlte er. Der Lichtenfelser Weihnachtsmarkt war eröffnet.